Wandthoff
Die von Wandthoff, Wanthoff, Wandhoff oder Wanthoven waren ein westfälisches und märkisches Adelsgeschlecht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie von Wandthoff lebte auf dem ehemaligen Stammhause und Rittersitz Wandthof (Wandhofen)[1][2] im Kirchspiel gleichen Namens unweit von Schwerte.
In einer Urkunde von 1357 findet man unter den Zeugen Gobel und Diederic van Wanthoven.
Gobel von Wanthoff war ein Burgmann der Landesburg Wetter und 1345 Gograf von Schwelm. Er stand im Dienste der Grafen von der Mark und war der Vater von Hermann von Wanthoff, welcher in einer Urkunde von 1397 auftaucht.
Dieser Hermann war ein angesehener Ratgeber und enger Vertrauter der Grafen von der Mark. Er war Richter zu Schwerte (1371–1373, 1391 und 1406) und Burgmann der Landesburg Wetter. 1383 erhielt er für seine herausragenden Verdienste vom Grafen von der Mark das Reichsgut Lenninghausen bei Schwerte (=Lenningsen) und 1387 vom „Junker Johann von Volmestein“ den Hof zu Haßlei im Kirchspiel Hagen zum Pfandlehen.
1388/89 nahmen Johann, der Sohn Hermann von Wanthoffs und Hermanns Halbbruder Menneken von Möllenkotten, sowie viele anderen aus der märkischen Ritterschaft an der Fehde gegen Dortmund teil.[3]
Die Familie übernahm 1431 Haus Martfeld in Schwelm als Lehen von Graf Adolf IV von der Mark.[4]
Aleff (Adolph) Wandhoff (um 1430–63) und seine Ehefrau Stina teilten 1472 zu Lebzeiten das Gut Wandhofen unter ihren Kindern, so dass ihr zweiter Sohn Johann die Hälfte des Besitztums bekam und die andere Hälfte unter dem ältesten Sohn Herman (Prior zu Dütz) und den zwei Töchtern aufgeteilt wurde.[5] 1477 zog dieser nach Livland und übertrug seinen Anteil an dem Gut seiner Schwester Margaret, welche mit dem Conrad Dorneburg gen. von der Lage verheiratet war.[6] Dessen Tochter Margret bekam Haus Westhofen und mit deren Heirat mit Henrich von Haus zum Haus gelangte es in deren Familienbesitz.
Elisabeth, die zweite Tochter Adolphs, heiratete den Johann Nagel zum Steinhaus. Ihre Kinder waren: Hermann, Casper (jung gestorben), Evert (ging nach Livland, † 1521/23) und Elisabeth.
Im 17. Jahrhundert findet man Casper Wandhoff, Herr zu Ruendael (Ruhenthal 10 km westlich von Bauska, Lettland) und seiner Gemahlin, einer geborenen von und zu Schlebusch.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt in Silber drei (2:1) rote Eisenhüte mit roten Bändern. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Eisenhut zwischen einem rechts silbernen, links roten offenen Flug.
Das Wappen gehört mit dem derer von Ketelhodt, von Wendt und von Hemmerde zu einer westfälischen Wappenfamilie, ohne dass ein agnatischer Zusammenhang dieser Geschlechter nachweisbar ist.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maximilian Gritzner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 11. Abt., T. 2: Der Adel der russischen Ostseeprovinzen, Teil 2: Der Nichtimmatrikulierte Adel, Nürnberg 1901, S. 241 und Tfl. 167.
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 128; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 326.
- Johann Diedrich von Steinen: Versuch einer Westphälischen Geschichte besonders der Graffschatt Mark. Das III. Stück, Historie des Amts Iserlohn. Frömern 1749, S. 1502 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Haus Wandhofen auf alleburgen.de, besucht am 28. Juli 2023.
- ↑ Das verwünschte Schloß zu Wandhofen. Abgerufen am 28. Juli 2023.
- ↑ Rolf-Erich Wandhoff: Reichshof Westhofen. 24. November 1996, abgerufen am 30. Juli 2023.
- ↑ Haus Martfeld. Abgerufen am 10. Dezember 2024 (deutsch).
- ↑ Kurt Koszyk: Anfänge und frühe Entwicklung der sozialdemokratischen Presse im Ruhrgebiet, 1875-1908. F.W. Ruhfus, Dortmund 1953.
- ↑ August Wilhelm Hupel: Neue Nordische Miscellaneen, neuntes und zehntes Stück. Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1794.