Wennigloh

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Wennigloh
Stadt Arnsberg
Wappen von Wennigloh
Koordinaten: 51° 23′ N, 8° 1′ OKoordinaten: 51° 22′ 57″ N, 8° 1′ 10″ O
Höhe: 314 m
Fläche: 5,03 km²
Einwohner: 954 (31. Dez. 2020)
Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59821
Vorwahl: 02935
St.-Franziskus-Xaverius-Kapelle
St.-Franziskus-Xaverius-Kapelle
Wennigloh von Osten

Wennigloh ist seit der Kommunalreform von 1975 ein Stadtteil von Arnsberg im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) mit 954 Einwohnern.[1]

Die Ortschaft Wennigloh liegt auf einem südwestlich von der Stadt Arnsberg gelegenen Berg, circa 314 Meter (N.N.). Gorb Der Ort grenzt neben Arnsberg an Müschede (nordwestlich) sowie die Sunderner Ortschaften Reigern (westlich), Stemel (südwestlich) und Hachen (südlich). Westlich verläuft die Bundesstraße 229 (B229), der Ort selbst wird von der Landstraße 735 (L735) uns Kreisstraße 10 (K10) durchzogen. Durch seine Lage im Naturpark Arnsberger Wald (Arnsberger Wald) und nahegelegen des Naturpark Sauerland-Rothaargebirge ist die Ortschaft ein beliebtes Ausflugsziel – vor allem für Wanderer, auch aufgrund des Wennigloher Rundwegs[2].

Geologisch betrachtet sind die im Ort anzutreffenden Bodenverhältnisse mit Braunerde/Podsol-Braunerde aus Schluff-, und Tonsteinen und (Ziffer 59) Braunerde/Podsol-Braunerde/Braunerde-Rendzina/Parabraunerde in engräumigen Wechsel mit verschiedenen Gesteinen (Ziffer 65) zu beschreiben. Bei den Gesteinen handelt es dabei hauptsächlich um Grauwacke, Schiefer und überwiegend Faulschiefer[3].

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als Wenenclo im Jahr 1204, auch wenn vermutet wird, dass an dieser Stelle schon länger eine Ansiedlung bestand. Im 13. Jahrhundert war er Sitz eines Freigerichtes. Die Siedlung lag im Mittelalter und der frühen Neuzeit an einer recht bedeutenden Heerstraße zwischen Köln und dem Gebiet der mittleren Ruhr mit der kurkölnischen Residenzstadt Arnsberg. Eine gewerbliche Bedeutung konnte der Ort trotz dieser Lage nie erreichen. Wennigloh lebte daher bis ins 20. Jahrhundert hinein fast ausschließlich von der Land- und Forstwirtschaft sowie der Köhlerei. Im Jahr 1900 bestanden sechs Vollerwerbshöfe, hinzu kamen einige kleinere Landbesitzer. Auch nach der Jahrtausendwende bestehen immerhin noch drei voll bewirtschaftete Höfe.

Weitere Erwerbsmöglichkeiten waren Fuhrdienste von Holz, Holzkohle, Steinen und ähnlichen Waren vor allem nach Arnsberg. Die Industrialisierung des 19. und frühen 20. Jahrhundert in benachbarten Orten wie Müschede oder Hüsten ging an Wennigloh vollständig vorbei. Die Einwohner partizipierten von dieser Entwicklung ausschließlich als Saison- oder Pendelarbeiter.

Dies spiegelt sich auch in der demographischen Entwicklung wider. Zeitweise war die Ab- und Auswanderung im 19. Jahrhundert so hoch, dass der Ort eine negative Bevölkerungsbilanz aufwies. Ein Grund für die Bevölkerungszunahme nach dem Zweiten Weltkrieg war zunächst die Aufnahme von Flüchtlingsfamilien, von denen einige am Ort verblieben. Mit der Automobilisierung der Gesellschaft stiegen auch für die Bewohner des Ortes die Möglichkeiten zur Pendelarbeit an, die Abwanderung aus Arbeitsmangel verlor damit an Bedeutung.

