Wernershöhe (Naturschutzgebiet)
Wernershöhe
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Gebüsch und Feld im NSG Wernershöhe (2017) | ||
Lage | Sibbesse, Landkreis Hildesheim, Niedersachsen, Deutschland | |
Fläche | 87 ha | |
Kennung | NSG HA 168 | |
WDPA-ID | 166251 | |
Natura-2000-ID | DE-3924-301 | |
FFH-Gebiet | 85,1 ha | |
Geographische Lage | 52° 1′ N, 9° 54′ O | |
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Meereshöhe | von 205 m bis 290 m | |
Einrichtungsdatum | 9. Juni 1994 | |
Verwaltung | NLWKN |
Die Wernershöhe ist ein ehemaliges Naturschutzgebiet in der niedersächsischen Gemeinde Sibbesse im Landkreis Hildesheim.
Allgemeines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG HA 168 war rund 87 Hektar groß und nahezu vollständig Bestandteil des FFH-Gebietes „Sieben Berge, Vorberge“. Es war nahezu vollständig von Landschaftsschutzgebieten umgeben. Im Nordosten grenzte es an das Landschaftsschutzgebiet „Sieben Berge, Vorberge“, ansonsten grenzte es überwiegend an das Landschaftsschutzgebiet „Sackwald“. Das Gebiet stand ab dem 9. Juni 1994 unter Naturschutz. Zum 28. Dezember 2017 ging ein großer Teil des Schutzgebietes im neu ausgewiesenen Naturschutzgebiet „Trockenlebensräume – Sieben Berge, Vorberge“ auf. Ein verbliebenes Stück im Norden des ehemaligen Naturschutzgebietes wurde gelöscht und die Fläche in das Landschaftsschutzgebiet „Sieben Berge, Vorberge“ eingegliedert. Zuständige untere Naturschutzbehörde war der Landkreis Hildesheim.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ehemalige Naturschutzgebiet liegt nordöstlich von Alfeld (Leine) auf der Wernershöhe, einer Anhöhe der Vorberge am Ostrand des Alfelder Berglandes. Es stellte eine waldfreie, überwiegend extensiv ackerbaulich genutzte Hochfläche auf flachgründigen Kalkböden unter Schutz. Die Ackerflächen zeichnen sich insbesondere durch die Ackerwildkrautgesellschaften aus. Im Nordosten des ehemaligen Naturschutzgebietes sind im Bereich der „Wacholdertrift“ Fragmente orchideen- und enzianreicher Halbtrockenrasen und Hutewälder zu finden. In den Randbereichen des überwiegend von Waldflächen umgebenen Gebietes sind ungenutzte Niederwälder und Eichen-Hainbuchenwälder sowie Mischwälder mit alten Hutebäumen zu finden.
Das ehemalige Naturschutzgebiet bewahrte einen Ausschnitt einer früher in der Mittelgebirgsregion weit verbreiteten Kulturlandschaftsform mit ihrer zum Teil hochgradig gefährdeten Begleitflora und -fauna. Seit Mitte der 1980er-Jahre wird hier auf Initiative der Paul-Feindt-Stiftung des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim (OVH), der das Gebiet betreute,[1][2] Ackerwildkrautschutz betrieben. Hierfür wurde die Fruchtfolge so angepasst (Rotklee, Hafer-Gerste, Roggen, Roggen-Wicken), dass die Nutzung zufriedenstellende Erträge liefert und gleichzeitig die Anzahl der Ackerkräuter deutlich zugenommen hat.[3] Rotklee und Wicken dienen der Erzeugung von Saatgut und der Gründüngung, aus dem Klee wird ferner Silage gewonnen.[4][5]
So lassen sich hier jedes Jahr mehrere Rote-Liste-Arten nachweisen, darunter Einjähriger Ziest, Kleiner Frauenspiegel, Acker-Hahnenfuß, Gefurchter und Gezähnter Feldsalat, Venuskamm, Früher Ehrenpreis, Frühlings-Zahntrost, Feldrittersporn, Schmalblättriger Hohlzahn, Acker-Hundskamille, Acker-Steinsame, Genfer Günsel, Ackerröte, Kornblume, Blasser Erdrauch, Acker-Lichtnelke, Acker-Haftdolde, Grünblütiges Labkraut und Finkensame.[6][7] Auf der Wernershöhe, dem flächenmäßig größten Schutzgebiet für Ackerwildkräuter in Deutschland,[8] gibt es so viele seltene Kalkackerwildkräuter wie an keiner anderen Stelle in Niedersachsen.[9]
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Steinreiche Ackerfläche im NSG
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Beikrautreicher Weizenbestand im NSG
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Infotafel zum Ackerwildkrautschutz auf der Wernershöhe
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Hofmeister: Ackerwildkrautschutz auf der Wernershöhe, Norddeutsche Biotope, Naturschutzverband Niedersachsen und Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems, 1995, ISSN 0742-8504x (PDF-Datei)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naturschutzgebiet „Wernershöhe“ ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) in der Datenbank des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karin Heinze: Landschaft will ernährt werden. Hof Luna schafft Lebensräume, Lebendige Erde 2/2001, Verlag Lebendige Erde. Abgerufen am 26. Februar 2016.
- ↑ Heinrich Hofmeister: Ackerwildkrautschutz auf der Wernershöhe (Ldkr. Hildesheim) im Jahr 2011, Paul-Feindt-Stiftung (PDF-Datei, 1,6 MB). Abgerufen am
- ↑ Ansätze zur nachhaltigen Sicherung der botanischen Artenvielfalt auf Schutzäckern – eine Aufgabe für Biobetriebe?. Abgerufen am 15. März 2012.
- ↑ Ansätze zur nachhaltigen Sicherung der botanischen Artenvielfalt auf Schutzäckern – eine Aufgabe für Biobetriebe?, 11. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau. Abgerufen am 15. März 2012.
- ↑ Silvia Huber, Nicole Krüger, Rainer Oppermann: Landwirtschaft schafft Vielfalt. Natur fördernde Landwirtschaft in der Praxis., Bundesamt für Naturschutz, Oktober 2008 (PDF-Datei, 12,6 MB). Abgerufen am 15. März 2012.
- ↑ Heinrich Hofmeister: 20 Jahre Ackerwildkrautschutz auf der Wernershöhe (Lkr. Hildesheim), 20 Jahre Ackerwildkrautschutz in Niedersachsen, Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen, Heft 2/07, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Abgerufen am 21. März 2023.
- ↑ Bernd Galland: Ackerwildkrautschutz im NSG Wernershöhe (Lkr. Hildesheim) im Jahr 2014, Paul-Feindt-Stiftung (PDF-Datei, 763 kB). Abgerufen am 25. Januar 2018.
- ↑ Heinrich Hofmeister: Die Wernershöhe bei Alfeld — Schutzgebiet für seltene und gefährdete Ackerwildkräuter, Paul-Feindt-Stiftung. Abgerufen am 25. Januar 2018.
- ↑ 60 Botaniker treffen sich zur Fachtagung in Sack – und sind begeistert von den vielen seltenen Pflanzen. Wildkräuter in Hülle und Fülle, Kehrwieder am Sonntag, 15. Juli 2012, S. 13.