Werkgruppe Schill
Die Werkgruppe Schill ist eine der 13 Werkgruppen der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südlich der Werkgruppe Ludendorff, südöstlich des Ortes Kurzig (Kursko/Polen), findet sich die Werkgruppe „SCHILL“ des Zentralabschnitts der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen. Die aus den Werken 757 und 754 bestehende Werkgruppe hatte die Aufgabe, die Straße Meseritz (Międzyrzecz)–Kurzig (Kursko) sowie die Eisenbahnlinie Meseritz–Zielenzig (Sulęcin) zu verteidigen. Weiterhin gehörte noch ein sogenannter „Hindenburg-Stand“, das Panzerwerk 755, zu dieser Werkgruppe, der als Teil der Nischlitz-Obra-Linie die Drehbrücke D 724, die über den taktischen Kanal 725 führte, zu decken hatte.
Die beiden Panzerwerke 754 und 757 wurden in der Ausbaustufe B alt (1,50 m Wandstärke) ausgeführt und sind mit einem Hohlgang verbunden, in dem sich eine Kaserne sowie Räume mit technischen Einrichtungen befinden.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Panzerwerk 757 (Pzw 757)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pzw 757 ist ein zweigeschossiges Eingangswerk. Ausgestattet war es mit zwei Sechsschartentürmen vom Typ 20 P7 für zwei Maschinengewehre und einem Maschinengranatwerfer M19 in Panzerturm 424 P01, einem Panzerturm für Infanteriebeobachter und einem FN-Gerät (Festungsnahkampfgerät = Festungsflammenwerfer).
Panzerwerk 754 (Pzw 754)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei diesem Werk handelt es sich um eine kleine zweigeschossige Anlage mit einem Sechsschartenturm 20 P7 für Maschinengewehr, einem Maschinengranatwerfer M19 in Panzerturm 424 P01 und einer Infanteriebeobachtungskleinstglocke 23 P8. Der Zugang zu diesem Werk war nur unterirdisch über den Hohlgang möglich, da es nicht über einen oberirdischen Zugang verfügte.
MG- und PaK-Stand 755 (Hindenburgstand)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Werk 755 wurde im Jahr 1935 errichtet. Die Bewaffnung dieses Werkes bestand aus einem MG hinter einer Stahlschartenplatte Typ 10 P7 und einer 3,7-cm-PaK 36. Die PaK konnte in die Feldstellung 755 hinausgefahren werden. Die unterirdischen Kasernenanlagen sind zweigeschossig ausgeführt und die einzelnen Räume durch Ziegelmauerwerk voneinander getrennt.
Die Werke der Werkgruppe Schill wurden nach dem Kriegsende durch die Rote Armee bei Sprengungen stark beschädigt und die Panzereinbauteile wie Panzerkuppeln oder Schartenplatten nahezu vollständig entfernt. Jedoch ist hier der gesamte Hohlgang mit seinen Raumaufteilungen in einem guten Erhaltungszustand.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dieter Bettinger, Martin Büren: Der Westwall. Die Geschichte der deutschen Westbefestigungen im Dritten Reich. 2 Bände. Biblio-Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1458-6.
- Kurt Burk: Die deutschen Landesbefestigungen im Osten 1919–1945. Biblio-Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2425-5.
- Marcin Dudek, Jerzy Sadowski, Sebastian Rosenbaum: Pancerze fortyfikacji niemieckich z lat 1934–1941. Atlas Pancerzy. = Panzer-Atlas. inforteditions, Gliwice /Gleiwitz 2006, ISBN 83-922687-1-7.
- Günther Fischer: Die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen und das Hohlgangssystem Hochwalde. In: Schriftenreihe Festungsforschung. 7, 1988, ISSN 0723-2039, S. 175–200.
- Jörg Fuhrmeister: Der neue Panzeratlas. 2 Bände. Studienkreis Interfest e.V., Saarbrücken 1996–1997, (Fortifikation Sonderausgabe 4).
- Anna Kędryna, Robert M. Jurga: Grupa Warowna. Oraz staniswisko dla km-u za plyta pancerna z garazem dla dziala przeciwpancernego. = Werkgruppe „Schill“. MG-Schartenstand und Pak-Unterstellraum. Donjon, Krakau 1994, ISBN 83-86489-02-2, (Festungsfront Oder-Warthe-Bogen 2).
- Janusz Miniewicz, Bogusław Perzyk: Miedzyrzecki Rejon Umocniony. Die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen. (The Fortified Front Of The Odra-Warta Rivers). 1934–1945. MEGI, Warschau 1993, ISBN 83-900868-0-8.