Wassermohngewächse
Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik.
Die Wassermohngewächse (Limnocharitaceae), auch Sumpfliebgewächse genannt, waren eine Familie in der Ordnung der Froschlöffelartigen (Alismatales) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen. Die kleine Familie umfasste drei Gattungen mit etwa sieben Arten, die pantropisch im Süßwasser verbreitet sind.
Die 1981 erstbeschriebene Familie ging mit Erscheinen der APG III in den Froschlöffelgewächsen (Alismataceae) auf.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Habitus und Laubblätter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pflanzenarten dieser Familie wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Sie enthalten Milchsaft. Diese Sumpf- oder Wasserpflanzen bilden Stolonen oder Rhizome und feine Wurzeln, mit denen sie im Bodengrund verankert sind. Die Pflanzenteile besitzen keine Haare.
Die Laubblätter sind grundständig oder am Stängel verteilt und meist wechselständig, seltener spiralig oder zweizeilig angeordnet. Sie sind heterophyll, das bedeutet sie bilden unterschiedliche Laubblätter, in diesem Fall abhängig davon ob die Blätter über oder unter Wasser ausgebildet werden. Die flutenden Blätter sind linealisch und sitzend. Die über Wasser ausgebildeten Blätter sind gestielt und ihre Spreite ist linealisch bis verkehrt-eiförmig mit einer deutlich erhabenen Mittelrippe. Die Hauptnerven sind parallel und die Seitennerven sind netzartig angeordnet. Der Blattrand ist glatt. Es sind Schuppen in den Blattachseln vorhanden.
Blütenstände und Blüten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie bilden auf einem flutenden oder aufrechten Blütenstandsschaft einen scheindoldigen Blütenstand mit Hochblättern; manchmal stehen die Blüten einzeln.
Die gestielten, radiärsymmetrischen, dreizähligen, zwittrigen Blüten besitzen ein doppeltes Perianth. Es sind drei lange haltbare, freie Kelchblätter vorhanden. Die drei zarten, freien Kronblätter sind weiß oder gelb. Die Blüten enthalten sechs bis (100) viele (zentrifugale) freie Staubblätter; sie stehen manchmal in Bündeln zusammen. Die äußeren Staubblätter sind manchmal zu Staminodien umgebildet. Die immer dreizelligen Pollenkörner können drei bis neun Aperturen besitzen. In einem Kreis stehen drei bis zwanzig, meist zehn bis zwölf oberständigen Fruchtblätter, die mehr oder weniger frei sind. In jedem Fruchtblatt stehen in laminarer Plazentation fünfzig oder mehr Samenanlagen. Die Nektarsekretion erfolgt an der Basis der Fruchtblätter.
Früchte und Samen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die drei bis zwanzig Balgfrüchte, die je Blüte gebildet werden stehen kopfartig zusammen. In reifen Samen ist kein Endosperm vorhanden. Die Embryo sind U-förmig.
Chromosomen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chromosomen sind groß. Die Chromosomenzahl beträgt n = 7, 8, 10.
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie Limnocharitaceae wurde 1981 durch Armen Tachtadschjan in Arthur John Cronquist: An Integrated System of Classification of Flowering Plants aufgestellt. Die Typusgattung ist Limnocharis Bonpl. Die Gattungen wurden davor in die Butomaceae eingeordnet. Die Verbreitung der Arten ist pantropisch. Heute gilt die Familie als Teil der Alismataceae.[1]
Die Familie Limnocharitaceae umfasst drei Gattungen mit sieben bis acht Arten:
- Wassermohn (Hydrocleys Rich.): Mit etwa fünf Arten von Mexiko über Mittel- bis Südamerika.
- Hydrocleys martii Seubert, Martius' Wasserschlüssel[2]
- Hydrocleys nymphoides Buchenau, Nymphaea-ähnlicher Wasserschlüssel[3]
- Limnocharis Bonpl.: Mit der einzigen Art:
- Butomopsis Kunth (Syn.: Tenagocharis Hochstetter): Mit der einzigen Art:
- Butomopsis latifolia (D.Don) Kunth: Das weite Verbreitungsgebiet reicht vom nördlichen Afrika, über Indien, Nepal und das südliche Yunnan und das gesamte Südostasien bis ins nördliche Australien.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige Arten werden als Zierpflanzen für Teiche oder Aquarien verwendet.
Besonders in Indonesien und Indochina werden Pflanzenteile von Limnocharis flava als Gemüse oder Salat gegessen.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Familie der Limnocharitaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Systematik und Beschreibung)
- Die Familie der Limnocharitaceae bei DELTA. (Abschnitt Beschreibung)
- Wang Qingfeng, Robert R. Haynes & C. Barre Hellquist: Limnocharitaceae in der Flora of China, Volume 23: Beschreibung und Schlüssel der chinesischen Taxa in der Flora of China (draft). (Abschnitt Beschreibung)
- Robert R. Haynes: Limnocharitaceae in der Flora of North America, Volume 22: Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Robert R.Haynes & L. B. Holm-Nielsen: The Limnocharitaceae, Fl. Neotrop. Monogr., Band 56, 1992, S. 1–34. (Abschnitt Systematik und Beschreibung)
- Emerson Ricardo Pansarin: Neotropical Limnocharitaceae: Online. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III In: Botanical Journal of the Linnean Society, 161:2, 2009, S. 105–121
- ↑ Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 300.
- ↑ Christel Kasselmann (1999), S. 301.