Wikipedia:Namenskonventionen/Neugriechisch

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Abkürzung: WP:NK/N, WP:NKN
Auch in Griechenland gibt es keinen Standard zur Transkription in die Lateinschrift.

Die Namenskonvention Neugriechisch dient dazu, innerhalb der deutschsprachigen Wikipedia neugriechische Namen und Wörter einheitlich in die lateinische Schrift zu transkribieren. Eine amtliche oder wissenschaftliche Transkription für das Neugriechische existiert nicht. Antike Begriffe, Orte etc. werden nach der Namenskonvention Altgriechisch transkribiert. Mit der internationalen Norm ISO 843, die in der EU verwendet wird, besteht ausschließlich eine normierte Transliteration.

Zusätzlich zur hier beschriebenen Konvention sollte Wikipedia:Fremdwortformatierung beachtet werden.

Lemma und Einleitung

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Die Lemmata der Artikel sind in lateinischer Schrift ohne Akzente zu setzen. Von Ausnahmen abgesehen (siehe unten) folgt die Lemmatranskription der Transkriptionstabelle auf dieser Seite. Neben der deutschen Transkription und der griechischen Originalschreibung kann es sinnvoll sein, auch weitere Schreibweisen anzugeben, wenn diese im deutschen Sprachraum regelmäßig anzutreffen sind.

Originalschreibung

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Die Originalschreibweise lässt sich durch folgende Vorlagen einbinden:

Eingabe Ergebnis
{{elS|Μήλος}} griechisch Μήλος
{{elS|Κως|prefix=ja}} neugriechisch Κως

Siehe {{elS|…}} und für Zweiterwähnungen {{lang|el|…}}.

Griechische Schrift wird nicht kursiv gesetzt. Die Schreibung folgt dem „Standard-Neugriechisch“ (Νεοελληνική κοινή Neoellinikí kiní), das heißt im Regelfall mit den Formen der Dimotiki und in monotonischer, das heißt moderner Orthografie. Polytonische Orthografie ist zulässig bei historischen Titeln. In diesen Fällen kann auch die Angabe der in Bibiliotheken üblichen Transliteration sinnvoll sein:

Eingabe Ergebnis
'''Hermes ho Logios''' ({{elS|Ἑρμῆς ὁ Λόγιος||Ermis o Logios}}, [[Transliteration]] ''Hermēs ho Logios'') Hermes ho Logios (griechisch Ἑρμῆς ὁ Λόγιος Ermis o Logios, Transliteration Hermēs ho Logios)

Im Regelfall genügt die einfache Vorlage, zur Abgrenzung von weiteren Originalschreibungen in älteren Sprachformen empfiehlt sich die zweite Vorlage:

Eingabe Ergebnis
'''Piräus''' ({{elS|Πειραιάς|Pireas|prefix=ja}}, {{grcS|Πειραιεύς|Peiraieus}}) Piräus (neugriechisch Πειραιάς Pireas, altgriechisch Πειραιεύς Peiraieus)

Das Lemma soll im Nominativ stehen (Kosta und Moussaka sind Akkusativ-Formen!). Ausnahme sind die bei Familiennamen üblichen Genitivformen. Führt eine Griechin im Ausland die männliche Nominativform, ist diese für das Lemma zulässig, es sollte dann aber bei der originalsprachlichen Angabe die Genitivform angegeben werden. Dasselbe gilt für den Fall, dass ein deutsches Lemma oder nicht die hier vorgestellte Transkription für das Lemma gewählt wurde:

Eingabe Ergebnis
'''Daphne Evangelatos''' ({{elS|Δάφνη Ευαγγελάτου|Dafni Evangelatou}}) Daphne Evangelatos (griechisch Δάφνη Ευαγγελάτου Dafni Evangelatou)
'''Patras''' ({{elS|Πάτρα|Patra}}) Patras (griechisch Πάτρα Patra)

