Walter Andreas Fuchs
Walter Andreas Fuchs (* 11. März 1929 in Mönchaltorf, Kanton Zürich; † 6. November 1995 in Bern) war ein Schweizer Radiologe und ehemaliger Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsspital Zürich.[1][2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fuchs wurde als Sohn eines reformierten Pfarrers in Mönchaltorf geboren und besuchte dort und später in Dübendorf und schliesslich in Zürich die Schule (Kantonsschule an der Rämistrasse 59). Er studierte Medizin an der Universität Zürich und absolvierte eine Ausbildung in Radiologie bei Hans-Rudolf Schinz (1891–1966). In dieser Zeit entstand eine enge Freundschaft mit dem Radiologen Manfredi del Buono (1930–1963).[3][4] Zwischen 1959 und 1961 verbrachte er eine dreijährige Zeit in Lund, Schweden. Dort wurde er unter der Anleitung von Olle Olsson (1911–1999) im Bereich der Angiographie weitergebildet. In Lund heiratete er seine Frau Charlotte Schmid (1931–2003), eine in Kapstadt geborene Schweizerin und Fotografin. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz begann Fuchs seine Karriere an der Universität Bern, wo er unter Adolf Zuppinger (1904–1991) Professor für Radiologie wurde und später dessen Nachfolger als Direktor des Radiologischen Instituts Inselspital.[1][5][6] In Treue zur Familiengeschichte führte er die Albert Schild AG in Interlaken erfolgreich in die 3. Generation, indem er den Fokus auf qualitativ hochwertiges Kunsthandwerk wie Holzschnitzereien legten und dabei die Swissness betonte.[7]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1987 wurde Fuchs zum Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsspital Zürich ernannt, eine Position, die er bis 1994 innehatte.[6] In dieser Zeit etablierte er ein Zentrum für Radiologie, welches fortschrittliche medizinische 3D-Bildgebungstechniken (CT, MRT und digitales Röntgen) und 3D-Druck beinhaltete.[6]
Fuchs war in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren eine Persönlichkeit in der schweizerischen und internationalen Radiologie. Er engagierte sich aktiv in der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Radiologie und war Generalsekretär des International Congress of Radiology (1973–1992).[8] Er wurde zum Ehrenmitglied zahlreicher nationaler und internationaler radiologischer Gesellschaften ernannt, zuletzt der Radiological Society of North America (RSNA).[6]
Persönlichkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fuchs war bekannt für seinen starken Willen und seine anspruchsvolle Einstellung. Tief verwurzelt in seiner zwinglianischen Erziehung, ermutigte er seine Schüler und Mitarbeiter, sich an die Bibelverse «Einfach ja oder nein sagen» (Matthäus 5,37) zu halten.[6] Unter seiner Leitung entwickelte sich das Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsspital Zürich zu einem international führenden Zentrum. Er pflegte enge Beziehungen zur Radiologie-Community in Nordamerika und Asien.[1][6] Als passionierter Fussballanhänger verglich Fuchs sein Institut gerne mit einem Fussballteam und betonte stets seinen Anspruch, nicht nur in der Schweizer Fussball Liga, sondern auch in der Champions League eine bedeutende Rolle einzunehmen.[5][6]
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lymphographie und Tumordiagnostik, Berlin: Springer, 1965.
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Triller: Abdominale Sonographie: Indikation, Information, Integration, Stuttgart: Georg Thieme, 1980.
- Christoph Becker u. a.: Radiologie: Diagnostik durch bildgebende Verfahren, Bern [etc]: Verl. Hans Huber, 1996.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Urs Martin Lütolf: Professor Dr. Walter Andreas Fuchs [Nekrolog]. In: Universität Zürich (Hrsg.): Jahresbericht der Universität Zürich 1995/96. S. 192–193, hier S. 193. (uzh.ch [PDF]).
- ↑ Biographisches Dossier Walter A. Fuchs (1929–1995) von Bienz; Professor für Röntgendiagnostik an der Universität Zürich. In: swisscovery. ETH-Bibliothek, abgerufen am 10. April 2023.
- ↑ Walther A. Fuchs: Lymphographie und Tumordiagnostik. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 1965, S. Vorwort: "verstorbenen lieben Freundes".
- ↑ Zora Del Buono: Seinetwegen. C.H. Beck, München 2024, ISBN 978-3-406-82240-7.
- ↑ a b Gustav K. von Schultess: Walter A. Fuchs, MD 1929–1995 [Nekrolog]. In: Radiological Society of North America (Hrsg.): Radiology. Band 199, Nr. 3, Juni 1996, doi:10.1148/radiology.199.3.877-a.
- ↑ a b c d e f g Gustav K. von Schulthess: Obituary Walter Andreas Fuchs. In: European Radiology. Band 6, Nr. 3, Juni 1996, ISSN 0938-7994, S. 397–397, doi:10.1007/BF00180621 (springer.com [abgerufen am 19. April 2023]).
- ↑ Swisssouvenir: Geschichte. 6. Februar 2023, abgerufen am 19. April 2023 (deutsch).
- ↑ Otha W. Linton: History. International Society of Radiology, abgerufen am 12. April 2023.
Personendaten | |
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NAME | Fuchs, Walter Andreas |
ALTERNATIVNAMEN | Fuchs, Walter A. |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Radiologe |
GEBURTSDATUM | 11. März 1929 |
GEBURTSORT | Mönchaltorf |
STERBEDATUM | 6. November 1995 |
STERBEORT | Bern |