Wangen-Brüttisellen
Wangen-Brüttisellen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Uster |
BFS-Nr.: | 0200 |
Postleitzahl: | 8306 Brüttisellen 8602 Wangen bei Dübendorf |
UN/LOCODE: | CH BTL (Brüttisellen) |
Koordinaten: | 691170 / 251969 |
Höhe: | 465 m ü. M. |
Höhenbereich: | 429–513 m ü. M.[1] |
Fläche: | 7,92 km²[2] |
Einwohner: | 8212 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 1037 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
28,6 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.wangen-bruettisellen.ch |
Dorfkern von Wangen ZH
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Lage der Gemeinde | |
Wangen-Brüttisellen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Uster des Kantons Zürich in der Schweiz. Bis 1976 wurde die Gemeinde offiziell Wangen (ZH) genannt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wangen liegt im Glatttal im nördlichen Teil des Bezirks Usters. Während der Ortsteil Brüttisellen praktisch komplett mit Zürichs Industrievororten Dietlikon und Wallisellen zusammengewachsen ist, wo sich insbesondere grosse Einkaufszentren mit modernen Wohnüberbauungen abwechseln, hat Wangen mit seinen Fachwerkbauten seinen ländlich-bäuerlichen Charakter weitgehend bewahrt. In Wangen befindet sich der geografische Mittelpunkt des Kantons Zürich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf wurde 1148 erstmal als Britisseldon und danach ab 1242 als Wangen apud Glatto erwähnt.[5]
Ein Grabhügel aus der Hallstattzeit (800–500 v. Chr.), der Wieslistein in Wangen und römische Funde im Gebiet Lindenbuck bei Brüttisellen zeugen von früher Besiedelung der Gegend.
1192 wurde Wangen von den Toggenburgern an die Johanniterkomturei Bubikon zu deren Gründung geschenkt. Brüttisellen, welches im 13. Jahrhundert Sitz eines Rittergeschlechts war, soll später gegenüber Rapperswil zinspflichtig geworden sein. Von 1534 bis 1541 war der Reformator Ulrich Bolt Pfarrer in Wangen.[6] Im Jahr 1618 verkaufte das in Geldnöte geratene Bubikon seine Wangemer Gerechtigkeit an Zürich und die niedere Gerichtsbarkeit ging an den Landvogt von Kyburg.
Die beiden Teile Wangen und Brüttisellen (689955 / 253310 ) bilden seit 1831 eine politische Gemeinde.
Seit Anfang 2009 verfügt die schweizerische Flugsicherungsgesellschaft Skyguide über einen grossen Standort am Rand von Wangen zwischen Brüttiseller Kreuz und Militärflugplatz Dübendorf.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung In Silber ein beblätterter grüner Hanfstängel mit goldenem Blütenstand.
Der Hanfstängel ist seit dem Beschluss der Gemeindeversammlung vom 14. Dezember 1934 das Wappen von Wangen-Brüttisellen.
Die Brüttiseller «Rose»
Im Jahre 1384 soll Brüttisellen an die Toggenburger gekommen sein. Als das Dorf im Mittelalter von der Pest heimgesucht wurde, sollen nur zwei Schwestern überlebt haben. Diese heirateten später nach Rapperswil, wodurch Brüttisellen dem «Rosenstädtchen» zinspflichtig geworden sei.