Im direkten Anschluss an griechisch geschriebene Namen wird – als Ausnahme der Formatvorlage Biografie – statt des Semikolons, das im Griechischen das Fragezeichen ist, ein Komma gesetzt:

Eingabe Ergebnis
'''Mikis Theodorakis''' ({{elS|Μίκης Θεοδωράκης}}, * [[29. Juli]] [[1925]] auf der Insel [[Chios]], [[Griechenland]]) Mikis Theodorakis (griechisch Μίκης Θεοδωράκης, * 29. Juli 1925 auf der Insel Chios, Griechenland)

Katharevousa

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Da Katharevousa-Formen insbesondere bei Toponymen noch vielfach in Gebrauch sind und auch in deutschen Texten häufig vorkommen, kann die entsprechende Form zusätzlich angegeben werden. Auch die Katharevousa-Schreibweise wird grundsätzlich in monotonischer Orthografie angegeben:

Eingabe Ergebnis
'''Griechenland''' ({{elS|Ελλάδα|Ellada}}, [[Katharevousa]] {{lang|el|Ελλάς|Ellas}}) Griechenland (griechisch Ελλάδα Ellada, Katharevousa Ελλάς Ellas)

Akzent und Aussprache

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Die Wiedergabe des Akzents (Tonos) in der Transkription (nicht im Lemma!) ist möglich, wenn sich aus der Transkription die Aussprache annähernd nachvollziehen lässt. Sie wird aber nicht empfohlen. Sinnvoller ist es, Angaben zur Aussprache nach dem Internationalen Phonetischen Alphabet zu machen, die durch den Parameter IPA oder die Vorlagen Vorlage:IPA bzw. Vorlage:IPA2 eingebunden werden können.

Eingabe Ergebnis
'''Korfu''' ({{elS|Κέρκυρα|Kérkyra|IPA=​ˈkʲɛrkʲira}}) Korfu (griechisch Κέρκυρα Kérkyra [ˈkʲɛrkʲira])

Angaben zu Numerus und Genus

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Die Angabe von Numerus und Genus eines Toponyms ist sinnvoll. Sie wird im Neugriechischen üblicherweise durch den Artikel angezeigt. Für die deutschsprachige Wikipedia gibt es die folgenden Vorlagen, die auf den Artikel Griechische Toponyme verlinken:

Eingabe Ergebnis
'''Alimos''' ({{elS|Άλιμος}} {{M.Sg.}}) Alimos (griechisch Άλιμος (m. sg.))
'''Toxotes''' ({{elS|Τοξότες}} {{M.Pl.}}) Toxotes (griechisch Τοξότες (m. pl.))
'''Andros''' ({{elS|Άνδρος}} {{F.Sg.}}) Andros (griechisch Άνδρος (f. sg.))
'''Serres''' ({{elS|Σέρρες}} {{F.Pl.}}) Serres (griechisch Σέρρες (f. pl.))
'''Argos''' ({{elS|Άργος}} {{N.Sg.}}) Argos (griechisch Άργος (n. sg.))
'''Agrafa''' ({{elS|Άγραφα}} {{N.Pl.}}) Agrafa (griechisch Άγραφα (n. pl.))

Türkische und osmanische Namen

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Namen von Angehörigen der türkischen Minderheit werden mit ihrem türkischen Namen wiedergegeben und nicht mit der Transkription aus der griechischen Transkription des Namens, also Sadık Ahmet, nicht Sadik Achmet.

Für türkische Namen aus der Zeit des Osmanischen Reiches, also vor 1923, gilt die Namenskonvention Arabisch – Osmanisch. Die Transkription aus der griechischen Transkription des osmanischen Namens kann als Zusatzinformation angegeben werden.

Weiterleitungen

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Weiterleitungen aus anderen gebräuchlichen Umschriften sind sinnvoll, auch aus im Englischen üblichen Transkriptionen (Thassos) oder eingebürgerten (pseudo-)altgriechischen deutschen Transkriptionen (Nauplia, Heraklion). Dasselbe gilt für häufig verwendete Katharevousa-Formen (Vyron). Weiterleitungen aus der griechischen Originalschreibung sind zulässig. Ansonsten vergleiche Wikipedia:Weiterleitung.

