Weßling

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Wappen Deutschlandkarte
Weßling
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Weßling hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 5′ N, 11° 15′ OKoordinaten: 48° 5′ N, 11° 15′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Starnberg
Höhe: 592 m ü. NHN
Fläche: 22,6 km2
Einwohner: 5562 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 246 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82234
Vorwahl: 08153
Kfz-Kennzeichen: STA, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 88 144
Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gautinger Straße 17
82234 Weßling
Website: www.gemeinde-wessling.de
Erster Bürgermeister: Michael Sturm (FW)
Lage der Gemeinde Weßling im Landkreis Starnberg
KarteAmmerseeStarnberger SeeLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis FürstenfeldbruckLandkreis Landsberg am LechLandkreis MünchenLandkreis Weilheim-SchongauMünchenAndechsBerg (Starnberger See)FeldafingGautingGilchingHerrsching am AmmerseeInning am AmmerseeKraillingPöckingSeefeld (Oberbayern)StarnbergTutzingWeßlingWörthsee (Gemeinde)
Karte

Weßling ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg.

Weßlinger See und Weßling

Die Gemeinde liegt ca. 25 km südwestlich von München, etwas nördlich zwischen Ammersee und Starnberger See. Der Altort von Weßling lag am westlichen Ufer des Weßlinger Sees, des kleinsten Sees im Fünfseenland, mittlerweile wird der See von dem Ort komplett umschlossen.

Die Gemeinde hat sieben Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):

Es gibt die Gemarkungen Hochstadt, Oberpfaffenhofen und Weßling.[4]

Bis zum 19. Jahrhundert

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Die Geschichte von Weßling reicht bis zur bajuwarischen Landnahme zurück. Nach dem Abzug der Römer, die seit 15. v. Chr. als Legionen über die Alpen gezogen waren und ihre Kultur mitgebracht hatten, versank das nun herrenlose, aber keineswegs entvölkerte Land für fast ein Jahrhundert im Dunkel der Geschichte. Erst in der Mitte des 6. Jahrhunderts nahmen die Bajuwaren das Land zwischen Enns und einem dem Lechrain vorgelagerten Bereich in Besitz. Mindestens seit dieser Zeit kann also von einer kontinuierlichen Besiedlung gesprochen werden.

Der Ortsname ist 1217/1218 als Wezzilingen ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Wezil zugrunde.

Weßling ist ein alter Pfarrort. Im Mittelalter gehörte Weßling zunächst zur andechsischen Vogtei Neufahrn; diese hatte ihren Sitz in Mamhofen. Nach dem Ende der Andechser im Jahre 1248 gelangte das Dorf Weßling in den Besitz der Herrschaft von Seefeld. Die alte Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt wurde 1453 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Das 19. Jahrhundert brachte große Veränderungen der politischen Struktur und damit auch eine Veränderung der Besitzverhältnisse. Dabei wurde von 1820 bis 1832 der Großteil der erwirtschafteten Erträge den Bauern abgenommen und ist in den Privatbesitz vom damaligen Feudalherrn Julyan Benjamin Weßling übergegangen. Als Ausgleich wurden Hofmarken vom recht geringen Wert an die Bevölkerung verteilt, was zu großem Unmut geführt hat. Im Jahre 1848 erfolgte die Auflösung der Hofmarken, so auch der von Seefeld, so dass Weßling nunmehr zum Landgericht Starnberg gehörte.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Hochstadt eingegliedert.[6] Am 1. Januar 1976 kam Oberpfaffenhofen hinzu.[7]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2020 wuchs die Gemeinde von 4227 auf 5596 Einwohner, also um rd. 30 %.

Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2020 Michael Sturm (FW). Er wurde zum Nachfolger von Michael Muther (FW) gewählt, der das Amt seit 2008 innehatte.

Gemeinderatswahl 2020
Wahlbeteiligung: 73,3 %
 %
40
30
20
10
0
30,1
29,9
26,9
13,1
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−3,0
+11,3
−1,0
−7,3
Sitzverteilung im Gemeinderat Weßling 2020
    
Insgesamt 20 Sitze
Sitzverteilung im Gemeinderat
Jahr CSU SPD Grüne FW gesamt Wahlbeteiligung
2020 5 3 6 6 20 73,30 %
2014 5 4 4 7 20 67,09 %
Blasonierung: „In Blau zwei schräg gekreuzte goldene Abtstäbe, darüber ein silbernes Schildchen mit einem schwarzen Pfaffenhut, darunter ein silberner Waller.“[8]
Bahnhof Weßling

Die Länge aller Straßen der Gemeinde beträgt Stand 2019 insgesamt 99,5 Kilometer, davon sind 57 km Feld- und Waldwege.

