Walzenstecker
Walzenstecker (auch Walzenstöpsel oder Stöpsel 27) wurden in Deutschland seit den 1930er-Jahren zum Anschluss von Telefonen und Fernschreibern[1][2] verwendet. Sie wurden bis in die 1960er-Jahre[3] verbaut und wurden später von dem Anschlussdosen-Stecker (ADoS) abgelöst. Walzenstecker wurden auch in der Rundfunktechnik verwendet und waren an der Hörgarnitur der Mitarbeiter der Vermittlungsstelle zu finden. Die Steckverbindung ist sehr robust, zuverlässig und komfortabel zu benutzen, da sie – wie auch Klinkenstecker – nicht falsch eingesteckt werden kann.
In Österreich[3] wurde er – möglicherweise erst ab dem „Anschluss“ 1938 – bis Anfang der 1970er-Jahre verbaut und dann durch den ADo-8 abgelöst. Eingesetzt wurde er bei der kostenpflichtigen Option, mehrere Dosen für einen Telefonapparat bei einem ganzen Anschluss zu haben. Sonst wurde der Apparat fix an eine Klemmdose montiert und Gesellschaftsanschlüsse am Beikasten.
Stecker – ADoS ZB 27
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Telefon-Walzenstecker Anschlussdosenstecker Zentralbatterie 27 besteht aus drei übereinandergeschobenen gegenseitig isolierten Metallringen mit aufsteigendem Durchmesser, der vierte Pol befindet sich innen als Hohlkontakt. Mit diesem vierpoligen Stecker wird eine Steckverbindung für die beiden Sprechadern eines Fernsprechapparates (ab) hergestellt, er verfügt weiter über einen Erdleiter- und Zweitwecker-Anschluss.
Anschluss | Bedeutung | Drahtfarbe |
---|---|---|
a | Leitung La des Teilnehmeranschlussleitung | weiß |
b | Leitung Lb des Teilnehmeranschlussleitung | braun |
c | Erdleiter (Rückfragetaste) | gelb |
W2 | Ausgang für Zusatzwecker | grün |
Buchse – ADo ZB 50
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die passende Anschlussdose „ADo ZB 50“ (alte Bezeichnung W 34) besitzt einen Schaltausgang für eine der Sprechadern zur Reihenschaltung mehrerer Anschlussdosen. Im ungesteckten Zustand wird die Sprechader durchgeschleift, im gesteckten Zustand ist die Verbindung unterbrochen, sodass die nachfolgende Dose stromlos wird.
Anschluss | Bedeutung | Drahtfarbe |
---|---|---|
a | Leitung La der a/b-Schnittstelle der Teilnehmeranschlussleitung | rot |
b | Leitung Lb der a/b-Schnittstelle der Teilnehmeranschlussleitung | schwarz |
c | Erdleiter (Rückfragetaste) | gelb |
W2 | Ausgang für Zweitwecker | weiß |
a1 | geschaltete Leitung a zur zweiten Dose | rot |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael Brandes: Blattschreiber Siemens T37g (Schmaltastatur, Baujahr 1952). Bildgalerie. In: Fernschreibamt Hausneindorf (Alte Seite). 5. August 2013, abgerufen am 15. Mai 2019.
- ↑ RFT - Lochstreifensender T 53 (Baujahr 1977, Inventar-Nr.: 33406). In: Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke Leipzig. Bürgerkomitee Leipzig e.V., abgerufen am 15. Mai 2019.
- ↑ a b Gerhard Bröderbauer: Fernsprecher mit Bakelitgehäuse. In: Historische Fernsprecher. Abgerufen am 15. Mai 2019 (a) Tischapparat 121 - Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung ÖPT - Baujahr 1950 - Schrack, Wien;
b) Tischapparat 121 - Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung ÖPT - Baujahr 1958 - Schrack, Wien;
c) Tischapparat W48 - Deutsche Bundespost - Baujahr 1963 - Siemens-/Schuckertwerke AG;
d) Als Nebenstelle mit Erdtaste: Tischapparat Tesla T65S - Deutsche Post (DDR) - Baujahr 1968 - Tesla Werke, Prag).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Handbuch der Fernmeldetechnik – Grundreihe – Band 6. Deutsche Postgewerkschaft – Hauptvorstand – Verlag, Frankfurt 1973.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Telefondose
- Telekommunikations-Anschluss-Einheit (TAE)
- RJ-XX – Westernstecker (US-Standard)
- Fernsprechtischapparat