Werner Gerich
Werner Gerich (chinesisch 威尔纳·格里希, Pinyin Wēiěrnà Gélǐxī; * 25. August 1919 in Mannheim; † 17. April 2003 ebenda[1][2]), auch Ge Lixi genannt[3][4], war ein deutscher Ingenieur und technischer Berater.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerich war bis zu seinem Ruhestand Qualitätsprüfer beim Kernforschungszentrum Karlsruhe. Im Alter von 65 Jahren meldete er sich beim Bonner Senior Expert Service (SES) und wurde 1984 als Experte in die chinesische Stadt Wuhan geschickt, wo er beim staatlichen Dieselmotorenwerk zunächst als Berater für Fertigung und Qualität, später als Generaldirektor tätig war.[2][1] Gerich war damit Chinas erster ausländischer Fabrikchef seit der Revolution von 1949.[2] In seinen zwei Jahren als Generaldirektor sanierte er die heruntergewirtschaftete Staatsfabrik durch drastische Reformmaßnahmen und trug zur technischen Verbesserung von Dieselmotoren bei.[5]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für seine Leistungen als SES-Experte erhielt Gerich die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wuhan und eine Ehrenprofessur der Wuhan-Universität.[2] 1987 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Stadt Wuhan ließ ihm zu Ehren 2005 eine bronzene Gedenkbüste aufstellen, er ist damit nach Karl Marx und Friedrich Engels der dritte Deutsche, der in China mit einem Denkmal geehrt wurde.[5]
2008 wurde er vom Pekinger Büro für Auslandsexperten auf eine Liste von 15 Ausländern gesetzt, die die Entwicklung Chinas seit 1978 am stärksten beeinflusst haben. Zusammen mit Sabriye Tenberken war er einer von zwei Deutschen, die diese Ehrung erhielten.[6]
2018 wurde er im Rahmen der Feierlichkeiten zu 40 Jahren Reformen und Öffnung als einer der zehn wichtigsten Ausländer für die Entwicklung Chinas geehrt.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerich (Werner Gerich) im Ostasienlexikon des Ostasieninstituts der Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gerich-Büste aufgestellt. In: IHK Niederrhein (Hrsg.): Thema Wirtschaft. Nr. 10, 2005, S. 17 (Online [PDF; 114 kB; abgerufen am 14. August 2017]).
- ↑ a b c d Johnny Erling: Ein Rentner – in China berühmter als Marx. In: Die Welt. 17. Mai 2003, abgerufen am 14. August 2017.
- ↑ China: Zeit ist Geld. In: Der Spiegel. Nr. 3, 1985 (Online [abgerufen am 14. August 2017]).
- ↑ Dirk Kurbjuweit: Ge Lixi aus dem Kohlenpott. In: Die Zeit. Nr. 22, 1985 (Online [abgerufen am 14. August 2017]).
- ↑ a b Johnny Erling: China setzt dem Deutschen Werner Gerich ein Denkmal. In: Die Welt. 18. April 2005, abgerufen am 14. August 2017.
- ↑ Johnny Erling: Zwei Deutsche als Vorbild für China. In: Berliner Morgenpost. 2. Dezember 2008, abgerufen am 14. August 2017.
- ↑ 改革开放40年,获“中国改革友谊奖章”的十个外国友人是谁_澎湃国际_澎湃新闻-The Paper. Abgerufen am 18. Dezember 2018.
Personendaten | |
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NAME | Gerich, Werner |
ALTERNATIVNAMEN | Ge Lixi |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ingenieur |
GEBURTSDATUM | 25. August 1919 |
GEBURTSORT | Mannheim |
STERBEDATUM | 17. April 2003 |
STERBEORT | Mannheim |
- Ingenieur
- Manager (Automobilindustrie)
- Unternehmensberater
- Ehrenbürger in der Volksrepublik China
- Ehrenprofessor einer Hochschule in Wuhan
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Person (Bretten)
- Person (Mannheim)
- Person (Wuhan)
- Person (chinesisch-deutsche Beziehungen)
- Deutscher
- Geboren 1919
- Gestorben 2003
- Mann