Weißschopfelfe
Weißschopfelfe | ||||||||||||
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Weißschopfelfe ♂ | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lophornis adorabilis | ||||||||||||
Salvin, 1870 |
Die Weißschopfelfe (Lophornis adorabilis) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Panama und Costa Rica vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Weißschopfelfe erreicht eine Körperlänge von etwa 7 bis 7,8 cm bei einem Gewicht von ca. 2,7 g. Das Männchen hat einen roten geraden Schnabel mit schwarzer Spitze. Der vordere Oberkopf ist feurig kupferfarben, der Kamm weiß. Der Rest der Oberseite ist bronzegrün mit einem braungelben Band am Bürzel. Der untere Teil des Bürzels und die Oberschwanzdecken sind purpurbronzen. Die Kehle und die länglichen, haarähnlichen Büschel glitzern grün. Die Brust ist weiß, der Rest der Unterseite zimtfarben bis rötlich braun und wird von einigen grünen Flecken an den Flanken verziert. Der gegabelte Schwanz ist rötlich kastanienbraun mit bronzegrünen Säumen. Beim Weibchen fehlen der Kamm und die Büschel. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel rot mit schwarzer Spitze. Die Oberseite gleicht farblich der des Männchens, ist vielleicht etwas stumpfer. Eine schwarze Maske ziert das Gesicht. Die Kehle und die Brust sind weiß und von kleinen bronzefarbenen Flecken durchzogen. Der Rest der Unterseite ist zimtfarben bis rötlich braun. Der Schwanz ist mit einem schwärzlichen subterminalen Band verziert. Jungvögel ähneln in der Färbung den Weibchen, wobei die Männchen grüne Flecken an der Kehle aufweisen.[1]
Verhalten und Ernährung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Nektar bezieht die Weißschopfelfe von den Blüten der Gattung Inga, der zu den Schmetterlingsblütlern gehörenden Gattung Lonchocarpus, der zu den Eisenkrautgewächsen gehörenden Gattung Stachytarpheta und der Gattung Vochysia. Insekten sammelt sie von Blättern und Zweigen. Die Weißschopfelfe wird an Futterstellen normalerweise von größeren Kolibriarten dominiert. Als sogenannter Trapliner fliegt sie regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten an.[1]
Lautäußerungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meist ist die Weißschopfelfe ruhig. Der Gesang besteht bei der Nahrungsaufnahme aus einem kurzen tsip oder tschip, das sie manchmal in schneller Sequenz von sich gibt. Im Flug klingt der rüttelnde Flügelschlag bienengleich.[1]
Brut
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Brutsaison der Weißschopfelfe dauert von Dezember bis Februar. Das kelchartige Nest besteht aus weichem heruntergefallenem Pflanzenmaterial und wird mit Flechten an der Außenseite verziert. Es wird in 5 bis 20 Metern über dem Boden gebaut und sitzt an den Enden von Zweigen auf. Meist befinden sich die Nester an Waldrändern und auf Waldlichtungen. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die ausschließlich vom Weibchen bebrütet werden. Die Brutzeit ist nicht bekannt. Mit etwa 21 bis 22 Tagen werden die Nestlinge flügge.[1]
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Weißschopfelfe bevorzugt nasse Wälder, Waldränder, Sekundärvegetation und schattige Plantagen in Höhenlagen zwischen 300 und 1200 Metern. Meist sammelt sie Nahrung in den Straten auf Höhe der Baumkronen, gelegentlich aber auch in niederen Straten der Sekundärvegetation und deren Rändern.[1]
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art gilt als monotypisch.[2]
Migration
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Weißschopfelfe gilt als Standvogel, mit saisonalen Wanderbewegungen in den Höhenlagen.[1]
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Osbert Salvin beschrieb die Weißschopfelfe unter dem heutigen Namen Lophornis adorabilis. Das Typusexemplar wurde von Enrique Arcé im Distrikt Bugaba nahe dem Volcán Barú gesammelt.[3] 1829 führte René Primevère Lesson die neue Gattung Lophornis u. a. für die Schmuckelfe ein.[4][A 1] Lophornis setzt sich aus den griechischen Wörtern λόφος lóphos für „Helmbusch, (Hahnen-)Kamm“ und όρνις órnis für „Vogel“ zusammen.[5] Das Artepitheton adorabilis ist lateinisch und bedeutet „bezaubernd, hinreißend“, abgeleitet von adorare für „verehren“.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Züchner, Peter Boesman: White-crested Coquette (Lophornis adorabilis). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Osbert Salvin: On some Collections of Birds from Veragua (Part II). In: Proceedings of the Zoological Society of London for the year 1870. Nr. 6, 1870, S. 175–219 (biodiversitylibrary.org).
- René Primevère Lesson: Histoire naturelle des oiseaux-mouches, ouvrage orné de planches desinées et gravée par les meilleurs artistes et dédié A S. A. R. Mademoiselle. – 81 Tafeln (Prêtre, Antoine Germain Bévalet, Marie Clémence Lesson nach Louis Pierre Vieillot, Antoine Charles Vauthier nach William Swainson, Pancrace Bessa, Elisa Zoé Dumont de Sainte Croix). Arthus-Bertrand, Paris 1829 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lophornis adorabilis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 2. Dezember 2018.
- Factsheet auf BirdLife International
- Weißschopfelfe (Lophornis adorabilis) auf eBird.org
- Weißschopfelfe (Lophornis adorabilis) bei Avibase
- Lophornis adorabilis im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Weißschopfelfe (Lophornis adorabilis)
- White Crested Coquette (Lophornis adorabilis) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lesson kategorisierte Ornismya Nattereri, ein Synonym für den Grünmaskenkolibri (Augastes scutatus (Temminck, 1824)), Ornismya petasophora, ein Synonym für den Amethystohrkolibri (Colibri serrirostris (Vieillot, 1816)), Ornismya Delalandii, ein Synonym für die Grünhaubenelfe (Stephanoxis lalandi (Vieillot, 1818)), Ornismya cristata, ein Synonym für den Antillenhaubenkolibri (Orthorhyncus cristatus (Linnaeus, 1758)), Ornismya ornata, ein Synonym für die Schmuckelfe (Lophornis ornatus (Boddaert, 1783)), Ornismya strumaria, ein Synonym für die Prachtelfe (Lophornis magnificus (Vieillot, 1817)), und Ornismya vieillotii, ein Synonym für Schmetterlingselfe (Lophornis chalybeus (Temminck, 1821)), in die neue Gattung ein.