Wasserkraftwerk Lanabregas

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Wasserkraftwerk Lanabregas
Die Druckleitung kreuzt die Nationalstraße am Westhang des Dajti
Die Druckleitung kreuzt die Nationalstraße am Westhang des Dajti
Die Druckleitung kreuzt die Nationalstraße am Westhang des Dajti
Lage
Wasserkraftwerk Lanabregas (Albanien)
Wasserkraftwerk Lanabregas (Albanien)
Koordinaten 41° 20′ 35″ N, 19° 53′ 43″ OKoordinaten: 41° 20′ 35″ N, 19° 53′ 43″ O
Land Albanien Albanien
Ort Tirana, Lanabregas
Gewässer zugeführtes Quellwasser
Höhe Oberwasser 318 m ü. A.
Kraftwerk

Eigentümer Ujësjellës Kanalizime Tiranë
Betreiber Ujësjellës Kanalizime Tiranë
Planungsbeginn 1949
Bauzeit 1949–1951
Betriebsbeginn 8. November 1951
Technik

Engpassleistung 5 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
630 m
Regelarbeitsvermögen 37 Millionen kWh/Jahr
Sonstiges

Stand 2020

Das Wasserkraftwerk Lanabregas (albanisch Hidrocentrali i Lanabregasit), auch Wasserkraftwerk Selita (albanisch Hidrocentrali i Selitës), östlich von Tirana ist das älteste größere Wasserkraftwerk Albaniens.

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg beschränkte sich die Energieproduktion in Albanien auf Generatoren und ein paar wenige kleine thermische Kraftwerke, die knapp die wichtigsten Behörden und reichsten Familien der größeren Städte versorgten.[1] In Vithkuq wurde 1933 zudem ein Kleinstwasserkraftwerk (630 Kilowatt) eröffnet.[2] Die 15 kleinen Kraftwerke im Land erbrachten 1938 hatten eine Leistung von rund 3400 Kilowatt (über ein Drittel durch die drei Kraftwerke in Tirana) und produzierten rund 9 Millionen Kilowattstunden im Jahr.[1] Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten wurde beschlossen, die Elektrifizierung des Landes – zum Aufbau einer kommunistischen Wirtschaft – voranzutreiben. 1948 wurde für den Zweijahresplan 1948/49 der Bau eines ersten Wasserkraftwerks vorgesehen.[3][4] Parallel dazu wurde in Tirana-Kombinat ein weiteres Wärmekraftwerk errichtet, um die neue Industrien in der Stadt mit Energie zu versorgen.[5]

Die Arbeiten am Projekt wurden 1949 begonnen.[6] Die Erstellung des Kraftwerks wie auch der anschließenden Stromverteilung erfolgte unter großer finanzieller, technischer und planerischer Hilfe der Sowjetunion.[6][7] Am 8. November 1951 konnte das neue Wasserkraftwerk, benannt nach Wladimir Iljitsch Lenin, in Betrieb genommen werden.[8]

2012 hat die Städtische Wasserversorgung von Tirana das Kraftwerk für 15 Millionen Euro vom albanischen Staat gekauft.[9][10] Die Privatisierung dieses und weiterer Wasserkraftwerke führte in der Folge zu einer Strafanzeige.[11]

Die Betreiber des Kraftwerks planen den Bau einer Windkraftanlage.[10]

Lage und Aufbau des Kraftwerks

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Das Wasserkraftwerk liegt in Lanabregas, einem kleinen Dorf rund sechs Kilometer östlich des Stadtzentrums von Tirana am Fuße des Dajti. Das Kraftwerk liegt auf rund 318 m ü. A.[12] Wenige hundert Meter nördlich verläuft die Lana, hier ein noch kleiner, vom Dajti herabstürzender Bach.

Das Wasser für das Kraftwerk wird über etwa ein Dutzend Kilometer aus dem Skanderbeggebirge östlich des Dajti herangeführt. Genutzt wird das Wasser der Karstquellen von Selita und von Shënmëri an der Westflanke des Mali me Gropa (bis zu 1250 m ü. A.).[13] Das lange Leitungssystem umfasst sechs Tunnel, einen Düker, eine Pumpstation am Qafë Molla und zwei Turbinen.[8][14] Allein der Tunnel durch den Dajti ist (mindestens)[15] 1600 Meter lang.[6] In diesem Tunnel wird Wasser auch zwischengespeichert. Das Wasser wird auf 980 m ü. A. gefasst.[16][17] Die Fallhöhe des Wassers beträgt 630 Meter.[8]

1963 wurde die Leistung des Kraftwerks erhöht.[8] Die Leistung wird mit 5000 Kilowatt und die durchschnittliche Jahresproduktion mit 37 Millionen Kilowattstunden, die Kapazität mit 40 Millionen Kilowattstunden beziffert.[18]