Am 1. Januar 1975 wurde Wennigloh nach Arnsberg eingemeindet. Rechtsgrundlage war das Sauerland/Paderborn-Gesetz.[4]

Wappen der ehemaligen Stadt Wennigloh

Blasonierung:

In Grün drei goldene Eicheln (2 über 1) über einer nach oben geöffneten goldenen Mondsichel.

Beschreibung:

Die Eicheln und die grüne Farbe symbolisieren den Waldreichtum in Wennigloh. Die Mondsichel ist dem Siegel des in Wennigloh ansässigen Adelsgeschlechts von Reidern beziehungsweise Reigern entnommen worden. Die amtliche Genehmigung erfolgte am 11. Juli 1962.[5]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1836 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1933 1939 1961 1970 1974 2011 2015 2016 2020
Einwohner 277 266 302 297 307 336 378 382 401 645 727 808 920[6] 918[7] 939[7] 954[8]

Die wichtigsten Vereine im Dorf sind der Schützenverein, der im Jahre 2004 175 Jahre alt wurde, der Sportverein, das Tambourcorps, der Männergesangverein, der Singkreis, die kfd, sowie die Freiwillige Feuerwehr und das 2013 gegründete Forum Wennigloh, ein Arbeitskreis für Dorfentwicklung und Heimatpflege.

Ende des 18. Jahrhunderts gab es in der Ortschaft Wennigloh noch keinen organisierten Feuerschutz. Es bestand ein Abhängigkeitsverhältnis zu der bereits bestehenden Feuerwehr in Arnsberg, gegründet 1879.[9] Aus dieser Zeit ist beispielsweise ein Brand auf dem Hof des Ökonomen Schulte bekannt. Der Hof brannte im Jahr 1892 vollständig nieder.[10]

Auf der Sitzung der Gemeindevertretung wurde am 27. Oktober 1925 eine Pflichtfeuerwehr in Wennigloh eingeführt, um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten. „Aufgrund des § 13 der Landesgemeindeordnung für die Provinz Westfalen vom 19. März 1856, des § 68 des Kommunal-Abgaben-Gesetzes, des Gesetzes vom 21. Dezember 1904 betr. die Befugnis der Polizeibehörden zum Erlass von Polizeiverordnungen über die Verpflichtung zur Hilfeleistung bei Bränden sowie aufgrund der Beschlüsse der Gemeindevertretung von Wennigloh vom 27. Oktober 1925 wird für den Umfang der Gemeinde Wennigloh eine Pflicht-Feuerwehr angesetzt.“, lautet es im Protokoll der Sitzung.[11]

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Feuerschutz in Privatinitiative, unter Benutzung der im Ort befindlichen Notbrunnen durch die Bevölkerung, mit der Ausrüstung der Pflichtfeuerwehr sichergestellt. Josef Böhmer (sen.) war zu dieser Zeit Feuerwehrhauptmann in Wennigloh.[12]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde anlässlich des Brandes auf dem Hof des Ökonomen Vernholz auf der Gemeindeversammlung im vom August 1951 die Gründung einer neuen Freiwilligen Feuerwehr beschlossen.[13] Die gegründete Löschgruppe hatte 40 Mitglieder.[14]

Über die Zeit hat sich die „Dorffeuerwehr“ zu einer modernen und schlagkräftigen Feuerwehr entwickelt. Seit der Eingemeindung 1975 gehört sie der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Arnsberg an. Den größten Erfolg hatte die Löschgruppe im Jahr 2016 zu verzeichnen. Aufgrund des Inklusionsprojektes „Üben mit Menschen mit Behinderung“ gewannen sie den ersten Platz beim Conrad Dietrich Magirus-Award in der Kategorie „Soziales Engagement“.[15] Im Jahr 2022 zählte die Mannschaft 25 aktive Kameraden. Zur feuerwehrtechnischen Ausstattung gehört unter anderem ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank, welches eine Tragkraftspritze PFPN 10/1500 befördert.[16]

