War (amerikanische Band)
War | |
---|---|
War, 1976 | |
Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Funk, Rock, Soul |
Gründung | 1969 |
Gründungsmitglieder | |
Eric Burdon (1969–1971, 1976–1977) | |
Gitarre, Gesang |
Howard E. Scott (bis 1994) |
Mundharmonika, Gesang |
Lee Oskar (bis 1994) |
Perkussion, Gesang |
Thomas „Papa Dee“ Allen († 1988) |
Saxophon, Gesang |
Charles Miller (bis 1979; † 1980) |
Bass, Gesang |
B.B. Dickerson (bis 1979; † 2021) |
Keyboard, Gesang |
Leroy „Lonnie“ Jordan |
Schlagzeug, Gesang |
Harold Ray Brown (bis 1994) |
War [amerikanische Funk-Band, die vor allem in den 1970er und frühen 1980er Jahren erfolgreich war.
] (deutsch „Krieg“) ist eineBandgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ursprünge der Band gehen zurück bis ins Jahr 1962, als Howard E. Scott und Harold Brown in Compton (Kalifornien) eine Gruppe namens „The Creators“ gründeten. Während der nächsten Jahre kamen Charles Miller, B. B. Dickerson, Lonnie Jordan, Lee Oskar und Papa Dee Allen zur Gruppe, die sich 1968 in „Nightshift“ umbenannte. Produzent Jerry Goldstein brachte die vorwiegend als Live-Formation auftretende Band mit dem Sänger Eric Burdon zusammen, der sich gerade von der zweiten Inkarnation seiner Animals getrennt hatte.
Burdon änderte den Namen der Gruppe in „War“. 1970 erschien das Album Eric Burdon Declares “War”, das ebenso wie die Hit-Single Spill the Wine (Platz 3 in den US-Billboard Charts) erfolgreich war. Es folgte das Doppelalbum The Black-Man’s Burdon. Eric Burdon & WAR waren die letzten Musiker, die mit Jimi Hendrix jammten, bevor Hendrix am 18. September 1970 starb. Der Auftritt fand am Abend vor dem Tod von Jimi Hendrix statt – in Ron Scott’s Music Club in London. Das Konzert ist als Audiomitschnitt auf YouTube dokumentiert.[1]
1971 verließ Burdon die Gruppe während einer Europa-Tournee, angeblich wegen Erschöpfung. Die erste ohne Burdon aufgenommene LP War war nur ein mittelmäßiger Erfolg, aber das nächste Album All Day Music brachte die Gruppe 1971 schließlich auf Erfolgskurs. Der Titelsong und Slippin’ into Darkness erreichten als Auskopplungen beide die Top 40 in den USA.
Das Ende 1972 veröffentlichte Album The World Is a Ghetto war das erfolgreichste Album des Jahres 1973 in den USA.[2] Die gleichnamige, erste Auskopplung konnte sich zudem in den Top Ten platzieren, und The Cisco Kid kam bis auf Rang 2 in den US-Hot-100.
Deliver the Word (1973) enthält wiederum zwei erfolgreiche Hitsingles: Gypsy Man (Platz 8) und Me and Baby Brother (Platz 15). Das Album Why Can’t We Be Friends? (1975) verkaufte sich ebenfalls gut und lieferte der Gruppe mit dem gleichnamigen Titelsong sowie Low Rider zwei weitere Top-10-Hits. Letzterer zählt heute zu den bekanntesten Titeln von War. Dieser Song lief im Film Nur noch 60 Sekunden mit Nicolas Cage und im Cheech-und-Chong-Film Viel Rauch um Nichts. Cypress Hill borgten sich ebenfalls die Hookline für ihren Hit Lowrider aus.
1977 landete War mit Platinum Jazz einen Überraschungserfolg. Ab 1978 begann sich die Gruppe aufzulösen. Das Album Outlaw von 1982 war nur noch mäßig erfolgreich. Erst zwölf Jahre später, 1994, erschien das bisher letzte War-Album Peace Sign, das jedoch floppte. Im selben Jahr wurden Sänger Lonnie Jordan die Rechte am Namen „War“ übergeben.
Spaltung der Band
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lonnie Jordan tourt heute mit neuen Musikern unter dem alten Namen WAR. Die übrigen ehemaligen Mitglieder touren mit einer neuen Band als „Lowrider Band“. Am 21. April 2008 spielte Jordans War mit Eric Burdon erstmals seit 37 Jahren wieder zusammen. Der einmalige Live-Auftritt in der Royal Albert Hall wurde nur als Bootleg veröffentlicht.
Jordan bestätigte in einem Interview, dass eine weitere Tour mit Burdon nicht ausgeschlossen ist. War veröffentlichte im Oktober 2008 eine Live-CD, Greatest Hits Live, die auch als Blu-ray und DVD erhältlich ist.