Transkription

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Die Transkription orientiert sich weitgehend an der in Griechenland üblichen Praxis auf Ortsschildern. So werden die griechischen Vokale nach ihrer Aussprache als a, e, i, o und ou transkribiert, allein das im Deutschen üblicherweise als y transkribierte υ, das /i/ lautet, wird als Ypsilon wiedergegeben. Das im Griechischen übliche Trema ist in der Transkription nicht erforderlich und wird nicht wiedergegeben.

Die Umschrift der griechischen Frikative als d, th, g, f, v, s und z ist auf griechischen Schildern ebenfalls geläufig, allein für das uneinheitlich transkribierte χ wurde mit ch eine etablierte deutschsprachige Praxis übernommen.

Doppelkonsonanten erscheinen nur, wenn sie im griechischen Original ebenfalls doppelt vorkommen. Dies ist relativ selten, meist ist die Form mit einfachem Konsonanten die üblichere (Larisa).

Die Wiedergabe von Konsonantenkombinationen orientiert sich an der Aussprache, wobei die mögliche Aussprache von μπ, ντ, γκ als /b/, /d/, /g/ im Inlaut ignoriert wird. Hierbei ist die Vorsilbe andi- oft irritiertend, da sie im Deutschen öfters wie altgriechisch anti- transkribiert und mit der neugriechischen Transkription des folgenden Wortteils kombiniert wird (Antimilos statt Andimilos).

Einzelbuchstaben

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Griechischer Buchstabe Transkription Bemerkungen Beispiel
( Α α ) Álfa a siehe auch Vokalkombinationen Agrafa
( Β β ) Víta v Volos
( Γ γ ) Gámma g vor Vokal immer g, nicht j oder gh – siehe auch Konsonantenkombinationen Gargaliani
( Δ δ ) Délta d nicht wie englisch oft dh Delfi
( Ε ε ) Épsilon e siehe auch Vokalkombinationen Menemeni
( Ζ ζ ) Zíta z siehe auch Konsonantenkombinationen Zitsa
( Η η ) Íta i siehe auch Vokalkombinationen Iraklio
( Θ θ ) Thíta th Thirasia
( Ι ι ) Ióta i siehe auch Vokalkombinationen Ios
( Κ κ ) Káppa k siehe auch Konsonantenkombinationen Kilkis
( Λ λ ) Lámda l Kileler
( Μ μ ) Mi m Menemeni
( Ν ν ) Ni n Naxos
( Ξ ξ ) Xi x nicht ks Paxi
( Ο ο ) Ómikron o siehe auch Vokalkombinationen Orchomenos
( Π π ) Pi p siehe auch Konsonantenkombinationen Filippiada
( Ρ ρ ) Ro r nicht rh wie oft aus altgriechisch Rafina
( Σ σ ς ) Sígma s doppeltes s nur bei doppeltem σ im Original Kasos
( Τ τ ) Taf t siehe auch Konsonantenkombinationen Topiros
( Υ υ ) Ýpsilon y als isolierter Vokal stets y, nicht i; siehe auch Vokalkombinationen Ypati
( Φ φ ) Fi f nicht ph wie aus altgriechisch Florina
( Χ χ ) Chi ch nicht h oder kh Chania
( Ψ ψ ) Psi ps Psychiko
( Ω ω ) Oméga o Oropos

Vokalkombinationen

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Griechischer Buchstabe Transkription Bemerkungen Beispiel
αι e nicht wie oft englisch ai Egaleo
αϊ, άι, αΐ ai Chaidari
αυ av vor Vokalen und stimmhaften Konsonanten Lavrio
af vor stimmlosen Konsonanten Nafplio
αϋ, άυ, αΰ ay Taygetos
ει, εί i nicht wie oft englisch ei Lipsi
εϊ, έι, εΐ ei Meimarakis
ευ ev vor Vokalen und stimmhaften Konsonanten Evrytania
ef vor stimmlosen Konsonanten Lefkada
εϋ ey
ηυ iv vor Vokalen und stimmhaften Konsonanten
if vor stimmlosen Konsonanten
οι i nicht wie oft englisch oi Ia
οϊ, όι, οΐ oi Voio
ου ou nicht u wie oft aus altgriechisch Ouranoupoli
οϋ oy
υι yi

