Wesselbahn
Wesselbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schienenrest Am Dickobskreuz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 2,38 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Wesselbahn war eine 1890 eröffnete Kleinbahn in Bonn. Sie diente zunächst als Verbindung der Porzellan- und Steingutfabrik Ludwig Wessel in Poppelsdorf mit dem Bonner Güterbahnhof.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Güterbahnhof bestand eine direkte Gleisverbindung zur Voreifelbahn, worüber die Witterschlicker Tongruben erreicht wurden. Der Ton konnte so unmittelbar per Bahn zum Werk geliefert werden, während die Fertigprodukte über den Güterbahnhof versandt wurden. Später entstanden weitere Anschlüsse, unter anderem für die Unternehmen Boehringer und Knauber sowie Haltepunkte für Kleinunternehmen entlang der Strecke. Die Bahn wurde später in eine Anschlussbahn umgewandelt.
Nach Schließung des Wesselwerkes wurde der Streckenabschnitt nach Poppelsdorf zum Jahreswechsel 1969/1970 außer Betrieb genommen und in den Jahren danach abgebaut. Das Reststück der Wesselbahn diente weiterhin als Anschlussgleis der Unternehmen Boehringer und Knauber. Bis 1989 wurde Knauber täglich über die Strecke mit Gaskesselwagen versorgt. 1990 wurde die Bedienung von Knauber eingestellt und auch der verbliebene Streckenabschnitt stillgelegt.
Bis auf wenige Reste sind auch diese Gleise heute abgebaut. So finden sich entlang der Straße Am Dickobskreuz hinter der Firma Knauber noch Gleisreste.[2][3][4]
-
Poppelsdorfer Mensa, Blickrichtung Süden
-
Poppelsdorfer Mensa, Blickrichtung Norden
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1907 bis 1955 kreuzte die Wesselbahn an der Endenicher Allee niveaugleich die Straßenbahngleise nach Endenich, seit 1903 bereits die Pferdebahn.[1]
Als kurz nach dem Zweiten Weltkrieg der Bonner Bahnhof (heute Hauptbahnhof) wegen Trümmern der Viktoriabrücke von Norden her nicht erreichbar war, wurden kurzzeitig Personenzüge von Köln über eine Gleisverbindung im Güterbahnhof auf die Wesselbahn geführt. Durch Umsteigen in die Straßenbahn konnte so das Stadtzentrum erreicht werden.
In den Planungen zur sogenannten Hardtbergbahn (Stadtbahnlinie zum Bonner Stadtbezirk Hardtberg) wurde als Variante zu einer Linienführung auf einer umstrittenen Überdeckelung der Bundesautobahn 565 erwogen, ein Teilstück der ehemaligen Wesselbahntrasse wieder für Schienenverkehr zu nutzen. Heute existiert auf diesem Teilstück der Wesselbahnweg .
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volkhard Stern: Die Wesselbahn in Bonn. In: Silberpfeil, Zeitschrift der Köln-Bonner Eisenbahn-Freunde e.V., Ausgabe Nr. 105, August 2006, S. 43–48.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bahnen in Bonn – Besondere Bahnstrecken und -gleise auf Bonner Stadtgebiet
- Stadtplanausschnitt Wesselbahn
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Edmund Lauterbach: Die Wesselbahn. In: Bahnen in Bonn – Besondere Bahnstrecken und -gleise auf Bonner Stadtgebiet. 18. Februar 2018. Auf Myway.de, abgerufen am 24. Dezember 2020.
- ↑ Streckenverlauf der ehemaligen Wesselbahn in Bonn . 18. Januar 2019. Auf Hoernemann-Bonn.de, abgerufen am 24. Dezember 2020.
- ↑ Bernd Franco Hoffmann: 111 Eisenbahnorte: Auf den Spuren der Wesselbahn Teil 1. YouTube-Video, 1:27 Minuten. In: Stillgelegte Bahnstrecken-TV, 7. Mai 2017. Auf YouTube.com, abgerufen am 24. Dezember 2020.
- ↑ Bernd Franco Hoffmann: 111 Eisenbahnorte: Wesselbahn Teil 2. YouTube-Video, 1:28 Minuten. In: Stillgelegte Bahnstrecken-TV, 7. Mai 2017. Auf YouTube.com, abgerufen am 24. Dezember 2020.