Wer abkackt wird angemalt
Wer abkackt wird angemalt ist ein Ausspruch, der ausdrücken soll, dass derjenigen Person, die während einer festlichen Begebenheit einschläft, Streiche gespielt werden dürfen. Von allerliebsten Herzchen über Geschlechtsorgane bis hin zu Hakenkreuzen auf der Wange oder der Stirn können derjenigen Person, die die Aufmerksamkeit für das Fest verliert und einschläft alle möglichen Dinge aufgemalt werden.
Dieser Brauch bzw. ähnliche Formen davon existieren bereits seit mindestens dem Jahr 1900, in dem ein Märchen aufgezeichnet wurde (Wie der heilige Petrus seine Haare verloren hat), das betrunkene Hochzeitsgäste beschreibt, die dem heiligen Petrus Haare ausreißen, weil er während einer Hochzeitsfeier schläft („Man weiß ja, wie Städter und Bauern, wenn sie angetrunken sind und genug getanzt haben, auf Hochzeiten fordern, daß die anderen genauso wie sie tanzen und trinken, und zu suchen beginnen, ob nicht irgendwo einer schläft“).[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jochen Dieter Range (Übers. und Hrsg.): Die Märchen der Weltliteratur – Litauische Volksmärchen. Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf / Köln 1981, S. 190–191, 275.