Wettenhausen
Wettenhausen Gemeinde Kammeltal
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Koordinaten: | 48° 24′ N, 10° 21′ O |
Höhe: | 462 (456–495) m ü. NHN |
Einwohner: | 627 (31. Dez. 2008)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 89358 |
Vorwahl: | 08223 |
Kloster Wettenhausen
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Wettenhausen ist ein Gemeindeteil von Kammeltal im schwäbischen Landkreis Günzburg in Bayern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pfarrdorf liegt im unteren Tal der Kammel, etwa zweieinhalb Kilometer nördlich von Ettenbeuren. Es ist von der Staatsstraße 2024 aus über die Kreisstraße GZ 17 zu erreichen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die früheste bekannte Besiedlung erfolgte durch die Kelten. Davon zeugen Grabhügel am Kalvarienberg und eine Keltenschanze im Heidengehau. Im 3. und 4. Jahrhundert besiedelten die Alemannen das Land zwischen Mindel und Kammel. Hier verlief auch die alte Römerstraße von Augsburg (Augusta) nach Günzburg (Guntia). Der Ortsname soll von einem frühen alemannischen Siedler namens „Wetticho“ stammen.
Wettenhausen war eine selbstständige Gemeinde. Am 1. Januar 1971 wurde im Zuge der kommunalen Gebietsreform die Gemeinde Hammerstetten eingegliedert, am 1. Juli 1972 wurde Wettenhausen mit weiteren Gemeinden zur neugegründeten Gemeinde Kammeltal zusammengefasst.[2]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand bis 1970 und ohne die heute zugehörigen Ortsteile. Die Bevölkerungszahl im Ort von 1987 wurde als Gemeindeteil der Gemeinde Kammeltal angegeben. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse mit Archivierungen des Internetportals Bavarikon des Freistaats Bayern.
Bevölkerungsentwicklung[3] | ||||||||||||||||
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Jahr | 1871 | 1925 | 1950 | 1970 | 1987 | |||||||||||
Einwohner | 517 | 686 | 786 | 738 | 465 |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Kapelle St. Wendelin im Klosterhof wurde im 18. Jahrhundert erbaut.
- Das Kloster Wettenhausen wurde bereits um 1200 erbaut und durch die oberen Geschosse 1607 erweitert. Weitere Erweiterungen der Anlage folgten von 1680 bis 1694 mit Ausbau der Propstei und des Westtrakts mit Kaisersaal. Der Wirtschaftshof des Klosters im Süden mit Mühle, Stallungen, Gesinde- und Speicherbauten stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
- Das Gasthaus zur Post stammt wohl aus dem 18. Jahrhundert. 1929 wurde das Gebäude durch den Saalanbau erweitert.
- Der Chor der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt wurde in den Jahren 1522 und 1523 erbaut. Der Bau des Turms der Kirche erfolgte zwischen 1514 und 1523. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche barockisiert und durch einen Neubau des Langhauses 1670 erweitert.
- Das Gasthaus Adler ist ein Giebelbau aus dem 17. Jahrhundert.
- Das Bauernhaus in der Dossenbergerstraße wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Das Fachwerkhaus ist ein zweigeschossiger Bau mit vorkragendem Dachgeschoss und einem Ziergiebel. 1987 wurde das Gebäude renoviert.
- Das Ehemalige Amtshaus des Ortes mit Giebelbau und zwei Erkertürmen wurde um 1680 erbaut. Die Nebengebäude wurden um 1700 errichtet.
- Ein weiteres Bauernhaus in der Dossenbergerstraße mit Giebelbau und Putzgliederungen stammt aus dem 18. Jahrhundert.
- In der Dossenbergerstraße befindet sich ein Wohnhaus mit Walmdachbau und Putzgliederungen aus dem Ende des 18. Jahrhunderts.
- Am Kalvarienberg befindet sich die Heilig-Grab-Kapelle, die 1853 am Platz eines abgegangenen Burgstalles errichtet wurde.
- Im Kleinbeurer Weg stehen die ehemaligen Klosterstallungen mit Scheune aus dem 18. Jahrhundert die heute als Wohnhaus genutzt werden.
- Die ehemalige Vogtei mit Giebelbau, Eckstreben und Putzgliederungen stammt aus dem 17. Jahrhundert. Im Jahr 1768 wurden Umbaumaßnahmen durchgeführt.
- Ehemaliger Friedhof mit Katholischer Friedhofskirche St. Patritius, welche 1713 errichtet wurde.
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Kapelle im Klosterhof
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Kloster
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Kaisersaal im Kloster
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Kreuzgang im Kloster
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Gasthaus zur Post
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Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
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Altar in der Pfarrkirche
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Gasthaus Adler
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Bauernhaus mit Fachwerkbauweise
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Ehemaliges Amtshaus
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Altes Bauernhaus
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Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert
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Heilig-Geist-Kapelle
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Ehemalige Klosterstallungen
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Ehemalige Vogtei
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Friedhofskirche St. Patritius
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Kneipp-Kindergarten Wettenhausen betreut bis zu 50 Kinder ab dem ersten Jahr bis zum Schuleintritt.
- Im Ort befindet sich die Grundschule und das katholische St.-Thomas-Gymnasium Wettenhausen, welches bereits 1866 gegründet wurde. In der Grundschule werden Kinder in den Klassen 1 bis 4 unterrichtet und im Schnitt besuchen das Gymnasium etwa 700 Mädchen und Jungen. Der Besuch des Gymnasiums endet für die Jugendlichen mit dem Erreichen der allgemeinen Hochschulreife.
Sport- und Kulturvereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- FC Bayern Fan-Club Wettenhausen
- Freiwillige Feuerwehr e. V.
- Freundeskreis Kloster Wettenhausen e. V.
- Kloster Wettenhausen (Körperschaft des öffentlichen Rechts)
- Krieger- und Soldatenverein Wettenhausen
- Musikverein Wettenhausen
- Obst-u.Gartenbauverein Wettenhausen
- Pfarrgemeinderat Wettenhausen
- Senioren-Hoigarten Wettenhausen
- Show-Tanz-Gruppe Victory e. V.
- Vdk-Ortsgruppe Wettenhausen-Kötz
- Zweiradfreunde Wettenhausen
- Jagdgenossenschaft Wettenhausen/Hammerstetten/Kleinbeuren
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernt von Hagen, Angelika Wegener-Hüssen: Landkreis Günzburg (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band VII.91/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2004, ISBN 3-87490-589-6, S. 253–278.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wettenhausen in der Ortsdatenbank des bavarikon.
- Ortsteilgeschichte auf der Website des Klosters von Wettenhausen
- Website der Gemeinde Kammeltal
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nahverkehrsplan 2010 Guenzburg. (PDF; 103 KB) S. 3, abgerufen am 20. Juli 2024.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 475 und 502.
- ↑ Freistaat Bayern - Bevölkerungsentwicklung Wettenhausen von 1871 bis 1987