Konsonantenkombinationen

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Griechischer Buchstabe Transkription Bemerkungen Beispiel
γγ ng nicht wie oft englisch gg Mesolongi
γκ g am Wortanfang Gazi
ng im Wortinnern, nicht gk Angistri
γξ nx nicht gx, nur Katharevousa-Formen
γχ nch nicht gch Nea Anchialos
μπ b am Wortanfang Bakogianni
mb im Wortinnern, vor Vokalen und stimmhaften Konsonanten Tembi
mp im Wortinnern, vor stimmlosen Konsonanten Pempti
ντ d am Wortanfang Dalaras
nd im Wortinnern Andipsara
nt in der Kombination ντζ Mantzaros
τζ tz nicht z oder dz Tzatziki
τσ ts nicht z oder tz Botsaris

Die Wahl der richtigen Lemmaform ist immer dann schwierig, wenn international unterschiedliche Transkriptionen verwendet werden. Abweichungen von der Namenskonvention sind immer dann sinnvoll, wenn eine Namensform im deutschsprachigen Raum etabliert oder im internationalen Bereich die übliche ist. Im Zweifelsfall empfiehlt sich jedoch die Umschift nach der Namenskonvention unter Anlegung entsprechender Weiterleitungen.

Personennamen

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Regelmäßig im Ausland lebende oder dort eingebürgerte Griechen verwenden oft die Transkription, die in ihrem Land gebräuchlich oder traditionell ist. Diese Transkription ist sinnvoll. Beispiele: Georges Aperghis, Kay Cicellis, Daphne Evangelatos.

Künstler oder Sportler, die international tätig sind, verwenden häufig eine internationale Schreibweise. Gelegentlich ist auch eine historisch bedingte Transkription durch Lexika etc. etabliert. Sie sind für Lemmata zulässig. Beispiele: Savina Yannatou, Pavlos Carrer, Manos Hadjidakis

Selbstgewählte Transkriptionen internationaler Persönlichkeiten, wie sie auf deren Homepage erscheinen, sind für Lemmata zulässig. Die Transkription nach der Namenskonvention vor der griechischen Schreibweise in der Artikel-Einleitung ist erwünscht.

Abweichende Lemmata für Toponyme sind zulässig:

  • bei etablierten echten Eindeutschungen (Messenien, Athen, Olymp), darunter die meisten Meere, Inselgruppen und Gebirge.
  • bei etablierten Schreibweisen, die sich aus der Transkription des altgriechischen Namens erhalten haben (Rhodos, Lesbos).
  • bei über das Lateinische entlehnten etablierten Namen (Ägina, Piräus, Delphi).
  • bei über das Italienische entlehnten etablierten Namen (Santorin, Korfu).
  • bei in der Wissenschaft gebräuchlichen Bezeichnungen, das gilt insbesondere für Objekte der Geologie (Calypsotief, Kykladenbogen).

Artikel zu Ausgrabungsstätten aus der Antike erhalten in der Regel den altgriechischen Namen im Lemma, wobei die neugriechische Version des Namens im Artikel angegeben werden sollte. Altgriechische Lemmata stehen gelegentlich neben Lemmata nach der Namenskonvention Neugriechisch, wenn ein moderner Ort besteht, der klar von der antiken Stätte zu unterscheiden ist (Messene vs. Messini, Phaistos vs. Festos, Olympia vs. Archea Olymbia).

Etablierte Titel oder Bezeichnungen in anderen Transkriptionen sind zulässig (Alexis Sorbas, Sirtaki).