Walter von Esebeck

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Walter Asmus Karl Friedrich Eberhard Freiherr von Esebeck (* 17. Juli 1853 in Berlin; † 20. August 1914 in Koblenz) war ein preußischer Generalmajor und Oberstallmeister des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II.

Esebeck war Sohn des preußischen Majors Karl Freiherr von Esebeck (1821–1866) und dessen Ehefrau Klara, geborene von Rothkirch und Panthen (1828–1903). Eine Schwester Frieda heiratete den Generaloberst Gustav von Kessel, die andere Schwester Elisabeth den preußischen Kammerherr Arthur Graf zu Eulenburg.

Esebeck besuchte das Kadettenkorps und avancierte am 16. Oktober 1873 zum Sekondeleutnant im 3. Garde-Ulanen-Regiment der Preußischen Armee. Er diente vom 1. Mai 1879 bis zum 20. Mai 1880 als Regimentsadjutant.[1] 1894 erreichte er den Rang eines Rittmeisters und die Position eines Eskadronchefs in seinem Regiment.[2] Er wurde am 19. Februar 1894 zum Ehrenritter des Johanniterorden geschlagen.[3] Am 17. April 1897 wechselte er zu der Eskadron Garde-Jäger zu Pferde, welche 1895 errichtet wurde.[1]

Am 18. Oktober 1901 nahm Esebeck seinen Abschied mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen seiner Uniform. Er trat daraufhin in den Hofdienst und wirkte als Vize-Oberstallmeister unter Oberstallmeister von Wedel[4][5] sowie seit 1905 als Adlatus des Oberstallmeisters Hugo von Reischach.[6] Esebeck stand à la suite der Armee, erhielt am 16. Juni 1910 den Charakter als Oberst und wurde am 1. Januar 1914 durch Kaiser Wilhelm II. zum Oberstallmeister ernannt. Damit gehörte er zu den obersten Chargen des Hofstaates.[7]

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verlegte das Große Hauptquartier nach Koblenz. Dort erschoss sich Esebeck, der zwischenzeitlich den Charakter als Generalmajor à la suite der Armee erhalten hatte, schon wenige Tage später aufgrund eines Nervenzusammenbruchs.[8][9] Damalige Zeitungsberichte gaben seinen Tod durch einen Schlaganfall an.[10] An der Trauerfeier nahm auch Wilhelm II. teil.[11]

Esebeck heiratete am 24. April 1882 in Wiesbaden Elisabeth von Blumenthal (1855–1893). Nach ihrem Tod heiratet er am 23. Oktober 1902 in Echzell Margarete von Harnier. Aus der ersten Ehe gingen Elisabeth (* 1883), Hans-Karl (1892–1955) sowie Erna (* 1893) und aus der zweiten Ehe Anna (* 1911) und Hans-Elimar (* 1913) hervor.

Einzelnachweise

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  1. a b Geschichte des 3. Garde-Ulanen-Regiments. 1860–1910. E. S. Mittler & Sohn. Berlin, 1910 (Auszug).
  2. Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem: Johanniter-Ordensblatt. Amtliche Monatschrift der Balley Brandenburg. 1894 (Online).
  3. Liste Ehrenritter Johanniterorden. (PDF).
  4. 'Allgemeine Zeitung. 1902 = Jg. 105, 7 - 8' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
  5. Acta Borussica, Hrsg. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaft.
  6. L. von Nordegg: Die Berliner Gesellschaft. Steinitz. Berlin, 1907 (Online).
  7. Ottmar von Mohl: Fünfzig Jahre Reichsdienst. Lebenserinnerungen. P. List, 1922 (Online).
  8. Gerhard P. Groß: Das Große Hauptquartier im Ersten Weltkrieg. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2022, ISBN 978-3-11-078012-3 (Auszug).
  9. Matthew Hughes, Matthew Seligmann: Leadership In Conflict. Pen and Sword, 1990, ISBN 978-0-85052-751-3 (Auszug).
  10. Rosenheimer Anzeiger. Tagblatt für Stadt und Land; (mit amtlichen Mitteilungen). 1914 = Jg. 60, Nr. 192, Rosenheim 22.08.1914. Online
  11. Holger Afflerbach: Kaiser Wilhelm II. als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg: Quellen aus der militärischen Umgebung des Kaisers 1914-1918. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2005, ISBN 978-3-486-57581-1 (Auszug).