Wehden (Familienname)
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Wehden ist die Bezeichnung für einen Familiennamen, Varianten sind Weden, Wäden. Der Familienname wird im Duden (2005) nicht genannt. Der Duden beschreibt die Namensform allgemein Wehde als Wohnstättennamen.
Namensforschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der mecklenburger Sprachforscher Richard Wossidlo stellte orts-, amts- und besitzbezogene Bedeutungen der Wedd und Wedde in ein Wörterbuch[1]. Diese amts- und besitzbezogene Deutung kommt im Duden nicht vor, dies ist anschließend mit Belegen erklärt und wäre in Zukunft in der Namensdeutung mit aufzunehmen.
Weitere Herkünfte des Namens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namensableitungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wehdendung, niederdeutscher Pflanzenname für den giftigen Wasserschierling (wodendungel, 1587 Hamburg)
- Wedekind, deutscher Rufname (widu + kind) zum Familiennamen geworden, bereits 1370 als Wittekind in Goslar bezeugt
- Wedemann
- Ableitung auf -mann
- Standesname für einen Bauern, der kirchliches Gut bewirtschaftete (mnd. wedeme, kirchlicher Grund und Boden)[4]
Frühe Erwähnungen des Namens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1230 Wedighe von Losten, Bestätigung des Besitzes des Klosters Broda
- 1290 Wedigo, Kloster Broda
- 1327 Wedige von Plate zu Peccatel, Vogt von Penzlin
- 1373 Verkauf einer Hölzung Wedige (Weeden)[5]
- 1376 in Lüneburg als Heyne van dem Wede bezeugt.
Namensherkunft Orte und Flurnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wedensee bei Klein Vielen in MV (auch Wehden See), westliche Verlängerung der historischen Isern Purt (Eiserne Pforte), eine slawische Landhemme (Landwehr)[6]
- Wedenfurt, historische Furt, heute ein Wasserdurchlass am Penzliner Zipfel an der B 193
- Wedendorf, Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern
- Wehden, Ort in Niedersachsen
- Auf dem Wehden, bei Segeberg (siehe Kattendorf)[7]
- Wehden, ein Meyerhof, bei Ratzeburg (Kirchspiel Groß Berkentien)[8]
- Rondeshagener Wehden, Gutsname um 1802, 1904 Göldenitzer Weeden genannt
- Wehdenbruch, Naturschutzgebiet Naturwald [1]
- Wede, Wohnstättenname zu mnd. wede für Wald, Hölzung, Holz.
- Wedde, Wohnstättenname zum Gewässernamen Wedde, linker Nebenfluss der Oker in Niedersachsen
- Große Wedde, Verbindungsgewässer zwischen Spykerschen See und dem Jasmunder Bodden auf Rügen
- Weddeort bei Glowe auf Rügen
- Pribowsche Wedde bei Rugenhof / Samtens auf Rügen
- Landower Wedde bei Landow auf Rügen
- Wedde, eine Strafgeld einziehende Behörde der Stadt Hamburg bis 1865
- Wedding, Ortsherkunftsname (Berlin), Weddingen in Niedersachsen, Alten-, Langen- und Osterweddingen in Sachsen-Anhalt
- Wedding, patronymische Bildung auf -ing von Wedde
- Wedemeyer, Standesname, nähere Bezeichnung eines Meiers, Angabe seiner Abhängigkeit von der wedeme bzw. durch die Lage des Hofes im Wald (zu mnd. wede = Wald)
(Quelle:[9])
Vorkommen in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Namenshäufigkeit in Deutschland steht Weden an Stelle 64441/ Wehden an Stelle 63519[10].
- Weden 54 Vorkommen entspricht 144 Namensträger, höchster Anteil 38,9 % der Weden wohnen in MV im Raum Neubrandenburg / Neustrelitz.
- Wehden 55 Vorkommen entspricht 144 Namensträger, höchster Anteil 32,7 % der Wehden wohnen in MV im Raum Neubrandenburg / Neustrelitz.
Namensträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elisabeth Weden, geb. Dabers († 1697) vorletzte in Mecklenburg verbrannte Hexe, 1697 in Penzlin[11]
- Friedrich Weden, (um 1800) Statthalter in Peckatel (Klein Vielen)[12]
- Julia Weden (* 1968), deutsche Schauspielerin und Schauspieldozentin
- Jochim Wäde, 1703 Kirchjurat[13] in Peckatel (Klein Vielen)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gisela Krull: Von dem „geringen Mann auf dem Lande“, Peckateler Pastoren erzählen von Lasten, Leiden und unehelichen Kindern. In: Förderverein „Alte Schmiede“ Peckatel (Hrsg.): 725 jähriges Jubiläum von Brusdorf und Peckatel. Druckerei Steffen GmbH, Peckatel 1999, S. 48.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jürgen Gundlach: Wossidlo-Teuchert Mecklenburgisches Wörterbuch. Hrsg.: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. Band 7. Akademieverlag Berlin, Karl Wachholz Verlag, Neumünster 1996, ISBN 3-529-04800-3.
- ↑ Friedrich Pilger: Lehrbuch zum Unterricht des Landmannes. Hrsg.: Georg Friedrich Heyer. Georg Friedrich Heyer, Gießen 1802, S. 290–294.
- ↑ Ölstiftzeichnung des Malers Lorenz Kaim 1880, Festung Rosenberg mit Wehden oder Zisternen. (1000 Jahre Kronach e.V. von 2007)
- ↑ Rosa und Volker Kohlheim: Duden, Familiennamen Herkunft und Bedeutung von 20000 Nachnamen. Hrsg.: Dudenverlag. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2005, ISBN 3-411-70852-2.
- ↑ In Sierksrader Geschichte beschrieben, 1401 dann Halben Wedeghe genannt.
- ↑ Eiserne Pforte. Abgerufen am 31. Januar 2020.
- ↑ Johann Friedrich Kratzsch: Vollständige topographisch-justiarisches Handbuch. Band 2, Teil 2. Eduard Zimmermann, Naumburg 1845.
- ↑ Johann Friedrich Kratzsch: Vollständige topographisch-justiarisches Handbuch. Band 2, Teil 2. Eduard Zimmermann, Naumburg 1845.
- ↑ Rosa und Volker Kohlheim: Duden, Familiennamen Herkunft und Bedeutung von 20000 Nachnamen. Hrsg.: Dudenverlag. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2005, ISBN 3-411-70852-2.
- ↑ Christoph Stöpel: Geogen Onlinedienst. Abgerufen am 29. Januar 2020.
- ↑ Katrin Moeller: Namen der Opfer der Hexenprozesse / Hexenverfolgung in Mecklenburg. (PDF) Institut für Geschichte der MLU Halle-Wittenberg, 2008, abgerufen am 31. Januar 2020.
- ↑ Kirchbuch Lüdershagen 5.Sept.1846, Friedrich Weden, Schwiegervater des Gutbesitzers von Striggow Johann Ernst Lagemann (1838)
- ↑ Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthum Mecklenburg Schwerin. Band 5. Druck u. Verlag Bärensprungschen Hofdruckerei, Schwerin i. M. 1902, S. 321.