Wikipedia:Humorarchiv/Schavanismus

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Der Schavanismus [ʃɐvɐ'nɪsmʊs] ist im allgemeinen Sinne eine Wahrnehmungsblockade bzw. -verzerrung bezüglich Forderungen anderer an die, des Schavanismus bezichtigten, Person.

Etymologie: Der Begriff geht auf Annette Schavan zurück, die das Amt der Ministerin für Bildung und Forschung von 2005 bis 2013 inne hatte.


Beispiele:

Staatlicher Schavanismus

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Als bestechend hierfür gilt die legendäre Antwort oben genannter Politikerin zu den Forderungen der Protestierenden während des Bildungsstreiks 2009. Damals forderten die Studierenden u.a. eine Abschaffung des Bachelor-Master-Systems in der derzeitigen Form, eine Abschaffung der Studiengebühren und eine verfasste Studentenschaft. Keine Rede war von Erhöhung des Bafögs und einer Ausweitung des Stipendienprogramms. Doch genau dies bekamen sie, auch wenn sie nicht danach gefragt worden waren. Der Verfasser dankt an dieser Stelle Frau Schavan für diese Aktion, welche ihm erlaubt, den Begriff staatlichen Schavanismus besonders anschaulich und realitätsnah darstellen zu können.

Privater Schavanismus

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Der Klassiker unter den privaten Schavanisten ist wohl der Reklameverteiler, der, wenn er auf Briefkästen die Aufschrift "Bitte keine Werbung" liest, die Stückzahl der eingeworfenen Werbeblätter verdoppelt, anstatt dem Wunsch des Briefkastenbesitzers nachzugehen. Nicht selten entwischt ihm dabei ein hämisches Grinsen.
Genauso wird dieser Zettelverteiler bei augenscheinlich unbewohnten Häusern mit zugenagelten Fenstern und überquellenden Briefkästen sein Anzeigenblatt noch reinstopfen.


Die Verwendungsmöglichkeiten des Schavanismus sind uneingeschränkt, jedoch durchaus mit Vorsicht zu genießen, da der Schavanist dem Gegenüber nicht nur das Gefühl gibt, nicht ernst genommen zu werden, sondern diesen offensiv auf dessen Kosten verarscht. Dies kann bisweilen zu Aggressionen und einem Aufkeimen von Protest bzw. dessen Verstärkung führen.