Wassili Wassiljewitsch Besekirski

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Wassili Wassiljewitsch Besekirski

Wassili Besekirski (russisch Василий Васильевич Безекирский, auch Wassili Besekirsky sowie Wilhelm Besekirsky; * 14. Januarjul. / 26. Januar 1835greg. in Moskau; † 8. November 1919 ebenda) war ein russischer Geiger, Komponist, Dirigent und Musikpädagoge.

Der Sohn eines Moskauer Klavierbauers erhielt seine musikalische Ausbildung in seiner Geburtsstadt. Bereits als Fünfzehnjähriger erhielt er 1850 eine Anstellung bei den Ersten Geigen im Opernorchester des kaiserlichen Opernhauses Moskau. 1858 ging er nach Brüssel, um zwei Jahre bei Hubert Léonard zu studieren. Anschließend absolvierte er erfolgreiche Konzertreisen durch ganz Westeuropa. So spielte er auch 1868 als Solist mit dem Leipziger Gewandhaus-Orchester. Erst 1882 kehrte er endgültig in seine Heimatstadt zurück, um die Stellung als Konzertmeister an der Moskauer Oper anzutreten. Im Jahr 1890 gab er diese Stellung auf, um Professor am Moskauer Konservatorium zu werden. Zu seinen Schülern zählten Karl Grigorowitsch und Alexei Janschinow.[1]

Der Komponist Giacomo Meyerbeer schrieb am 25. Juni 1862 in sein Tagebuch: „Abends in einem Konzerte, wo die Klavierspielerin Peschl u. der recht gute Violinist Besekirsky spielten.“[2] Besekirski komponierte auch Violinkonzerte, die er bei seinen eigenen Konzerten spielte.[3] Im Jahr 1870 kaufte er sich für 2000 Taler eine Stradivari des Baujahrs 1708, die zuvor im Familienbesitz einer Elberfelder Familie war. Besekirski fuhr zu diesem Ankauf extra in die Stadt Elberfeld.[4] Im Jahr zuvor schrieb die Fachzeitung Die Tonhalle: Besekirski zähle „gegenwärtig zu den besten unter den jüngeren Violinspielern“.[5]

Im Jahr 1885 verlieh ihm die Stadt Bad Kissingen ihre Ehrenbürgerwürde. Grund dafür dürften seine mehrfachen Kuraufenthalte gewesen sein.

Besekirski hatte einen gleichnamigen Sohn (1880–1960), der ebenfalls Geigenvirtuose wurde.[1][6]

  • Wilhelm Joseph von Wasielewski, Waldemar von Wasielewski (Hrsg.): Die Violine und ihre Meister. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1920, S. 577; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.

Einzelnachweise

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  1. a b I.M. Yampol′sky: Bezekirsky, Vasily Vasil′yevich. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  2. Sabine Henze-Döhring (Hrsg.): Giacomo Meyerbeer. Briefwechsel und Tagebücher. Band 8: 1860–1864. de Gruyter, Berlin, New York 2006, ISBN 3-11-019231-4, S. 379 u. Anm. S. 801; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  3. Konzertkritik in: Allgemeine musikalische Zeitung, 1868, Nr. 50, S. 399; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
  4. Eine echte Stradivari. In: Die Tonhalle. Organ für Musikfreunde. 25. Juli 1870, Nr. 31, S. 499; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
  5. Die Tonhalle. Organ für Musikfreunde. 1869, Nr. 14. Rezension in: Rigasche Stadtblätter. 3. April 1869, Nr. 13, S. 101; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
  6. Wassily Besekirsky (jr.) in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 21. November 2022.