Weißkehlspint
Weißkehlspint | ||||||||||
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Weißkehlspint (Merops albicollis) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Merops albicollis | ||||||||||
Vieillot, 1817 |
Der Weißkehlspint (Merops albicollis) ist ein Vogel aus der Familie der Bienenfresser (Meropidae).[1][2]
Er kommt in Subsahara-Afrika und im Südwesten der Arabischen Halbinsel vor. Er brütet von Mauretanien und Senegal bis Eritrea, Saudi-Arabien und Yemen und Kenia und überwintert in Westafrika und im Kongobecken bis Uganda.
Das Verbreitungsgebiet umfasst Halbwüste, Sandflächen, Wadis, trockenes Dornengestrüpp, im Winter große Lichtungen und Savanne, Farmland und große Gärten sowie Mangroven bis 2000 m Höhe.[3][4][5][6]
Die Art ist ein intra-afrikanischer Langstreckenzieher, der in lärmigen Schwärmen tagsüber zieht. Sie taucht Ende Oktober, Anfang Juni in Sierra Leone auf.
Das Artepitheton kommt von lateinisch albus ‚weiß‘ und lateinisch collum ‚Nacken‘.[7]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weißkehlspint ist 20–23 cm groß und wiegt zwischen 20 und 32 g. Ein schlanker Bienenfresser mit auffallender schwarz-weißer Kopfzeichnung: Schwarzer Scheitel und schwarze Maske, weißes Gesicht schon beim Jungvogel, hinzu kommt ein schwarzes Brustband. Die Haube kann aufgestellt werden. Der Nacken ist braungelb. Rücken und Flügeldecken sind blaugrün, Rumpf und Schwanz sind bläulich-schwarz. Die Handschwingen sind großteils ockerfarben mit breiten schwarzen Binden. Die Unterseite ist sehr blassgrün bis weiß. Die Iris matt karminrot bis hellrot. Beim Weibchen sind die zentralen Schwanzfedern kürzer (bis 8 cm), außerdem ist der schwarze Halsfleck und die Maske schmaler und weniger ausgeprägt. Jungvögel sind mehr olivfarben, an der Brust olivgrün, die zentralen Schwanzfedern sind kaum verlängert, auch sind Kinn und Kehle blassgelb.[3][8][5]
Stimme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ruf des Männchens wird als wiederholtes „prrr-weee....prrr-weee…“ beschrieben, meist von mehreren Individuen zu einem Chor.[3]
Die Art ist monotypisch.[9]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nahrung besteht großteils aus Ameisen, Honigbienen, anderen Hautflüglern, Käfern, Libellen und Schmetterlingen, gelegentlich auch kleine Echsen.
Die Brutzeit liegt zwischen Juni und August am Sahararand, zwischen März und Mai in Kenia. Gebrütet wird einzeln oder in kleinen Kolonien in 1 – 2 m langen Röhren in sandigem Boden. Bruthelfer kommen regelmäßig vor. Dies ist die einzige Bienenfresserart, die Balzflüge zeigt. Das Gelege besteht aus meist 5–6 Eiern.[3][8]
Gefährdungssituation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bestand gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- L. Vieillot: Merops albicollis. In: Nouveau Dictionnaire d'Histoire Naturelle, Band 14, S. 15, 1817, Biodiversity Library
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Weißkehlspint, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 29. September 2022.
- ↑ H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
- ↑ a b c d H. Fry und P. F. D. Boesman: White-throated Bee-eater (Merops albicollis), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Merops albicollis
- ↑ African Bird Club: ABC App - Birds of Africa
- ↑ a b T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
- ↑ H. Chittenden, G. Davies und I. Weiersbye: Roberts Bird Guide, 2. Auflage, 2018, ISBN 978-1-920602-01-7
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ a b I. Sinclair, P. Ryan: Birds of Southern Africa. Complete Photographic Field Guide. SASOL, 2009. ISBN 978-1-77007-388-3
- ↑ IOC World Bird List Todies, motmots, bee-eaters
- ↑ Merops albicollis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 29. September 2022.