Forum Wennigloh

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Das Forum Wennigloh e. V. ist ein Verein zur Dorfentwicklung und Heimatpflege. Es hat es sich zum Ziel gesetzt, das idyllische Bergdorf für seine Einwohnerinnen und Einwohner noch lebens- und liebenswerter zu machen. Am 29. November 2013 fand die Gründungsversammlung statt, und seit dem 31. Januar 2014 ist das Forum Wennigloh e. V. ein eingetragener Verein. Das Forum beabsichtigt, mit Aktivitäten die Dorfgemeinschaft zu stärken und zu einer Weiterentwicklung der Lebensqualität in Wennigloh beizutragen. Die Umsetzung der Konzepte erfolgt in Zusammenarbeit mit den bestehenden Vereinen.[17]

Schützenbruderschaft

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Die Schützenbruderschaft St. Franziskus-Xaverius Schützenbruderschaft e. V. Wennigloh wurde im Jahre 1829 gegründet. Sie besteht aus zwei Kompanien mit insgesamt knapp 400 Mitgliedern. Unter dem Dach der Bruderschaft existieren die Pulvermänner und das Blasorchester als eigenständige Sektionen. Neben der Pflege des Schützenbrauchtums sind die Betreuung und Pflege der Kapelle (alten Kirche) sowie das Leiten und Unterstützen des Jugendraums weitere Aufgaben der Bruderschaft. Des Weiteren führt die Schützenbruderschaft Comedyveranstaltungen in ihrer Schützenhalle durch, die mittlerweile weit über die Grenzen Arnsbergs hinaus bekannt sind.[18]

  • Horst Hoven u. a. (Red.): 1204–2004. 800 Jahre Wennigloh. Arnsberg, 2004.

Einzelnachweise

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  1. Stadt Arnsberg: Einwohner Haupt- und Nebenwohnsitz nach Stadtteilen (Memento des Originals vom 31. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arnsberg.de, abgerufen am 6. Februar 2021
  2. Wennigloher Rundweg. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  3. BGR - Geoviewer. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 330 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 195 ISBN 3-87793-017-4
  6. Zensus 2011
  7. a b Joachim Böhmer: Kompaktchronik 2016. Hrsg.: Forum Wennigloh e. V. Wennigloh 13. Januar 2017.
  8. Statistikdatenbank EWOVis KDVZ Citkomm: Auswertungen für den Ortsteil Wennigloh. Hrsg.: STADT ARNSBERG, Stadt- und Verkehrsplanung | Geodaten | Bewertungsstelle, Rathausplatz 1, 59759 Arnsberg.
  9. Feuerwehr Arnsberg, abgerufen am 6. Februar 2023.
  10. CENTRALES VOLKSBLATT (Hrsg.): Brand auf dem Hof des Ökonomen Schulte. 1. September 1892.
  11. Gemeinde Wennigloh (Hrsg.): Niederschrift der Sitzung der Gemeindevertretung von Wennigloh, vom 27. Oktober 1925. Wennigloh 27. Oktober 1925.
  12. Theresia Bitter: Gespräch mit der Zeitzeugin Theresia Bitter. 3. Februar 2000.
  13. Johannes Hermes: 775 Jahre Wennigloh. Hrsg.: Schützenbruderschauf St. Franziskus Xaverius Wennigloh. F.W. Becker Druck, Wennigloh 1979.
  14. Gespräch mit dem Zeitzeugen Robert Rohe. Wennigloh 18. April 2000.
  15. FW-AR: Löschgruppe Wennigloh der Arnsberger Feuerwehr gewinnt internationalen Feuerwehr-Award. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  16. Löschgruppe Wennigloh. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  17. Forum Wennigloh. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  18. Schützenbruderschaft St. Franziskus-Xaverius Wennigloh. Abgerufen am 16. Oktober 2022.