Walther Spielmeyer
Walther Spielmeyer (* 23. April 1879 in Dessau; † 6. Februar 1935 in München) war ein deutscher Neuropathologe, Psychiater und Neurologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spielmeyer studierte unter anderem bei Eduard Hitzig in Halle. Um 1905 begann er seine bahnbrechenden Arbeiten zur pathologischen Histologie (Gewebelehre) des Zentralnervensystems.[1] 1906 wurde er Privatdozent in Freiburg, wo er unter Alfred Hoche arbeitete.
Auf Vorschlag von Emil Kraepelin wurde er Nachfolger von Alois Alzheimer als Leiter des Anatomischen Laboratoriums der Psychiatrischen- und Nervenklinik in München. 1913 wurde er Extraordinarius und 1917 Leiter der Histologie-Abteilung in der neu errichteten „Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie (Kaiser-Wilhelm-Institut)“. Mit Franz Nissl hatte er eine gute Zusammenarbeit. Seit 1924 war er „Wissenschaftliches Mitglied“ der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Die von Spielmeyer geleitete Hirnpathologische Abteilung der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie genoss auch 1935[2] noch weltweites Ansehen. Auf ihn bezieht sich die Bezeichnung Spielmeyer-Vogt-Krankheit.
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Trypanosomenkrankheiten und ihre Beziehungen zu den syphilogenen Nervenkrankheiten. Jena, Fischer, 1908.
- Technik der mikroskopischen Untersuchung des Nervensystems. Berlin, Springer, 1911; 4. Aufl., 1930.
- Die progressive Paralyse. In: Handbuch der Neurologie, Bd. 3; Berlin, 1912.
- Zur Klinik und Anatomie der Nerven-Schussverletzungen. Berlin, Springer, 1915.
- Histopathologie des Nervensystems. Erster Band: Allgemeiner Teil. Berlin, J. Springer, 1922.
- Degeneration und Regeneration am peripherischen Nerven. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie, Bd. 3; Berlin, 1929.
- Die Anatomie der Psychosen. Handbuch der Geisteskrankheiten, Bd. 11; Berlin, 1930.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eberhard J. Wormer: Spielmeyer, Walther. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 690 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 61.
- ↑ Dirk Blasius: Die „Maskerade des Bösen“. Psychiatrische Forschung in der NS-Zeit. In: Medizin und Gesundheitspolitik in der NS-Zeit. Hrsg. von Norbert Frei, R. Oldenbourg, München 1991 (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Sondernummer), ISBN 3-486-64534-X, S. 265–285; hier: S. 276
Personendaten | |
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NAME | Spielmeyer, Walther |
ALTERNATIVNAMEN | Spielmeyer, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Psychiater und Neurologe |
GEBURTSDATUM | 23. April 1879 |
GEBURTSORT | Dessau |
STERBEDATUM | 6. Februar 1935 |
STERBEORT | München |