Weißmantelspecht

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Weißmantelspecht

Weißmantelspecht (Campephilus leucopogon), Männchen

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
Familie: Spechte (Picidae)
Gattung: Campephilus
Art: Weißmantelspecht
Wissenschaftlicher Name
Campephilus leucopogon
(Valenciennes, 1826)

Der Weißmantelspecht (Campephilus leucopogon) ist eine neotropische Spechtart aus der Gattung Campephilus. Er kommt in Bolivien, Paraguay, Uruguay, Argentinien und Brasilien vor. Die Art gilt als monotypisch.[1]

Weiblicher Weißmantelspecht

Der Weißmantelspecht erreicht eine Größe von 28 bis 30 cm und ein Gewicht von 203 bis 281 g. Das Männchen hat einen kleinen, ovalen, schwarzweißen Fleck an den unteren hinteren Ohrdecken. Der übrige Kopf und die Haube sind rot. Rote Federspitzen sind in variablen Abständen entlang des Halses zu erkennen. Im abgetragenen Gefieder färben sie sich schwarz. Die Mantelfedern sind weiß mit hell beige-zimtfarbenen Spitzen. Hinterrücken und Oberschwanzdecken sind schwarz. Manchmal weist die Rückenmitte einige schwarzgebänderte gelbbraune Federn auf. Die Oberflügel sind schwarz. Die Hand- und Armschwingen haben einen großen hell zimtfarbenen Bereich in Richtung der Basen der Innenfahnen. Die Schwanzober- und -unterseite sind schwarz. Die Unterflügel sind schwarz, hell zimtfarben an den Basen der Hand- und Armschwingen und weißlich bis blass zimtfarben an den Unterflügeldecken am vorderen Flügelrand. Der lange, elfenbeinfarbene Schnabel ist gerade, meißelförmig und sehr breit über den Nasenlöchern. Die Iris ist hellgelb, die Beine sind grau. Das Weibchen hat eine längere Haube als das Männchen. Die Bereiche von der Stirn bis zur Haubenmitte, um die Augen und entlang der hinteren Ohrdecken sind schwarz. Ein schwarzgesäumter, breiter, cremefarbener Wangenstreif verläuft von der Schnabelbasis bis zu den unteren Ohrdecken. Hals und Oberkinn sind schwarz. Bei den juvenilen Vögeln ist der Kopf mehr orange und weniger intensiv rot gefärbt. Das junge Männchen ähnelt dem ausgewachsenen Weibchen, Scheitel und Haube sind jedoch mehr rot und der weiße Wangenstreif ist mit roten Federn durchsetzt. Das Kinn ist mehr schwarz. Beim jungen Weibchen ist die Rotfärbung auf den Hinterscheitel und die Rückseite der Haube beschränkt.

Lautäußerungen

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Der Ruf ist ein „pi-ow“ oder „kwee-yaw“, das manchmal wiederholt wird. Bei Begegnungen zwischen den Partnern, sind surrende Töne zu vernehmen. Das Trommeln ist ein Doppelpochen.

Verbreitungsgebiet[2]

Der Lebensraum umfasst Trockenwälder im Gran Chaco, Savannen, Wiesen mit Gehölzen, Haine und Wälder in der Übergangszone in Höhenlagen bis 2500 m.

Nahrungsverhalten

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Außerhalb der Brutsaison lebt der Weißmantelspecht einzelgängerisch. Die Nahrung besteht aus Käferlarven. Er geht in großen Bäumen, vereinzelten Bäumen in offenen Gebieten und umgefallenen Baumstämmen auf Nahrungssuche, wobei er die Larven durch kraftvolles Hämmern aus der Rinde hervorholt. Picken und Bohren kommen seltener vor.

Fortpflanzungsverhalten

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Die Brutzeit liegt hauptsächlich im September, kann sich aber bis in den Oktober und November erstrecken. Die Nisthöhle wird in 6 bis 8 m Höhe in einem Baum oder einer Palme errichtet. Die Nestöffnung ist tropfenförmig. Beide Eltern kümmern sich um die Nestlinge. Informationen zur Gelegegröße, Brutdauer und Nestlingszeit liegen nicht vor.

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Die Erstbeschreibung des Weißmantelspechts erfolgte 1826 durch Achille Valenciennes unter dem wissenschaftlichen Namen Picus leucopogon. Das Typusexemplar wurde von Auguste de Saint-Hilaire in Brasilien gesammelt.[3] 1840 führte George Robert Gray die Gattung Campephilus ein.[4] Der Begriff leitet sich vom griechischen καμπη campē für Raupe und φιλος philos für Liebhaber ab.[5] Der Artname »leucopogon« leitet λευκος leucos für weiß und πωγωνος pōgōn bzw. lateinisch pōgōnos ‚Bart‘ ab.[6] Alfred Laubmann bestätigte die bisher wenig in Paraguay bekannte Art aufgrund von Sammelexemplaren der „2. Gran-Chaco-Expedition“ von 1931 bis 1933 durch Hans Krieg (1888–1970), Erwin Lindner (1888–1988) und Michael Mathias Kiefer (1902–1980). Allerdings stellte er ihn in die Gattung Phloeoceastes Cabanis, 1862.[7]

BirdLife International klassifiziert den Weißmantelspecht als „nicht gefährdet“ (least concern). Bestandsdaten gibt es nur wenig, vermutlich ist er selten. Der Weißmantelspecht kommt in mehreren Schutzgebieten vor, darunter im Parque Nacional El Rey, im Nationalpark Calilegua und im Parque y reserva natural Chancaní in Argentinien.

  • George Robert Gray: A list of the genera of birds: with their synonyma an indication of the typical species of each genus / compiled from various source. R. and J.E. Taylor, London 1840 (biodiversitylibrary.org).
  • Alfred Laubmann: Die Vögel von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 217 (google.de).
  • Achille Valenciennes: Dictionnaire des sciences naturelles, dans lequel on traite méthodiquement des différens êtres de la nature, considérés soit en eux-mêmes, d'après l'état actuel de nos connoissances, soit relativement à l'utilité qu'en peuvent retirer la médecine, l'agriculture, le commerce et les artes. Suivi d'une biographie des plus célèbres naturalistes. Band 40. F. G. Leveault, Le Normant, Straßburg, Paris 1826 (biodiversitylibrary.org).
  • Hans Winkler, David Christie: Family Picidae (Woodpeckers) in Handbook of the Birds of the World. Hrsg.: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal. 7 (Jacamars to Woodpeckers). Lynx Edicions, Barcelona 2002, ISBN 84-87334-37-7, S. 533.
Commons: Campephilus leucopogon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. IOC World Bird List Woodpeckers
  2. Campephilus leucopogon. In: BirdLife International (Hrsg.): The IUCN Red List of Threatened Species. e.T22681411A92905439, 2016, ISSN 2307-8235, doi:10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22681411A92905439.en (englisch).
  3. Achille Valenciennes (1826), S. 178
  4. George Robert Gray (1852), S. 54
  5. Campephilus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  6. leucopogon The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  7. Alfred Laubmann (1939), S. 217