Werner Kruse (Komponist)
Werner Kruse (* 5. Januar 1910 in Zürich; † 18. Januar 2005 in Stuls[1]) war ein Schweizer Komponist und jazzbeeinflusster Pianist.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kruse studierte an der Musikakademie Zürich, die er mit dem Klavierdiplom abschloss. Schon während seines Studiums zeichnete er sich als improvisierender Musiker aus. Anschliessend lernte er Dirigieren bei Felix Weingartner und war zu Instrumentationsstudien bei Michael Krausz in Wien. Er wirkte als Kapellmeister an den Theatern von Schaffhausen und Luzern, komponierte aber auch die Musik zu Labiches „Der Florentinerhut“ im Wiener Theater in der Josefstadt und leitete die dortige Aufführung. Als musikalischer Leiter der Komödie Basel schuf er viele Bühnenmusiken. Ausserdem wirkte er bei Radioaufnahmen als swingorientierter Pianist. Zusammen mit Fred Böhler spielte er 1940 ein Duo für Columbia Records ein. 1955 gelangte sein mit Jazzelementen durchsetztes Klavierkonzert in As in Basel zur Aufführung.[2] Für die Expo64 komponierte er elektronische Musik für den Modepavillon. Seit den 1940er Jahren schrieb er für zahlreiche Spiel-, Dokumentar-, Industrie- und Werbefilme Filmmusiken, etwa 1962 Der 42. Himmel (zusammen mit Hans Moeckel); auch nahm er als Dirigent und musikalischer Leiter Filmmusiken auf. Zudem komponierte und spielte er Musik für viele Kabaretts, etwa das Cabaret Cornichon, Die Pfeffermühle um Erika Mann, das Cabaret Fédéral, das Düsseldorfer Kom(m)ödchen und in den 1960er Jahren für kabarettistische Programme von César Keiser und Margrit Läubli.
1977 zog er sich aufgrund einer chronischen Krankheit nach Stuls zurück; dort komponierte er ein Streichquartett und weitere kammermusikalische Werke.
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1941: Bider der Flieger
- 1942: Der Kegelkönig
- 1950: Es liegt was in der Luft
- 1959: Hast noch der Söhne ja...?
- 1961: Demokrat Läppli
- 1961: Die Schatten werden länger
- 1962: Der 42. Himmel
- 1965: Flucht ins Paradies
- 1968: Bonditis
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ingrid Bigler-Marschall: Werner Kruse. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 2, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1042.
- Bruno Spoerri (Hrsg.): Biografisches Lexikon des Schweizer Jazz CD-Beilage zu: Spoerri, Bruno (Hrsg.): Jazz in der Schweiz. Geschichte und Geschichten. Chronos-Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0739-6
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Kruse, Biografie
- Kurzbiographie (E-Museum Düsseldorf)[3]
- Nachlassverzeichnis in der Musikabteilung In: Zentralbibliothek Zürich
- Werner Kruse bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nachruf ( des vom 20. November 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,2 MB) in Ensemble: Zeitung des Schweizerischen Bühnenkünstlerverbandes 48 (2005), S. 3f.; dem Nachlassverzeichnis zufolge ist der Todesort jedoch Thusis
- ↑ Vgl. Schweizerische Musikzeitung Band 94, S. 19
- ↑ vollständig abweichende Todesdaten
Personendaten | |
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NAME | Kruse, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Komponist und Pianist |
GEBURTSDATUM | 5. Januar 1910 |
GEBURTSORT | Zürich |
STERBEDATUM | 18. Januar 2005 |
STERBEORT | Stuls |