Wallmoräne bei Buflingsried
Die Wallmoräne bei Buflingsried ist ein Geotop bei Buflingsried östlich von Scheidegg im Landkreis Lindau (Bodensee). Eiszeitliche Sedimente bilden in der Rhein-Jungmoränenregion südlich der Deutschen Alpenstraße auf einer Länge von 600 Metern einen bis zu 20 m hohen jungpleistozänen Doppelmoränenwall am Roderbühl.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die markante Erhebung des Roderbühls (849 m ü.NN) wurde im Oberpleistozän während des Rückzuges eines Lobus des Rheingletschers gebildet. Die als Doppelmoränenwall ausgebildete Endmoräne am Roderbühl gehört zu den Endmoränenstaffeln, die im Spät-Hochglazial der Würm-Kaltzeit im nördlichen Alpenvorland während des oszillierenden Vorrückens und Rückzuges der Rotachzunge des Rheingletschers am Gletscherrand abgelagert wurden. Die Endmoränen bilden heute zusammen mit Toteislöchern, Osern und Kames die morphologisch stark gegliederten Eiszerfallslandschaften im Landkreis Lindau.[1][2]
Das Geotop Wallmoräne bei Buflingsried ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als geowissenschaftlich bedeutendes Geotop (Geotop-Nr. 776R004) mit einer Eignung als geotouristisches Objekt eingestuft worden.[3]
Heutige Situation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Endmoränenzug liegt heute im Bereich eines Golfplatzes. Bei dessen Anlage wurde die ursprüngliche Form des Geländes bereichsweise stark verändert.
Auf dem Roderbühl wurde im Jahr 1936 ein Flugbeobachtungsbunker errichtet, von dem heute noch Überreste vorhanden sind.
Die Wallmoräne von Buflingsried gehört heute zu den Stationen der Tour 5 des Wanderwege-Systems Westallgäuer Wasserwege. Auf dem Höhenrücken sind entsprechende Hinweistafeln zur Geologie und Landschaftsentwicklung aufgestellt worden.
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Blick auf den Endmoränenwall
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Golfplatz in der Endmoränenlandschaft
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Luftbeobachtungsbunker Roderbühl
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Infotafel „Westallgäuer Wasserwege“
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Infotafel „Westallgäuer Wasserwege“
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ulrich Lagally, Stefan Glaser, Elisabeth Jobe, Georg Loth, Andreas Murr, Hubert Schmid, Wolfgang Schmid, Klaus Schwerd, Stephan Sieblitz und Ulrich Teipel: Geotope in Schwaben. In: Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hrsg.): Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz. Band 7. Augsburg 2009, ISBN 978-3-936385-34-2, S. 121.
- ↑ Ulrich Lagally, Stefan Glaser, Elisabeth Jobe, Georg Loth, Andreas Murr, Hubert Schmid, Wolfgang Schmid, Klaus Schwerd, Stephan Sieblitz und Ulrich Teipel: Geotope in Schwaben. In: Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hrsg.): Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz. Band 7. Augsburg 2009, ISBN 978-3-936385-34-2, S. 128.
- ↑ Geotopdatenblatt des Bayerischen Landesamtes für Umwelt: Geotop-Nr. 776R004 Wallmoräne bei Buflingsried, abgerufen am 9. August 2016.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- T. Vollmayr & J. H. Ziegler: Geologische Karte von Bayern 1 : 25.000. Erläuterungen zum Blatt Nr. 8425 Weiler I. Allgäu, Bayerisches Geologisches Landesamt (Hrsg.), München 1976, 76 S.
- M. Rappol & K. v. Gijssel: Sedimentary Petrography of Glacial Deposits in the Rotach Valley, Western Allgäu, Southern West Germany, Eiszeitalter und Gegenwart, 38, Hannover 1988, S. 52–68.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wallmoräne bei Buflingsried, Geotopdatenblatt des LFU Bayern
- Allgäuer Wasserwege: Tour 5
Koordinaten: 47° 35′ 0,4″ N, 9° 51′ 56″ O