Weißkernauge
Weißkernauge | ||||||||||||
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Weißkernauge (Satyrus ferula), Männchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Satyrus ferula | ||||||||||||
(Fabricius, 1793) |
Das Weißkernauge (Satyrus ferula), zuweilen auch Südlicher Waldportier genannt, ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Falter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 50 bis 60 Millimetern. Ihre Flügeloberseite ist bei den Männchen schwarzbraun und zeigt auf den Vorderflügeln je zwei bis vier kleine schwarze Augenflecke, die weiß gekernt sind. Beim Weibchen sind die Augenflecke deutlich größer und mit einer meist orangefarbenen Binde in der Postdiskalregion unterlegt. Beide Geschlechter variieren in der Färbung, insbesondere der Marmorierung der Unterseiten sehr stark. Diese hat eine Bandbreite von blass gelbbraun über rötlich braun bis zu dunkelbraun. Die Augenflecke der Vorderseite scheinen durch.
Raupe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausgewachsene Raupen sind hellbraun gefärbt und abwechselnd weißlich und dunkelbraun längs gestreift. Der hellbraune Kopf zeigt ebenfalls auffällige dunkle Längsstreifen.
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Blauäugige Waldportier (Minois dryas) unterscheidet sich bei den Männchen eindeutig durch die blaue Zentrierung der Augenflecke. Dieses Merkmal ist bei den Weibchen nicht immer so offensichtlich, jedoch fehlt ihnen eine orangefarbene Postdiskalbinde.
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Weißkernauge ist in der Schweiz, in Marokko, Südeuropa, Kleinasien, dem Iran, sowie Teilen Zentralasiens und Sibiriens bis zum Himalaya sowie nach Westchina lokal verbreitet.[1] Die Art kommt in Höhenlagen bis zu 2000 Metern vor. Sie besiedelt bevorzugt Magerrasenflächen mit Sträuchern, felsige Hänge und trockene Waldlichtungen.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Falter fliegen in einer Generation mit der Hauptflugzeit von Mitte Juni bis Mitte August. Sie saugen zuweilen an Skabiosen- (Scabiosa) und Distelblüten.[2] Die Eier werden einzeln an dürre Grashalme geheftet, aus denen im Spätsommer die jungen Raupen schlüpfen. Diese ernähren sich von verschiedenen Schwingelarten (Festuca), überwintern und verpuppen sich im Mai des folgenden Jahres.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
- Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
- ↑ Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lepiforum e. V. – Taxonomie und Fotos
- butterfliesoffrance – Fotos
- pyrgus.de – Schmetterlinge und ihre Ökologie
- funet.fi – Verbreitung
- Lepidoptera Mundi
- Satyrus ferula bei Fauna Europaea. Abgerufen am 18. September 2015