Weißrücken-Mausvogel
Weißrücken-Mausvogel | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Weißrücken-Mausvogel (Colius colius) | ||||||||
Systematik | ||||||||
| ||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||
Colius colius | ||||||||
(Linnaeus, 1766) |
Der Weißrücken-Mausvogel (Colius colius) ist eine afrikanische Vogelart aus der Familie der Mausvögel.[1][2]
Der Vogel kommt in den trockenen Savannen Namibias, Botswanas und Südafrikas vor. Der Lebensraum umfasst Strandwüste, küstennahe Fynbosvegetation, Buschland und Halbwüste, gerne auch Baumgürtel in Flussnähe sowie bewässertes Kultur- und Farmland.
Die Art ist Standvogel.[3][4]
Das Artepitheton soll sich von altgriechisch κόλοιος koloios, deutsch ‚Dohle‘ ableiten.[5]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weißrücken-Mausvogel ist 29 bis 32 cm groß und wiegt zwischen 30 und 59 g. Das Männchen ist etwas größer, ansonsten bestehen zwischen den Geschlechtern keine Unterschiede. Dieser Mausvogel ist überwiegend grau, der bläulich-weiße Schnabel mit schwarzer Spitze und die hell roten Beine sind für die Art charakteristisch. Auf dem Rücken finden sich schmale weiße Streifen von breiteren glänzend violetten, schwarz erscheinenden Streifen eingefasst, besonders im Fluge deutlicher zu sehen. Der Rumpf ist sonst dunkel braun. Der Schwanz ist lang und gestuft; Zügel, Kinn und obere Kehle sind dunkel bis schwarz; die Brust ist weinrot, die Unterseite bräunlich, auf den Unterflügeln findet sich eine auffällige schwarz-weiße Zeichnung. Die Iris ist schwärzlich-braun. Die Art ist blasser und grauer als der Braunflügel-Mausvogel (Colius striatus) Jungvögel haben einen grauen Rumpf und einen bläulich-grünen Schnabel mit dunklerem Unterschnabel und sind insgesamt blasser gefiedert, die Brust ist gelblich-braun.[3][4][6]
Geografische Variation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es werden folgende Unterarten anerkannt: [3][7]
- C. c. damarensis Reichenow, 1899 – Namibia, Botswana und Nordwesten Südafrikas
- C. c. colius Linnaeus, 1766, Nominatform – Südafrika
Stimme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ruf des Männchens wird als kurzes, scharfes pfeifendes „zwee we-wit“ beschrieben oder als „chchchchichichi…“ über 15 Sekunden und mit „krik, krik“ endend.[3][4]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ernährt sich überwiegend von Früchten, auch von Blättern, Blüten und Nektar. Sie tritt meist in Gruppen von 3 bis 10 Individuen auf.
Gebrütet werden kann das ganze Jahr über, hauptsächlich in der Regenzeit zwischen September und Dezember bis in Januar – April hinein. Die Art lebt monogam und standorttreu, gemeinsame Aufzucht mit Bruthelfern kommt vor. Das Nest ist flach in Gebüsch oder kleinen Bäumen, etwa 60 × 45 mm groß, 1–6 m über dem Boden und wird von beiden Elternvögeln angelegt. Das Gelege besteht meist aus 1 bis 3 matt cremeweißen Eiern, beide brüten.[3][4]
Gefährdungssituation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- C. Linnaeus: Loxia Colius. In: Caroli a Linné ... Systema naturae : per regna tria natura, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis, 1766, S. 301, Biodiversity Library
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Weißrücken-Mausvogel, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 19. Dezember 2021.
- ↑ H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
- ↑ a b c d e E. de Juana und G. M. Kirwan: White-backed Mousebird (Colius colius), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Colius colius
- ↑ a b c d I. Sinclair, P. Ryan: Birds of Southern Africa. Complete Photographic Field Guide. SASOL, 2009. ISBN 978-1-77007-388-3
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ H. Chittenden, G. Davies und I. Weiersbye: Roberts Bird Guide, 2. Auflage, 2018, ISBN 978-1-920602-01-7
- ↑ IOC World Bird List Mousebirds, trogons & Cuckoo Roller
- ↑ Colius colius in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 19. Dezember 2021.