Der Wangemer «Hanfstängel»
Im Jahre 1743 zeigte das Lexikon von Meiss das Wangemer Wappen in Rot einen grünen Laubbaum – wohl eine Linde – auf grünem Grund. In der Gemeinde Brüttisellen liess sich dieses Wappenbild als Steinhauerarbeit von 1826 über der Türe des Schulhauses Massjuchert nachweisen. Das Zeichen wurde im Jahr 1886 noch auf der Feuerwehrspitze angebracht. Damals hatte aber bereits ein zweites Wappenbild Verbreitung gefunden: ein grüner Hanfstängel in silbernem Feld. Die Darstellung geht wohl auf die Wappentafel von Krauer um 1860 zurück und erscheint nur wenig später auf der Männerchorfahne. Da Lindau die Linde führen wollte, entschied sich die Gemeindeversammlung Wangen am 14. Dezember 1934 für das Wappen mit dem Hanfstängel.[7]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2019 lebten in der Gemeinde 7966 Personen[8], im Vergleich zum Vorjahr mit 7904 Einwohnern.[5]
Bevölkerung (Pers) | 7'966 |
Bevölkerung: Heimat Schweiz (Pers) | 5'796 |
Bevölkerung: Heimat Ausland (Pers) | 2'170 |
Ausländeranteil (in %) | 27.2 |
Bevölkerung: Frauen (Pers) | 3'917 |
Bevölkerung: Männer (Pers) | 4'049 |
Bevölkerungsdichte (Einw./km²) | 1'008.4 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindepräsidentin ist Marlies Dürst-Weber (Forum, Stand 2023). Bis 2010 war Rolf Berchtold (SVP) Gemeindepräsident.
Mitglieder des Wangen-Brüttiseller Gemeinderats (2014–2020)[9] | |||
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Name | Amtsantritt | Funktion | Partei |
Marlies Dürst-Weber | 2002 / 2010 | Gemeindepräsidentin / Präsidiales und Kultur | Forum |
Marco Gamma | 2014 | Hochbau und Planung | FDP |
René Zimmermann | 2010 | Gesellschaft (Gesundheit, Alter, Jugend und Familie, Vereine und Sport) / 1. Vizepräsident | FDP |
Martin Kull | 2018 | Tiefbau und Sicherheit | Forum |
Uwe Betz-Moser | 2013 | Schulpräsident (Ressort Bildung) | Forum |
Claude Dougoud | 2014 | Finanzen und Soziales / 2. Vizepräsident | SVP |
Marco Bachmann | 2018 | Liegenschaften (inkl. Mobilität, Umwelt und IT) | FDP |
Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Wangen-Brüttisellen: SVP 39,04 % (+2,95), FDP 14,89 % (−1,70), SP 12,95 % (−0,25), glp 12,66 % (−2,17), Mitte 8,88 % (+2,86), Grüne 5,08 % (−3,36), EVP 1,73 % (−0,07), EDU 1,48 (−0,04).[10]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Dorfbrunnen in Wangen
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Fachwerkhaus im Dorfzentrum von Wangen
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Historisches Luftbild von 1919, aufgenommen aus 1000 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Bolt († unsicher, nach 1541), reformierter Pfarrer
- Celestino Piatti (1922–2007), Grafiker, Maler und Buchgestalter
- Albert Herger (1942–2009), Radrennfahrer
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band 3: Die Bezirke Pfäffikon und Uster (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 66). Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 1978, ISBN 3-7643-0991-1, S. 583–604.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Wangen-Brüttisellen
- Ueli Müller: Wangen-Brüttisellen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Statistische Daten des Kantons zur Gemeinde Wangen-Brüttisellen
- Auslegeordnung von bedeutsamem Kulturerbe der Gemeinde Wangen-Brüttisellen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ a b Ueli Müller: Wangen-Brüttisellen. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. August 2013, abgerufen am 1. März 2020.
- ↑ Rudolf Bölsterli: Ulrich Bolt II. In: Vereinigung für das Zwinglimuseum in Zürich (Hrsg.): Zwingliana: Mitteilungen zur Geschichte Zwinglis und der Reformation. Band 1. Zürcher & Furrer, Zürich 1904, S. 179–180.
- ↑ Gemeinde Wangen-Brüttisellen Online: Geschichte / Wappen. Abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ a b Gemeinde Wangen-Brüttisellen Online: Wangen-Brüttisellen in Zahlen. Abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ Gemeinde Wangen-Brüttisellen Online: Gemeinderat. Abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.