Werner Jannings

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Werner Jannings (* 1886[1] in Arbon, Schweiz;[2] † nach 1945) war ein deutscher Kaufmann und Politiker. Er war unter anderem Leiter der NSDAP in Nordchina.

Werner Jannings kam als jüngster Sohn des in die Vereinigten Staaten ausgewanderten deutschen Kaufmanns Emil Jannings (ursprünglich „Janenz“) und dessen Ehefrau Margarethe (geb. Schwabe) im schweizerischen Arbon am Bodensee zur Welt.[3] Zu seinen drei Geschwistern zählte der Schauspieler Emil Jannings.[4][5][6][7] Sein Bruder Walter (1885–1965) war Kaufmann in Berlin-Friedenau.

Jannings besaß die deutsche Staatsbürgerschaft.[2] Ab 1911 arbeitete er in China für die Firma Siemssen & Co. Er war mit der Hamburgerin Ella (geb. Schulz) verheiratet und lebte mit seiner Familie in der nordchinesischen Hafenstadt Tientsin. Dort wurden seine Tochter Gisela (* 1918) und sein Sohn Werner (* 1929) geboren.[2] Das Adreßbuch für das Deutschtum in Ostasien (ADO) für das Jahr 1925–1926 weist Jannings in Tientsin mit der Adresse 83 Woodrow Wilson Street aus.[8] Im Jahr 1931 übernahm er in Tientsin die Leitung der dortigen Filiale von Siemssen & Co.[9]

Jannings war Mitglied des China-Instituts der Universität Frankfurt.[10]

Besondere Bekanntheit erlangte er als Sammler chinesischer Bronzen.[11][12] Die Werner Jannings Collection befindet sich heute im Chinese National Palace Museum in Peking.[13] Der Kunsthistoriker Max Loehr verfasste darüber 1956 eine Monografie.[14]

  • Max Loehr: Chinese Bronze Age Weapons: The Werner Jannings Collection in the Chinese National Palace Museum, Ann Arbor 1956 (englisch).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. 联合共鉴:故宫博物院藏杨宁史旧藏饕餮纹簋 - 知乎. In: zhuanlan.zhihu.com. Abgerufen am 2. Mai 2024 (chinesisch).
  2. a b c New York, New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925-1957, FamilySearch [1], Eintrag für Werner Jannings, 1938.
  3. Roman Rocek: Die neun Leben des Alexander Lernet-Holenia. Eine Biographie. Böhlau, Wien u. a. 1997, ISBN 3-205-98713-6, S. 186.
  4. Geist und Tat. Europäische Verlagsanstalt, 1946, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Mechthild Leutner (Hrsg.): Deutschland und China 1937–1945. Walter de Gruyter, 2009, ISBN 3050048077, S. 477 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Wolf Schenke: Siegerwille und Unterwerfung. Herbig, 1988, ISBN 3776615419, S. 141 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Andreas Wirsching, Stefan Creuzberger, Hélène Miard-Delacroix, Mechthild Lindemann: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1954. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2023, ISBN 3111140830, S. 660 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Adreßbuch für das Deutschtum in Ostasien 1925–1926, Shanghai 1926, S. 138.
  9. Maria Möring: Siemssen & Co., 1846–1971. Hanseatischer Merkur, 1971 (online [abgerufen am 2. Mai 2024]).
  10. Sinica: Zeitschrift für Chinakunde und Chinaforschung. China Institut, 1932 (online [abgerufen am 2. Mai 2024]).
  11. Mechthild Leutner, Roberto Liebenthal: Die Entdeckung des chinesischen Buddhismus: Walter Liebenthal (1886-1982): Ein Forscherleben im Exil. LIT Verlag, Münster 2021, ISBN 978-3-643-25004-9 (online [abgerufen am 2. Mai 2024]).
  12. Raphael Wong, Jiang Fangting: The Making of Masterpieces: Chinese Painting and Calligraphy from the Palace Museum. 聯合電子出版有限公司(代理), 2022, ISBN 978-962-07-7533-8 (online [abgerufen am 2. Mai 2024]).
  13. Joseph Needham: The Development of Iron and Steel Technology in China. Newcomen Society, 1964 (online [abgerufen am 2. Mai 2024]).
  14. Max Loehr: Chinese Bronze Age Weapons: The Werner Jannings Collection in the Chinese National Palace Museum, Peking; [Drawings in the text by the author]. University of Michigan Press Cumberlege, Oxford University Press, Ann Arbor London 1956 (DNB-Eintrag [abgerufen am 2. Mai 2024]).