Werchnja Bilka
Werchnja Bilka | ||
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Верхня Білка | ||
Basisdaten | ||
Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Rajon Lwiw | |
Höhe: | 230 m | |
Fläche: | 2,27 km² | |
Einwohner: | 1.364 (2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 601 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 81141 | |
Vorwahl: | +380 3230 | |
Geographische Lage: | 49° 49′ N, 24° 18′ O | |
KATOTTH: | UA46060350020050548 | |
KOATUU: | 4623680801 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Dorf | |
Verwaltung | ||
Adresse: | 81141 с. Верхня Білка | |
Statistische Informationen | ||
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Werchnja Bilka (ukrainisch Верхня Білка; russisch Верхняя Белка Werchnjaja Belka, polnisch Biłka Szlachecka) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 1300 Einwohnern.[1]
Am 12. Juni 2020 wurde das Dorf ein Teil der neu gegründeten Landgemeinde Pidberiszi[2] im Rajon Lwiw; bis dahin bildete es mit den Dörfern Nyschnja Bilka und Suchoritschtschja (Сухоріччя) die gleichnamige Landratsgemeinde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im Jahre 1400 erstmals urkundlich erwähnt,[3] und dann später als Belka (1405), Byelka (1455), Bielka villa (1578) und so weiter. Der Name ist abgeleitet vom ukrainischen Wort für die Farbe weiß; das Adjektiv szlachecki (adelig) diente der Unterscheidung vom benachbarten Nyschnja Bilka, auf Polnisch Biłka Królewska (königlich).[4]
Der Ort gehörte erst der Adelsfamilie Włodek, die im Jahre 1441 eine römisch-katholische Pfarrei errichtete, später Ziemicki, Głębocki, Izdebski und Branicki, Potocki (2. Hälfte des 18. Jahrhunderts), Uruski, Sapieha (2. Hälfte des 18. Jahrhunderts bis 1939).[3]
Politisch gehörte das Dorf zunächst zur Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Ruthenien, Lemberger Land. Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).
Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Biłka Szlachecka 250 Häuser mit 1549 Einwohnern, davon 1467 polnischsprachige, 82 ruthenischsprachige, 1434 römisch-katholische, 82 griechisch-katholische, 33 Juden.[5]
Am 24. November 1918 im Polnisch-Ukrainischen Krieg wurde das Dorf von Ukrainern angegriffen. Die Gemeinde kam danach zu Polen. Am 18. August 1920 im Polnisch-Sowjetischen Krieg fand dort eine Schlacht statt.[3] Im Jahre 1921 hatte sie 269 Häuser mit 1704 Einwohnern, davon 1681 Polen, 17 Ruthenen, 6 Juden (Nationalität), 1604 römisch-katholische, 39 griechisch-katholische, 61 Juden (Religion).[6]
Im Zweiten Weltkrieg gehörte das Dorf zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement. Im Jahre 1944 war es eine der stärksten Selbstverteidigungsgruppen gegen OUN-UPA im Raum Lemberg. Am 23. Juli 1945 kämpften 80 polnische AK Soldaten mit den Deutschen, vor Ankunft der Sowjets.[3] Ab 1945 gehörte das Dorf wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. Die Polen wurden im April und Mai 1945 nach Polen ausgesiedelt.[3]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehemalige römisch-katholische Kirche, erbaut 1546, vergrößert 1868.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seweryn Uruski (* 1817; † 1890) polnischer Adelsrepräsentant und russischer Geheimer Rat;
- Eustachy Sapieha (* 1881; † 1963), konservativer Politiker, polnischer Außenminister und Sejm-Abgeordneter;
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biłka 2.) szlachecka. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 1: Aa–Dereneczna. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1880, S. 229 (polnisch, edu.pl).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Паспорт громади | Підберізцівська територіальна громада. Abgerufen am 10. Juli 2024 (ukrainisch).
- ↑ Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
- ↑ a b c d e Grzegorz Rąkowski: Przewodnik po Ukrainie Zachodniej. Część III. Ziemia Lwowska. Oficyna Wydawnicza "Rewasz", Pruszków 2007, ISBN 978-83-8918866-3, S. 237–239 (polnisch).
- ↑ Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 10, 37 (polnisch).
- ↑ Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
- ↑ Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).