Walther Liese
Walther Liese (* 10. Juli 1899 in Friedberg/Hessen; † 21. April 1988 in Berlin) war ein deutscher Naturwissenschaftler und Ministerialbeamter, der von 1958 bis 1964 Präsident des Bundesgesundheitsamtes war.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liese studierte in Berlin und Kiel Naturwissenschaften und Medizin und promovierte 1921 an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin mit dem Thema Über die Verwendungsmöglichkeit der Sulfitablauge zur Lehmhärtung.[2] Er war als Student ein Schüler Carl Flügges (1847–1923) bzw. Arthur Korff-Petersens (1882–1927).
Von 1921 bis 1925 war er wissenschaftlicher Assistent am Berliner Hygieneinstitut, von 1925 bis 1927 am Kieler Hygieneinstitut. 1928 wurde er Beamter, 1934 Regierungsrat und 1942 Oberregierungsrat am Reichsgesundheitsamt (RGA).[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Auflösung des RGA wurde er dem Robert-Koch-Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten in Berlin-Dahlem unterstellt. 1952 wurde dieses Bestandteil des Bundesgesundheitsamtes (BGA).[4] Nach Vizepräsidentschaft des BGA und Direktorat des Instituts für Wasser-, Boden- und Lufthygiene war Liese von 1958/59 Präsident des Bundesgesundheitsamtes.[5] Er trat am 31. Juli 1964 nach 38 Jahren Tätigkeit am Reichs- bzw. Bundesgesundheitsamt in den Ruhestand.[6]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1961: Mitglied der Leopoldina[7]
- 1964: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Georg Henneberg: In memoriam Prof. Dr. rer. nat. Walther Liese. Bundesgesundheitsblatt 31 (1988) 9:366
- ↑ Walther Liese. In: Catalogus Professorum - TU Berlin. Abgerufen am 30. Juni 2024.
- ↑ Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. E. Ebering, 1934, ISBN 3-7868-4088-1, S. 363 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Geschichte des Robert Koch-Instituts, Stand 19. Juni 2008, Robert Koch-Institut, Berlin.
- ↑ Annette Hinz-Wessels: Die Robert Koch-Stiftung e.V. im Wechsel der politischen Epochen: Ein historischer Überblick von der Gründungsinitiative 1907 bis in die 1960er Jahre. BeBra Wissenschaft, 2023, ISBN 978-3-947686-58-2, S. 132 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Wolfram Fischer: Exodus von Wissenschaften aus Berlin: Fragestellungen, Ergebnisse, Desiderate : Entwicklungen vor und nach 1993. Walter de Gruyter, 1994, ISBN 3-11-013945-6, S. 367 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Mitgliedseintrag von Walther Liese (mit Bild) bei der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Personendaten | |
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NAME | Liese, Walther |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Naturwissenschaftler und Ministerialbeamter |
GEBURTSDATUM | 10. Juli 1899 |
GEBURTSORT | Friedberg (Hessen) |
STERBEDATUM | 21. April 1988 |
STERBEORT | Berlin |