Wielands (Gemeinde Großdietmanns)
Wielands (Dorf) Ortschaft Wielands Katastralgemeinde Wielands | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Gmünd (GD), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Gmünd in Niederösterreich | |
Pol. Gemeinde | Großdietmanns | |
Koordinaten | 48° 45′ 11″ N, 14° 56′ 13″ O | |
Höhe | 496 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 243 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 4,79 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03608 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 07016 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Wielands ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Großdietmanns im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 243 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das langgestreckte Dorf liegt in den Fluren links über der Lainsitz und besteht aus den mittlerweile zusammengewachsenen Teilen Oberwielands und Unterwielands. Im Osten reicht die Ortschaft fast bis an die Staatsgrenze zu Tschechien, wo die Straße nach České Velenice führt.
Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 126 Adressen.[2]
Siedlungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Wielands insgesamt 130 Bauflächen mit 51.713 m² und 125 Gärten auf 40.532 m², 1989/1990 waren es 130 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 441 angewachsen und 2009/2010 waren es 216 Gebäude auf 491 Bauflächen.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname leitet sich von Personennamen Wieland ab. Im späten 14. Jahrhundert verkauften Angehörige der hier ansässigen Familie Jörger ihre Güter an Bürger der Stadt Weitra, die mit den Erträgnissen das Bürgerspital bestifteten (Spitalsherrschaft). Ein in Unterwielands befindliches Adelsgut ging zu Beginn des 17. Jahrhunderts an die Rachwein in Ehrendorf über und gelangte in der Folge an die Herrschaft Gmünd und später an die Herrschaft Engelstein, bis es gänzlich verfiel.
Die Bewohner waren mittelmäßig bestiftete Waldbauern, die auch Ackerbau und etwas Viehzucht betrieben. Im Jahr 1822 wurde der Ort mit 62 Häusern beschrieben, wovon sich 49 im Dorf Oberwielands und 13 im Dorf Unterwielands befanden, die beide nach Gmünd eingepfarrt waren, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Das Bürgerspital Weitra besaß die Ortsobrigkeit über Oberwielands und hatte die Grundherrschaft inne; die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Gmünd ausgeübt, die auch die Konskription besorgte. Die Ortsobrigkeit über Unterwielands oblag der Herrschaft Engelstein, die auch die Grundherrschaft innehatte und die Konskription besorgte. Die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Weitra ausgeübt.[4]
Um 1850 konstituierten sich Oberwielands, Unterwielands und Ehrendorf (sowie das Eichhäusl) zur Gemeinde Wielands. Im Rahmen der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung konstituierten sich im Jahr 1967 die damaligen Gemeinden Dietmanns, Eichberg, Hörmanns bei Weitra und Wielands zur Gemeinde Großdietmanns.[5]
Landwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 431 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 14 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 414 Hektar Landwirtschaft betrieben und 25 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 405 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 27 Hektar betrieben.[3] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Wielands beträgt 33 (Stand 2010).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Gruber (1848–1929), Theologe und Generalvikar der Diözese St. Pölten
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 1. Band: Altenburg bis Krems. Wallishausser, Wien 1839, S. 269 (Wielands (Unter-) – Internet Archive).
- Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 112.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 390 (Wielands (Ober-) in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 15. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 15. November 2024.