Walter Werner Holland
Walter Werner Holland (* 5. März 1929 in Teplice-Šanov, Tschechoslowakei; † 9. Februar 2018 in London) war ein britischer Epidemiologe und Hochschullehrer. Er gilt als einer der Wegbereiter des Wissenschaftsbereichs Klinische Epidemiologie und Public Health in Großbritannien.[1]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walter Werner Holland wurde 1929 im damaligen Sudetenland geboren. Seine Eltern waren der 1898 in Heidelberg geborene Unternehmer Heinrich Holland und seine 1906 im damaligen zu Österreich-Ungarn gehörenden Teplitz-Schönau geborene Ehefrau Gertha Zentner.[2] Ihm und seinen Eltern gelang in den Jahren 1938 und 1939 die Flucht nach England.[3][4]
Holland studierte nach dem Schulabschluss an der Rugby School in Warwickshire an der St. Thomas’ Hospital Medical School, heute Teil der GKT School of Medical Education des King's College London.[5] Im Rahmen seines Wehrdienstes bei der Royal Air Force von 1956 bis 1958 wurde er im Central Public Health Laboratory in Colindale, Nord-London eingesetzt.[6] Anschließend war er als Dozent und Wissenschaftler in der Abteilung für Epidemiologie und medizinische Statistik an der London School of Hygiene and Tropical Medicine tätig, unterbrochen durch einen Forschungsaufenthalt in der Abteilung für Epidemiologie an der Johns Hopkins School of Hygiene in den Jahren 1961 und 1962.
1968 wurde Walter Holland in London zum Professor ernannt. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Lehrstuhlinhaber für Klinische Epidemiologie und Sozialmedizin gründete er am St. Thomas Hospital die erste Abteilung für Community Medicine.
Würdigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walter Werner Holland hat umfassen zur Entwicklung der Epidemiologie und von Public Health beigetragen. Seine bahnbrechende Arbeit über die Validierung medizinischer Screening-Verfahren, die er 1971 gemeinsam mit dem Epidemiologen Archie Cochrane veröffentlichte, wurde zu einem Klassiker auf diesem Gebiet.[7]
Ehrungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1981: Ehrendoktor, Universität Bordeaux
- 1989: Salomon-Neumann-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Walter Werner Holland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Publikationen in PubMed
- Publikationen in ResearchGate
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ London School of Economics and Political Science: Walter Holland. Abgerufen am 7. Januar 2025 (britisches Englisch).
- ↑ Walter Werner Holland, Stammbaum. Abgerufen am 7. Januar 2025 (deutsch).
- ↑ Holocaust Survivors and Victims Database -- Walter Werner HOLLAND. Abgerufen am 7. Januar 2025.
- ↑ Susan Chinn: Walter Werner Holland, 1929–2018. In: Journal of the Royal Statistical Society Series A: Statistics in Society. Band 181, Nr. 3, 1. Juni 2018, ISSN 0964-1998, S. 911–912, doi:10.1111/rssa.12371 (oup.com [abgerufen am 7. Januar 2025]).
- ↑ Medical Education | Faculty of Life Sciences & Medicine | King’s College London. Abgerufen am 7. Januar 2025.
- ↑ T. J Coleman: The Public Health Laboratory Service (PHLS) and its role in the control of zoonotic disease. In: Acta Tropica. Band 76, Nr. 1, 21. Juli 2000, ISSN 0001-706X, S. 71–75, doi:10.1016/S0001-706X(00)00093-0 (sciencedirect.com [abgerufen am 7. Januar 2025]).
- ↑ A. L. COCHRANE, W. W. HOLLAND: VALIDATION OF SCREENING PROCEDURES. In: British Medical Bulletin. Band 27, Nr. 1, 1. Januar 1971, ISSN 0007-1420, S. 3–8, doi:10.1093/oxfordjournals.bmb.a070810 (oup.com [abgerufen am 7. Januar 2025]).
Personendaten | |
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NAME | Holland, Walter Werner |
ALTERNATIVNAMEN | Holland, Walter W. |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Epidemiologe |
GEBURTSDATUM | 9. März 1929 |
GEBURTSORT | Teplice |
STERBEDATUM | 9. Februar 2018 |