Das Wasser wird anschließend für die Wasserversorgung von Tirana verwendet.[8][10]

Es gibt verschiedene Projekte zur Erhöhung der Stromproduktion und zur Erschließung weiterer Quellen im Skanderbeggebirge. Die Versorgung der rasch wachsenden Agglomeration ist eine große Herausforderung. Erwähnt wurden zusätzliche Quellen bei Shënmëri sowie Quellen bei Guri i Bardhe in der Gemeinde Mat.[14][19]

Einzelnachweise

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  1. a b Reiz Çani: Fjalor enciklopedik shqiptar. Hrsg.: Akademia e Shkencave e RPSSH. Tirana 1985, Centralet elektrike, S. 140 f.
  2. Bardhyl Reso: Fjalor enciklopedik shqiptar. Hrsg.: Akademia e Shkencave e RPSSH. Tirana 1985, Hidroelektroenergjetika, S. 369 f.
  3. Bardhyl Golemi, Zana Alia: Fjalor enciklopedik shqiptar. Hrsg.: Akademia e Shkencave e RPSSH. Tirana 1985, Elektrifikimi, S. 234 f.
  4. Owen Pearson: Albania as Dictatorship and Democracy: From Isolation to the Kosovo War 1946 – 1998. Hrsg.: The Centre for Albanian Studies (= Albania in the Twentieth Century: A History. Volume Three). I.B. Tauris, London 2006, ISBN 1-84511-105-2, 1948, November 8th, S. 306.
  5. Karl Schappelwein: Bergbau und Energiewirtschaft. In: Klaus-Detlev Grothusen (Hrsg.): Albanien (= Südosteuropa-Handbuch. Band VII). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993, ISBN 3-525-36207-2, S. 387.
  6. a b c Uran Haxha: Inxhinier tregon se si u ndërtuan hidrocentralet e para në Shqipëri. In: Media Ndërtimi. 12. Januar 2018, abgerufen am 15. Januar 2021 (albanisch).
  7. “Lenin” Hydro-Power Plant. In: Bashkia Tirana. Abgerufen am 15. Januar 2021 (englisch).
  8. a b c d e Javer Çobani, Jorgji Ziko: Fjalor enciklopedik shqiptar. Hrsg.: Akademia e Shkencave e RPSSH. Tirana 1985, Hidrocentrali «V. I. Lenin», S. 369.
  9. Ujësjellësi blen “Lanabregasin” për 15 milionë euro. In: Revista Monitor. 8. Mai 2012, abgerufen am 15. Januar 2021 (albanisch).
  10. a b c Arlinda Gjonaj: HEC i Lanabregasit hap tenderin për projektin e ndërtimit të centralit elektrik me erë. In: ATSH. 24. Juni 2020, abgerufen am 15. Januar 2021 (albanisch).
  11. Ard Kola: Dosja e 4 HEC-eve shkon në Prokurori. In: Gazeta Shqip. 15. Januar 2013, abgerufen am 16. Januar 2021 (albanisch).
  12. Vladimir Iliç Lenin Hidrocentrali, Albania. In: GeoNames.org. Abgerufen am 15. Januar 2021 (englisch).
  13. Offizielle Karte 1:50'000 des militärischen kartographischen Amtes Albaniens, Blatt K-34-89-C „Bulqiza“, 2. Auflage 1985.
  14. a b Tuneli në Dajt, një vepër e madhe hidro-energjitike. In: Ujësjellës Kanalizime Tiranë. Archiviert vom Original am 23. Januar 2021; abgerufen am 16. Januar 2021 (albanisch).
  15. Offizielle Karte 1:50'000 des militärischen kartographischen Amtes Albaniens, Blatt K-34-88-D „Tirana e veriut“, 3. Auflage 1990.
  16. Hidrocentrali Lanabragasit, jo shpërdorime të ujit të pijshëm. In: Bashkia TIrana. 27. Juni 2016, abgerufen am 16. Januar 2021.
  17. Harta e rrjetit të shpërndarjes. In: Ujësjellës Kanalizime Tiranë. Abgerufen am 16. Januar 2021 (albanisch).
  18. Hidrocentrali i Lanabregasit fiton 25 mln lekë në muaj, 50% të shumës ia kalon UKT-së. In: Tirana Today. 19. Juli 2017, abgerufen am 16. Januar 2021 (albanisch).
  19. Angelo Haruni: HEC Lanabregas drejt rehabilitimit dhe rritjes së kapacitetit – Do të lidhet me ujësjellësin e Gurit të Bardhë. In: SCAN TV. 31. Mai 2018, abgerufen am 16. Januar 2021 (albanisch).