Wetzenow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wetzenow
Gemeinde Rossow
Koordinaten: 53° 28′ N, 14° 5′ OKoordinaten: 53° 28′ 16″ N, 14° 5′ 13″ O
Höhe: 48 m ü. NHN
Fläche: 3,5 km²[1]
Einwohner: 45 (22. Apr. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1965
Postleitzahl: 17322
Vorwahl: 039743
Wetzenow (Mecklenburg-Vorpommern)
Wetzenow (Mecklenburg-Vorpommern)
Lage von Wetzenow in Mecklenburg-Vorpommern

Wetzenow ist ein Ortsteil der Gemeinde Rossow des Amtes Löcknitz-Penkun im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kleine Ort Wetzenow liegt 2,5 Kilometer westlich von Rossow und etwa 3 Kilometer südlich von Zerrenthin.

Das Landbuch der Mark Brandenburg gibt die Erwähnung von Wetzenow mit dem Jahr 1375 an. Von vor 1375 bis 1408 gehörte der Ort zu den Besitzungen des pommerschen Adelsgeschlechts derer von Lindstedt, ehe Wetzenow vom Magistrat der Stadt Pasewalk und dem dortigen St. Georgs Hospital gekauft wurde und bis 1713 in deren Besitz blieb. Von 1713 bis 1872 gehörte es zu den Güter derer von Wedell zu Malchow.[3]

Anfang Oktober 1760 fand in Wetzenow im Zuge des Siebenjährigen Krieges ein Gefecht zwischen preußischen und schwedischen Truppen statt. Die durch das Gefecht und den ganzen Krieg angerichteten Schäden waren auch 1764 sowohl in Wetzenow als auch in Rossow noch deutlich sichtbar.[4] Wetzenow gehörte bis 1849 zudem zum Patrimonialgericht Trampe und von 1879 bis 1952 zum Amtsgerichtsbezirk Brüssow.[3]

1948 wurde durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit einer Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Land von Großgrundbesitzern enteignet, aufgeteilt und an Bauern oder Vertriebene neu verteilt. In Wetzenow wurden so 252 ha Land enteignet und neu verteilt. 1955 wurde die erste LPG Typ I mit 127 ha in Wetzenow gegründet, die bis 1957 in eine LPG Typ III mit 32 Mitgliedern umgewandelt wurde und 268 ha Land umfasste und sich bis 1960 auf 54 Mitglieder mit 381 ha vergrößerte. Noch vor 1975 schloss sich die LPG Wetzenow mit der LPG Zerrenthin zusammen während die LPG Rossow 1978 eine Milchviehanlage in Wetzenow unterhielt. Wetzenow wurde 1965 als Ortsteil nach Rossow eingemeindet.[3]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Wetzenow Quelle
1735 90 [3]
1774 102 [3]
1801 109 [3]
1817 116 [3]
1840 137 [3]
1858 184 [3]
1895 133 [3]
1900 130 [5]
1933 113 [6]
1939 112 [6]
1946 164 [3]
1964 146 [3]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswert ist die aus dem 16. Jahrhundert stammende Dorfkirche Wetzenow.

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark. Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2.
  • Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375. Veröffentlichung der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, VIII, 2, Berlin 1940.
  • Erwin Schulz: Der Ortsnamen-Detektiv – Mittelalterliche Siedlungsnamen im Kreis Uecker-Randow (1121–1591) – Ursprung, Details, Erklärungen – mit einer Übersicht zu Ortsnamen ab 1600. Hrsg.: Norbert Raulin. Schibri-Verlag, Milow 2007, ISBN 978-3-937895-44-4, S. 179.
  • Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nördlichen und östlichen Uckermark. Geschichte – Architektur – Ausstattung. In: Bernd Janowski, Dirk Schumann (Hrsg.): Kirchen im ländlichen Raum. 1. Auflage. Band 7. Lukas Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-196-9, Altkreis Prenzlau, S. 395 f.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Amt Löcknitz-Penkun – SB Liegenschaften (Hrsg.): Flächen des Amtsbereiches. Angaben in ha – Stand 2. Juni 2017. Löcknitz 2. August 2017.
  2. Amt Löcknitz-Penkun – Der Amtsvorsteher – SB Einwohnermeldeamt (Hrsg.): Einwohnerzahlen. Löcknitz 22. April 2021.
  3. a b c d e f g h i j k l Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII: Uckermark. Band 2: M–Z. Weimar 1986, S. 1081 ff.
  4. Amtliches Bekanntmachungsblatt des Amtes Löcknitz-Penkun. Jahrgang 9, Nr. 05, 20. Mai 2014, S. 19–20 (PDF; 6,46 MB).
  5. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Landkreis Prenzlau.
  6. a b Michael Rademacher: Landkreis Prenzlau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.