Walter Thiel (Mediziner)
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Walter Thiel (* 13. Oktober 1919 in Wetzwalde; † 3. Februar 2012 in Graz) war ein österreichischer Anatom.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er studierte Medizin in Prag, Königsberg, Breslau und Würzburg, wo ihm gegen Kriegsende die Notapprobation erteilt wurde. 1947 promovierte er an der Universität Graz. Von 1960 bis zu seiner Emeritierung 1990 war er ordentlicher Universitätsprofessor und Vorstand des Anatomischen Instituts der Universität Graz. Er entwickelte ein neues Konservierungsverfahren, die sogenannte Thiel-Fixierung, die durch den Ersatz von Formalin und Karbol durch eine wässrige Salzlösung mit Ethylenglykol sowohl Form, Farbe und Konsistenz des organischen Materials erhält und eine Verhärtung des präparierten Gewebes verhindert.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz in Gold
- Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark
- Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- Auenbrugger Ehrenkreuz der Medizinischen Universität Graz
- Die University of Dundee benannte ihr Anatomie-Institut nach Walter Thiel
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Hafferl: Lehrbuch der topographischen Anatomie. 3. Auflage, neu bearbeitet von Walter Thiel. Springer, Berlin 1969.
- Die Konservierung ganzer Leichen in natürlichen Farben. In: Annales of Anatomy. Bd. 174 (1992), H. 3, S. 185–195, doi:10.1016/S0940-9602(11)80346-8.
- Ergänzung für die Konservierung ganzer Leichen nach W. Thiel. In: Annales of Anatomy. Bd. 184 (2002), H. 3, S. 267–269, doi:10.1016/S0940-9602(02)80121-2.
- Photographischer Atlas der praktischen Anatomie. 4 Bände. Springer, Berlin 1996–1999; 2., aktualisierte Neuausgabe 2003, ISBN 3-540-43445-3 (wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt).
- Ethik des Seziersaales. Hrsg. von Friedrich Anderhuber. Edition Bücherbox, Graz 2009, ISBN 3-9502119-2-6.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Anderhuber: Thiel, Walter. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 26, Duncker & Humblot, Berlin 2016, ISBN 978-3-428-11207-4, S. 111 (Digitalisat).
- Friedrich Anderhuber, Reinhold Reimann (Hrsg.): „Wie von Zucker“. Der Grazer Anatom Walter Thiel. Leykam, Graz 1999, ISBN 3-7011-7418-0.
- Friedrich Anderhuber: Emeritus O. Univ. Prof. Dr. med. univ. Walter Thiel (1919–2012). In: Clinical Anatomy. Bd. 25 (2012), H. 4, S. 525 f., doi:10.1002/ca.22073.
- Sue Black: Professor Walter Thiel. In: Axis: The Online Journal of CAHId. Bd. 4 (2012), H. 1 (online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Walter Thiel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Anatomie-Legende Walter Thiel in Graz gestorben, APA-Meldung, 9. Februar 2012
Personendaten | |
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NAME | Thiel, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Anatom und Universitätsprofessor |
GEBURTSDATUM | 13. Oktober 1919 |
GEBURTSORT | Wetzwalde |
STERBEDATUM | 3. Februar 2012 |
STERBEORT | Graz |
Kategorien:
- Anatom
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Mediziner (21. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Graz)
- Erfinder
- Träger des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1952)
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark
- Österreicher
- Geboren 1919
- Gestorben 2012
- Mann
- Absolvent der Universität Graz