Walter-Lübcke-Schule
Walter-Lübcke-Schule | |
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Gründung | 1957 |
Adresse | Kurfürstenstraße 20 34466 Wolfhagen |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 19′ 24″ N, 9° 10′ 37″ O |
Träger | Landkreis Kassel |
Schüler | 1300 |
Lehrkräfte | 128 |
Leitung | Ludger Brinkmann[1] |
Website | walter-luebcke-schule.de |
Die Walter-Lübcke-Schule (ehm. Wilhelm-Filchner-Schule) ist eine staatliche kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Wolfhagen im Landkreis Kassel. Die Schule wurde im Jahre 2020 nach dem ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke benannt und wird von etwa 1300 Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge fünf bis dreizehn besucht.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Forschungsreisende und Reiseschriftsteller Wilhelm Filchner hielt am 21. September 1952 für das Volksbildungswerk einen Vortrag in Wolfhagen. Dabei beeindruckte er den Leiter der damaligen Realschule, Oskar Rätzer. Dieser vertiefte die Kontakte zu Filchner und erreichte schließlich, dass die Realschule in Wilhelm-Filchner-Schule umbenannt wurde. Dies geschah am 5. Mai 1953.[4][5]
Bis 1957 gab es im damaligen Landkreis Wolfhagen keine Schule, die alle Abschlüsse umfasste. Neben den Volksschulen in den Dörfern und Städten gab es in Wolfhagen eine Realschule. Außerdem hatte die Volksschule im heutigen Bad Emstal-Sand einen Realschulzug. Ein gymnasiales Angebot gab es im Wolfhager Land nicht. Wer im Landkreis Wolfhagen lebte und sein Kind gymnasial beschulen lassen wollte, musste es nach Arolsen, Fritzlar, Kassel oder Warburg schicken.
Dies zu ändern, hatten sich die Wolfhager Volksschullehrer zum Ziel gesetzt. Obwohl die Realschullehrer dagegen waren, wurden entsprechende Anträge gestellt. Am 8. September 1956 stimmte Kultusminister Arno Hennig zu, dass ein Gymnasium in Wolfhagen errichtet werden kann. Es wurde schließlich am 2. Mai 1957 eröffnet und war zusammen mit der Volksschule untergebracht. Mit dem Aufbau des Gymnasiums i. E. (im Entstehen) wurde der aus Kassel stammende Dr. Hans-Georg Rommel beauftragt. Er war der erste Schulleiter des Gymnasiums und der Gesamtschule. Zunächst hatte das Gymnasium nur die ministeriale Genehmigung für eine Mittelstufe. Organisatorisch wurden die Klassen 1 bis 10 der Volks- und Mittelschule sowie des Gymnasiums zu einer additiven Gesamtschule zusammengefasst, die mit Erlass des Kultusministeriums ab 13. Februar 1959 offiziell den Namen Wilhelm-Flichner-Schule trägt. Zuvor hatte der Leiter der Realschule, Oskar Rätzer, beansprucht, dass nur seine Schule diesen Namen tragen darf.[6]
Dr. Hans-Georg Rommels Nachfolger wurde im Jahr 1963 Engelbert Straka, der die Schule bis 1978 leitete.
1971 wurde die Schule zur integrierten Gesamtschule.
Strakas Nachfolger wurde am 1. Mai 1980 Wolf Arne Pillardy. Er leitete die Schule bis 2008.
Zum 1. August 2000 wurde die Schule zur kooperativen Gesamtschule umgewandelt.
Auf Pillardy folgte Rita Schmidt-Schales als Direktorin, die 2013 als leitende Schulamtsdirektorin nach Fulda wechselte.[7]
2015 übernahm ihr bisheriger Stellvertreter Ludger Brinkmann das Amt des Direktors.[8]
Tagesplan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Unterricht an der Walter Lübcke Schule beginnt in der Regel um 7:45 Uhr. Das Stundenraster umfasst 10 Unterrichtsstunden, unterbrochen von mind. 1 Pause (in der Regel 6. oder 7. Stunde). In den Klassen 5–8 endet der Unterricht an einem Tag um 14:40 Uhr, an den restlichen Tagen um 12:15 Uhr, bzw. 13:05 Uhr. Ab Klasse 9 endet der Unterricht an mindestens einem Tag die Woche um 16:15 Uhr. Es wird im Doppelstundenmodell unterrichtet.
Angebote
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schule bietet das Abitur nach 9 Schuljahren an (G9). Schwerpunkte sind Musik, MINT, Kunst, Sport und Sprachen.
Fremdsprachen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Fremdsprachenangebot umfasst Englisch, Spanisch, Französisch und Latein. Englisch und Spanisch werden als Leistungskurse angeboten. Ab Klasse 7 kann wahlweise an einem Bilingualkurs der Sprache Englisch teilgenommen werden.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schule besitzt eine Cafeteria sowie eine Mensa. Es gibt regelmäßige Austauschprogramme mit Partnerschulen in Polen und den USA.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zertifikat: „Schwerpunkt Musik“
- Gütesiegel: „Berufsorientierung“
- Gütesiegel: „Hochbegabung“
- „Starke Schule“ mit vorbildlichen Leistungen in der Studien- und Berufsorientierung
- Gesunde Schule: Zertifikate für „Bewegung und Wahrnehmung“
- Bundessieger Jugend trainiert für Olympia im Ringen 2016–2019
- Landessieger „Jugend trainiert für Olympia“ Tanzen 2018 und 2019
- Kreissieger „Jugend trainiert für Olympia“ Tischtennis
Quelle[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Morlang: Veränderungsprozesse einer Reformschule dargestellt am Beispiel der Wilhelm-Filchner-Schule (Gesamtschule Wolfhagen) von 1957–2000: ein Beitrag zur Schulentwicklungsforschung und zur Geschichte der hessischen Schulreform Hamburg, 2001
- Wilhelm-Filchner-Schule Wolfhagen (Hrsg.): Festschrift 50 Jahre Wilhelm-Filchner-Schule Wolfhagen, 2007.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schulleitung. In: walter-luebcke-schule.de. Abgerufen am 9. Mai 2024.
- ↑ Schulen.de unabhängige Informationen. Abgerufen am 7. Mai 2024.
- ↑ HNA Umbenennung in Walter Lübcke Schule abgerufen am 7. Mai 2024.
- ↑ Bea Ricken: Er beeindruckte Wolfhager. In: Wolfhager Allgemeine. 15. Februar 2020.
- ↑ Marcus von der Straten: Schulgeschichte. In: walter-luebcke-schule.de. Walter-Lübcke-Schule Wolfhagen, 22. Juni 2020, abgerufen am 3. November 2024.
- ↑ Wolf Arne Pillardy: 50 Jahre Wilhelm-Filchner-Schule. In: Wilhelm-Filchner-Schule (Hrsg.): Festschrift 50 Jahre Wilhelm-Filchner-Schule. Wolfhagen 2007.
- ↑ Norbert Müller: Leiterin der Wolfhager Filchner-Schule wechselt nach Fulda. In: HNA.de. 30. Oktober 2013, abgerufen am 3. November 2024.
- ↑ Bea Ricken: Ludger Brinkmann jetzt Chef der Wolfhager Filchner-Schule. In: HNA.de. 13. Juni 2015, abgerufen am 3. November 2024.
- ↑ Walter Lübcke Schule Website der Schule. Abgerufen am 7. Mai 2024.