Weddersleben
Weddersleben Stadt Thale
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Koordinaten: | 51° 46′ N, 11° 5′ O |
Höhe: | 151 m |
Fläche: | 6,43 km² |
Einwohner: | 1066 (31. Dez. 2007) |
Bevölkerungsdichte: | 166 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2009 |
Postleitzahl: | 06502 |
Vorwahl: | 03946 |
Blick auf Weddersleben von der Teufelsmauer
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Weddersleben ist ein Ortsteil der Stadt Thale im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt am nordöstlichen Rand des Harzes, etwa drei Kilometer nordöstlich von Thale an der Bode, welche den Ort umfließt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Weddersleben befand sich eine jungbronzezeitliche Höhensiedlung.
Von 1908 bis 1969 gab es mit der Bahnstrecke Blankenburg–Quedlinburg einen Bahnanschluss nach Quedlinburg, Thale und Blankenburg. 1974 wurde das alte Bahnhofsgebäude stillgelegt und ein Jahr später bereits das Gleis in Richtung Thale abgebaut. Heute ist Weddersleben durch eine Buslinie der Harzer Verkehrsbetriebe mit Thale und Quedlinburg verbunden.
Der Gemeinderat Weddersleben hat am 24. Juli 2008 nach dem Bürgerentscheid vom 2. März 2008 die Zustimmung zur Eingliederung in die Stadt Thale gegeben. Die Bestätigung seitens des Landkreises Harz wurde am 10. Dezember 2008 gegeben. Am 1. Januar 2009 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde nach Thale eingemeindet.[1][2]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Geteilt und halb gespalten; oben in Blau eine silberne Felsenmauer, unten vorn in Rot eine schrägrechts geneigte aufrechte goldene Ähre am Stiel zwischen zwei Blättern, unten hinten in Blau ein silberner Schwan mit schwarzem Schnabel und ausgeschlagener schwarzer Zunge auf silbernem Wasser mit sieben schwarzen Wellenlinien.“ | |
Wappenbegründung: Die Farben des Ortes sind Blau – Weiß (Silber). Das Wappen basiert auf einem in dem Ort bereits von verschiedenen Vereinen, unter anderem auch von der Feuerwehr, verwendeten Emblem. Die Felswand oben bezieht sich auf die sogenannte Teufelsmauer, bereits 1852 unter Naturschutz gestellte Sandsteinfelsen, die in der Gegend als Thema von Volkssagen und als seltene Naturmerkwürdigkeiten berühmt sind. Der Schwan nimmt in seinem Motiv Bezug auf das Signet einer lange Zeit den Ort prägenden Papiermacherwerkstatt. Die Wellenfäden sollen die Bode symbolisieren und die Kornähre schließlich steht als Symbol für die Landwirtschaft.
Das Wappen wurde von dem Heraldiker Frank Jung aus Erfurt gestaltet und am 11. Mai 1998 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt. |
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flagge ist blau – weiß – blau (1:4:1) gestreift mit dem aufgelegten Wappen des Ortes auf dem breiteren Mittelstreifen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Nähe von Weddersleben liegt die Teufelsmauer, eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands.
Einer Sage nach soll ein Hirte einst eine alte Kirchenglocke an der Teufelsmauer gefunden haben, die heute noch im Kirchturm von Weddersleben hängt. Auf Grund der Form, der Herstellungsart und der auf der Glocke angebrachten Ritzzeichen wird sie von Fachleuten des Glockenmuseums in Apolda als mehr als 1.000 Jahre alt gewertet.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Franke (1847–1932), Gymnasiallehrer und Geologe
- Leopold Franke (1777–1853), Papierfabrikant und Erfinder
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg gGmbH hat in Weddersleben eine Werkstatt für behinderte Menschen sowie mehrere Wohneinrichtungen in Weddersleben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- W. Weiß, H. Löbel: 425 Jahre Papierfabrik Weddersleben. Quedlinburg 1974.
- Berent Schwineköper (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 11: Provinz Sachsen Anhalt (= Kröners Taschenausgabe. Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9, S. 485.
- P. Wenzel, H.-J. Lerche, C. Röper, A. Stempel / B. Ohlendorf, K. George, M. Thomae u. a., R. Schwarz: 150 Jahre Schutz der Teufelsmauer (= Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Halle 2002, SH 1).
- Bernd Feicke, Udo Wolff: 150 Jahre Schutz für die Teufelsmauer bei Weddersleben – ein bedeutendes Jubiläum für den Naturschutz in Deutschland. In: Quedlinburger Annalen 5 (2002), S. 56–61.
- Bernd Feicke: Handschriften des dichterischen Jugendnachlasses von Hardenberg / Novalis auf Papier der Papiermühle Weddersleben. In: Zs. f. Heimatforschung, H. 11, Halle 2002, S. 24–27.
- Papiermuseum der Lebenshilfe Weddersleben (Hrsg.): Die Geschichte der Papiermühle Weddersleben. 2007.
- Förderverein Teufelsmauer Weddersleben e. V. (Hrsg.): De Düwelsmur tau Wedderslewe. 2007.
- Art. Weddersleben. In: Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Bd. 7.2 (= Landkreis Quedlinburg), Halle 2007, S. 241–244.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ StBA: Gebietsänderungen am 01.01.2009
- ↑ Harzer Kreisblatt – Amtsblatt des Landkreises Harz, Ausgabe 12/2008: Gebietsänderungsvereinbarung vom 3. September 2008, sowie Genehmigung Gebietsänderungsvereinbarung vom 10. Dezember 2008