Warburgia salutaris
Warburgia salutaris | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Warburgia salutaris | ||||||||||||
(Bertol.) Chiov. |
Warburgia salutaris (wegen des pfeffrigen Geschmacks der Rinde auch Pfefferborkenbaum genannt) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Canellaceae.
Der Gattungsname Warburgia ehrt den deutschen Botanikers Otto Warburg (1859–1938), das Epitheton salutaris bedeutet gesund.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Warburgia salutaris wächst als immergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen von 5 bis zu 10 Metern oder mehr erreichen kann. Die braune, mit vielen Lentizellen bedeckte und raue Borke ist bitter und pfefferig.
Auffallend sind die wechselständigen, einfachen, elliptischen bis lanzettlichen, oberseits dunkelgrünen und unterseits hellgrünen, kurz gestielten, ledrigen Laubblätter. Die ganzrandigen, verkehrt-eiförmigen bis -eilanzettlichen und kahlen Blätter sind spitz bis bespitzt. Sie sind bis etwa 11 Zentimeter lang, bis 3 Zentimeter breit und Drüsenbesetzt. Sie besitzen einen brennenden, bitteren, aromatischen Geschmack. Die Nebenblätter fehlen.
In den Blattachseln stehen die grünlichen und sehr kleinen, zwittrigen Blüten einzeln oder auf einem kurzen Blütenstandsschaft zu wenigen in einem zymösen oder traubigen Blütenstand zusammen. Es sind drei ledrige, dachige Kelchblätter und etwa 10 Petalen in zwei ungleichen Kreisen, die äußeren sind größer, vorhanden. Die 10 Staubblätter sind röhrig verwachsen und die Antheren sind frei. Der einkammerige Fruchtknoten ist oberständig mit kurzem, dickem Griffel und flacher, kopfiger, feingelappter Narbe.
Die rundlichen bis eiförmigen, ledrigen, gelb-grünen bis etwa 3 Zentimeter großen, ledrigen Beeren nehmen im Laufe des Reifeprozesses einen immer dunkleren bis purpurfarbenen Farbton an.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Warburgia salutaris ist in den immergrünen Waldgebieten des afrikanischen Kontinents (überwiegend im nordöstlichen Teil Südafrikas) heimisch.[1] Das Verbreitungsgebiet reicht von Mosambik und Simbabwe bis KwaZulu-Natal.[2]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einheimischen nennen diesen Baum auch Peeper Bark Tree, was Pfeffer-Borken Baum bedeutet und den pfeffrigen Geschmack der rauen, dunkelbraunen Rinde beschreibt. Zur Einnahme wird die Rinde getrocknet und pulverisiert und anschließend in Kugeln gepresst.
Bei den Einwohnern gilt der Pfefferbaum als „Ishibaha“, zu deutsch der Heiler, und wird bei verschiedensten Erkrankungen eingesetzt. Der Grund für seine starke Popularität ist die große Bandbreite an Wirkstoffen, die sich in der Baumrinde befinden.
Der bekannteste Wirkstoff ist sicherlich die Gerbsäure Tannin, die verantwortlich ist für die traditionelle Verwendung bei der Behandlung von Malaria.
Einer der antibakteriell wirksamen Bestandteile von Warburgia salutaris ist ein Sesquiterpen.[3] Die weiteren Wirkstoffe der Rinde haben stark fungizide (gegen Pilze wirksame) und antibakterielle Eigenschaften und machen sie zu einem „grünen“ Antibiotikum.
Speziell Erkrankungen der Atemwege, wie Erkältungen, Reizhusten, Bronchitis, Asthma und Lungenentzündung werden in der afrikanischen Medizin mit damit behandelt.
Sie findet auch bei der Behandlung von Magengeschwüren, Kopf- und Zahnschmerzen, Rheuma, Geschlechtserkrankungen, Blasenentzündung, Hauterkrankungen, Geschwüren und Ekzemen einen festen Platz in der afrikanischen Heilkunst.
Seit dem Bekanntwerden seiner Eigenschaften ist der Baum auf die Rote Liste gefährdeter Arten geraten. Durch den kontrollierten Anbau in offiziellen Plantagen hat sich die Lage jedoch etwas entspannt.[4]
Die Blätter werden zum Würzen oder in Tees verwendet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Giles Mbambezeli: Warburgia salutaris auf plantzafrica.com.
- C. Hilton-Taylor u. a. 1998: Warburgia salutaris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. (englisch).
- Cailean Clarkson, Eliya V. Madikane, Steen Honoré Hansen, Peter J. Smith, Jerzy W. Jaroszewski: HPLC-SPE-NMR characterization of sesquiterpenes in an antimycobacterial fraction from Warburgia salutaris. In: Planta Medica. Bd. 73, Nr. 6, 2007, ISSN 0032-0943, S. 578–584, doi:10.1055/s-2007-967187, PMID 17486536.
- Vukani Eliya Madikane, Sanjib Bhakta, Angela J. Russell et al.: Inhibition of mycobacterial arylamine N-acetyltransferase contributes to anti-mycobacterial activity of Warburgia salutaris. In: Bioorganic & Medicinal Chemistry. Bd. 15, Nr. 10, 2007, ISSN 0968-0896, S. 3579–3586, doi:10.1016/j.bmc.2007.02.011, PMID 17368035.
- T. E. Clark, C. C. Appleton: The molluscicidal activity of Apodytes dimidiata E. Meyer ex Arn (Icacinaceae), Gardenia thunbergia L.f. (Rubiaceae) and Warburgia salutaris (Bertol. F.) Chiov. (Cannelaceae), three South African plants. In: Journal of Ethnopharmacology. Bd. 56, 1997, S. 15–30, doi:10.1016/S0378-8741(96)01496-1, PMID 9147251.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Warburgia salutaris auf treesa.org.
- Warburgia salutaris bei Useful Tropical Plants.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Warburgia salutaris bei Universität Heidelberg.
- ↑ Warburgia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 1. Juni 2018.
- ↑ T. Rabe, J. van Staden: Isolation of an antibacterial sesquiterpenoid from Warburgia salutaris. In: Journal of Ethnopharmacology. Bd. 73, Nr. 1/2, 2000, S. 171–174, doi:10.1016/S0378-8741(00)00293-2, PMID 11025153.
- ↑ Warburgia salutaris: Der heilkräftige Pfefferbaum aus Afrika auf naturundheilen.de.