Weßling ist durch die Autobahn A 96 mit den Ausfahrten Wörthsee und Oberpfaffenhofen erschlossen. Die verkehrlich gut angebundene Gemeinde ist noch immer stark vom Durchgangsverkehr belastet, vor allem von der A 96 zum Ammersee. Die Ortsumfahrung, Baubeginn Januar 2015, Fertigstellung am 28. November 2016, brachte nur einen Teilerfolg. Mit Freigabe des Verkehrs auf der Umgehungsstraße wurde die Hauptstraße bis zur Einmündung in die Gautinger Straße zur Gemeindestraße zurückgestuft.[9] Zudem wurde die Attraktivität der Durchfahrt, insbesondere für Lkw im reinen Durchgangsverkehr, zunächst durch Hindernisse, nachfolgende durch eine verkehrsrechtliche Maßnahmen (Beschluss im Feb. 2018, finale Umsetzung im Okt. 2018) gemindert.[10]

1903 nahmen die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen die Bahnstrecke Pasing–Herrsching mit dem Bahnhof Weßling in Betrieb.[11] Seit 1972 ist der Bahnhof an das Netz der S-Bahn München angeschlossen. Die Linie S8 verkehrt von Herrsching zum Flughafen München.

Linie Linienverlauf
S8 Herrsching – Seefeld-Hechendorf – Steinebach – Weßling – Neugilching – Gilching-Argelsried – Geisenbrunn – Germering-Unterpfaffenhofen – Harthaus – Freiham – Neuaubing – Westkreuz – Pasing – Laim – Hirschgarten – Donnersbergerbrücke – Hackerbrücke – Hauptbahnhof – Karlsplatz (Stachus) – Marienplatz – Isartor – Rosenheimer Platz – Ostbahnhof – Leuchtenbergring – Daglfing – Englschalking – Johanneskirchen – Unterföhring – Ismaning – Hallbergmoos – Flughafen Besucherpark – Flughafen München

Weßling ist in den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund integriert. Regionalbuslinien verbinden den Ort mit Stegen, Herrsching, Seefeld, Gilching, Starnberg und München.[12]

Linie Linienverlauf Verkehrsunternehmen
X910 Weßling – Gauting – Klinikum Großhadern Busservice Watzinger
921 Herrsching – Inning – Weßling Geldhauser
923 GP Inning/Wörthsee – Steinebach – Weßling – ESPE/3M – Steinebach Geldhauser
947 Gilching-Argelsried – Neugilching – DLR – Weßling Demmelmair
955 Weßling – Starnberg Nord Demmelmair

Die Gemeinde vermarktet sich als „Künstlerdorf“ und verweist dabei auf eine lange Liste von Malern (u. a. Pierre-Auguste Renoir), die den See besucht haben. Die am Seeufer stehenden Skulpturen stammen von einem Bildhauer-Wettbewerb. Weßling liegt in der Tourismusregion Starnberg-Ammersee.

Söhne und Töchter der Stadt

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  • Anton Besold (1904–1991), Politiker (BP, CSU), MdB
  • Hans Seibert (1913–1990), Politiker (BP), Mitglied des Bayerischen Landtages
  • Wilhelm Edelmann (1931–2010), Eishockeynationalspieler und Unternehmer
  • Erich Schneider-Wessling (1931–2017), Architekt und Hochschullehrer
  • Anton G. Leitner (* 1961), Schriftsteller, Herausgeber, Verleger
  • Julyan Benjamin Weßling (* 1787), Feudalherr von Unterfranken uneheliches Kind von Ludwig XII (der Sture)

Weitere Persönlichkeiten

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  • Hans Porkert: Am Weßlinger See – Ein Heimatbuch in Wort und Bild. Gemeinde Weßling, 1986.
  • Hans Porkert, Maria Wolleschak, Ludwig Ostermayer, Walter Follner, Franz Hasler: Weßling Oberpfaffenhofen Hochstadt – Alte Bilder erzählen aus unserer Heimat. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1999; ISBN 3-89570-590-X
  • Kirchen der Pfarrei Weßling. PDA-Kunstführer Nummer 473/1999. Kunstverlag, Passau 1999, ISBN 3-89643-131-5
  • Helmut Bender: Die römische Siedlung von Wessling-Frauenwiese: Untersuchungen zum ländlichen Siedlungswesen während der Spätantike in Rätien (Passauer Universitätsschriften zur Archäologie, 7). Verlag Marie L. Leidorf GmbH, 2002; ISBN 3-89646-175-3, ISSN 0945-327X
Commons: Weßling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Weßling – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Weßling, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  3. Gemeinde Weßling in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. September 2019.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 2. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  5. Tag des Offenen Denkmals: Von der Schmiede bis zum römischen Gutshof. Abgerufen am 25. April 2022.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 576.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 591 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. Eintrag zum Wappen von Weßling in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Gemeinde-Website: Umfahrung Weßling - Informationen. 28. November 2016
  10. Gemeinde-Website: Verkehrsrechtliche Anordnung Hauptstraße. 26. April 2018
  11. Robert Bopp: 100 Jahre Bahnstrecke Pasing – Herrsching. Von der Königlich Bayerischen Lokalbahn zur S-Bahn-Linie 5. Germering 2003, ISBN 3-00-011372-X, S. 68.
  12. Münchner Verkehrs- und Tarifverbund: Verkehrslinienplan Landkreis Starnberg (PDF; 1,5 MB) auf mvv-muenchen.de, Dezember 2018, abgerufen am 1. Februar 2019
  13. Gemeindegalerie. Abgerufen am 2. Februar 2021.
  14. Bürgermeister eröffnet Gemeindegalerie. Abgerufen am 2. Februar 2021.
  15. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 611.