Walter Baetke
Walter Hugo Hermann Baetke (* 28. März 1884 in Sternberg (Neumark); † 15. Februar 1978 in Leipzig) war ein deutscher germanistischer und skandinavistischer Mediävist und Religionswissenschaftler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baetke studierte von 1902 bis 1907 Germanistik, Anglistik, Pädagogik und Philosophie an den Universitäten Halle/Saale und Berlin und schloss 1907 mit dem Staatsexamen für das höhere Lehramt ab.
Danach war er zunächst an einigen Schulen tätig, bevor er sich wieder der Universität zuwandte. Er bekam 1934 einen Lehrauftrag für Germanische Religionsgeschichte und wurde 1936 zum Professor für Religionsgeschichte berufen. 1943 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
Im Jahr 1946 wurde Baetke Ehrendoktor der Theologischen Fakultät zu Leipzig. Im selben Jahr wurde er auf den Lehrstuhl für nordische Philologie an der Philologischen Fakultät der Universität Leipzig berufen. Er war von 1948 bis 1950 dort Dekan der Philosophischen Fakultät. Besonders tat er sich auf dem Gebiet für germanische Religionsgeschichte hervor und veröffentlichte zahlreiche Bücher zu diesem Thema.
1926 trat er in die DNVP ein, der er bis 1932 angehörte. 1934 bis zum Kriegsende war er Mitglied des NSDAP-Organisation Nationalsozialistische Volkswohlfahrt. 1946 trat er in die SED ein.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wörterbuch zur altnordischen Prosaliteratur, Akademie Verlag, 8. unveränderte Auflage, Berlin 2008. ISBN 978-3-05-004897-0.
- Art und Glaube der Germanen Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, Hamburg 1934.
- Das Heilige im Germanischen J.C.B. Mohr, Tübingen 1942.
- Vom Geist und Erbe Thules. Aufsätze zur nordischen und deutschen Geistes- und Glaubensgeschichte, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1944.
- Yngvi und die Ynglinger; eine quellenkritische Untersuchung über das nordische "Sakral-Köningtum". Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig: Philologisch-historische Klasse: Sitzungsberichte. Berlin: Akademie, 1964.
- Das Svoldr-Problem. In: Berichte über die Verhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Jahrg. 58, Berlin 1951, S. 55–135.
- De Eikbom – Eine Auswahl niederdeutscher Dichtungen. Zusammen mit E. Walter, VEB Max Niemeyer Verlag, Halle (Saale) 1953.
Übersetzung aus dem Altisländischen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Islands Besiedlung und älteste Geschichte (= Thule. Altnordische Dichtung und Prosa. Bd. 23). Übertragen von Walter Baetke. Diederichs, Jena 1928.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Rudolph, Fritz Heinrich: Walter Baetke (1884–1978). In: Zeitschrift für Religionswissenschaft 9, 2001, S. 169–184.
- Jan Alexander van Nahl: Baetke, Walter. In: Heinrich Beck et al. (Hg.), Germanische Altertumskunde Online. Europäische Kulturgeschichte bis zum Hochmittelalter 01/2014 (DOI:10.1515/gao).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Walter Baetke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Walter Baetke im Professorenkatalog der Universität Leipzig
- Walter Baetke, Professoren der Universität Leipzig 1945–1993, abgerufen am 15. November 2017
- Religionswissenschaftliches Institut Leipzig
- Walter Baetke, Wörterbuch zur altnordischen Prosaliteratur - digital. 2006.
Personendaten | |
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NAME | Baetke, Walter |
ALTERNATIVNAMEN | Baetke, Walter Hugo Hermann (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Germanist, Skandinavist und Religionswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 28. März 1884 |
GEBURTSORT | Sternberg (Neumark) |
STERBEDATUM | 15. Februar 1978 |
STERBEORT | Leipzig |
- Religionswissenschaftler (20. Jahrhundert)
- Germanistischer Mediävist
- Skandinavistischer Mediävist
- Religionshistoriker
- Hochschullehrer (Universität Leipzig)
- Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Silber
- Ehrendoktor der Universität Leipzig
- DNVP-Mitglied
- SED-Mitglied
- Deutscher
- Geboren 1884
- Gestorben 1978
- Mann
- Hervorragender Wissenschaftler des Volkes