2014 veröffentlichte Lonnie Jordan mit seiner Version von WAR das Doppelalbum Evolutionary, was zur Hälfte aus Greatest Hits der alten Formation bestand und zur anderen Hälfte mit neuen Studioaufnahmen bestückt war. Das Album wurde als „Erstes Studioalbum seit 20 Jahren“ beworben. Musikalisch bedient sich Lonnie Jordan in seinen neuen Aufnahmen und Kompositionen bei großen Hits der Gruppe aus vergangenen Zeiten. Obwohl er dies konsequent umsetzte, (L.A. Sunshine wurde beispielsweise in „That L.A. Sunshine“ musikalisch zitiert) gelang der Platte nicht der große Wurf oder das Anknüpfen an alte, erfolgreichere Zeiten. Bei Mamacita sind Tower of Power mit von der Partie. Obwohl von Seiten der Lowrider Band durch die alten WAR-Bandmitglieder über Facebook und andere Kanäle immer wieder Zeichen der Versöhnung und Re-Union der Band gesendet werden, tourt Lonnie Jordan mit „seiner“ War-Besetzung überwiegend durch die USA, wo eine eingefleischte Fangemeinde zu seinen Konzerten kommt. Jordan gelingt es mit talentierten, jungen Musikern, den alten WAR-Sound nahezu perfekt auf die Bühne zu bekommen. Im März 2021 starb der Bassist Morris „B.B.“ Dickerson.[3]
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Studioalben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | |||
---|---|---|---|---|---|---|
DE | UK | US | R&B | |||
1970 | Eric Burdon Declares “War” | DE14 (16 Wo.)DE |
UK50 (2 Wo.)UK |
US18 (27 Wo.)US |
R&B47 (5 Wo.)R&B |
|
The Black-Man’s Burdon | DE20 (16 Wo.)DE |
UK21 (4 Wo.)UK |
US82 (9 Wo.)US |
R&B39 (5 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 22. Dezember 1970
Eric Burdon & War Produzent: Jerry Goldstein | |
1971 | War | — | — | US190 (6 Wo.)US |
R&B42 (5 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: März 1971
Produzent: Jerry Goldstein |
All Day Music | — | — | US16 Gold (49 Wo.)US |
R&B6 (39 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: November 1971
Produzenten: Chris Houston, Jerry Goldstein, War | |
1972 | The World Is a Ghetto | — | — | US1 Gold (68 Wo.)US |
R&B1 (48 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: November 1972
Produzent: Jerry Goldstein |
1973 | Deliver the Word | — | — | US6 Gold (36 Wo.)US |
R&B1 (27 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: August 1973
Produzent: Jerry Goldstein |
1975 | Why Can’t We Be Friends? | — | — | US8 Gold (31 Wo.)US |
R&B1 (23 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: Juni 1975
Produzent: Jerry Goldstein |
1976 | Love Is All Around | — | — | US140 (5 Wo.)US |
— |
Erstveröffentlichung: November 1976
War feat. Eric Burdon Produzent: Jerry Goldstein |
1977 | Galaxy | — | — | US15 Gold (23 Wo.)US |
R&B6 (21 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: November 1977
Produzent: Jerry Goldstein |
1978 | Youngblood (Soundtrack) | — | — | US69 (6 Wo.)US |
R&B40 (6 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: Juli 1978
Soundtrack zum gleichnamigen Paul-Carter-Harrison-Film Produzent: Jerry Goldstein |
1979 | The Music Band | — | — | US41 Gold (16 Wo.)US |
R&B11 (19 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: April 1979
Produzent: Jerry Goldstein |
The Music Band 2 | — | — | US111 (13 Wo.)US |
R&B34 (16 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: November 1979
Produzent: Jerry Goldstein | |
1982 | Outlaw | — | — | US48 (27 Wo.)US |
R&B15 (33 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: März 1982
Produzenten: Jerry Goldstein, Lonnie Gordon |
1983 | Life (Is so Strange) | — | — | US164 (4 Wo.)US |
R&B36 (10 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: Juli 1983
Produzenten: Jerry Goldstein, Lonnie Gordon |
1994 | Peace Sign | — | — | US200 (1 Wo.)US |
R&B52 (9 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: Juni 1994
Produzenten: Jerry Goldstein, Lonnie Gordon |
Weitere Studioalben
- 1983: The Music Band Jazz
- 1985: Where There’s Smoke
- 1987: On Fire
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website (englisch)
- Offizielle Website der Lowrider Band (Ex-War) (englisch)
- War bei AllMusic (englisch)
- War bei IMDb
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eric Burdon & WAR feat. Jimi Hendrix (abgerufen am 6. Dezember 2016)
- ↑ Billboard.com ( vom 20. Oktober 2006 im Internet Archive) – The Billboard 200 1973, Jahresauswertung
- ↑ Morris 'B.B.' Dickerson, Founding Member of War, Dies at 71. Billboard, 3. April 2021, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
- ↑ Chartquellen: DE AT CH UK US
- ↑ Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9.