Wikipedia:Redaktion Medizin/Projekt Kinderleicht/Doppelbilder
Dies ist eine Testversion im Rahmen des Projekts Kinderleicht.
Manchmal kommt es vor, dass man einen Gegenstand anschaut und direkt daneben, darüber oder darunter ist er noch einmal zu sehen. Wir nehmen dann die Dinge nicht einfach, sondern zweifach wahr. Wir sehen Doppelbilder. Das bedeutet aber nicht, dass das, was wir gerade anschauen, auch wirklich zweimal vorhanden wäre. Wir sehen den einen Gegenstand mit zwei Augen, und das Gehirn macht dann normalerweise aus den beiden Bildern des rechten und linken Auges ein Bild. Manchmal klappt das aber nicht, und es entsteht ein Doppelbild. Wenn Du bei so einem Doppelbild ein Auge schließt wirst Du auch nur ein Bild sehen.
Mach einen Versuch: Schau einen Gegenstand im Zimmer an, etwa einen Stuhl. Dann halte mit gestrecktem Arm einen Radiergummi vor die Nase. Wenn dein Blick noch immer auf den Stuhl gerichtet ist, siehst du 2 unscharfe Bilder des Radiergummis. Blickst du aber konzentriert auf den Radiergummi müsstest du links und rechts davon 2 unscharfe Bilder des Stuhls sehen. Wiederhole beides aber schließe dabei abwechselnd das linke und das rechte Auge. Einen der beiden Bilder (des Radiergummis oder des Stuhls) sieht das rechte Auge, das andere Bild das linke Auge. Und das linke Auge sieht dabei die linke Seite des Radiergummis aber dessen rechte Seite nicht und das rechte Auge sieht die rechte Seite des Radiergummis aber dessen linke Seite nicht.
Das Gehirn vereinigt beide Bilder zu einem Bild (von nur einem Radiergummi oder von nur einem Stuhl). Das Gehirn löscht gleichzeitig auch unsinnige Ansichten weg. Wenn Du auf den Radiergummi schaust, dann wird meist alles was dahinter ist aus dem Bild ausgeblendet. Du kannst auch probieren, mit dem linken oder rechten Auge auf deine Nasenspitze zu schauen, schaust du aber mit beiden Augen, dann werden die 2 Bilder der Nasenspitze weggelöscht, weil dein Gehirn die Bilder nicht benötigt.
Damit Du einen nahen oder einen fernen Gegenstand oder einen Gegenstand links oder rechts (ohne den Kopf zu bewegen) anschauen kannst, muss sich das Auge bewegen. Dazu gibt es an jedem Auge sechs Augenmuskeln. Das Gehirn steuert diese Muskeln und hält sie im Gleichgewicht, indem es ihnen ganz genau befiehlt, wie stark sie sich anspannen oder entspannen müssen, damit wir ohne Probleme in alle Richtungen schauen können. Das ist ein sehr komplizierter Vorgang, denn das Gehirn muss dafür sorgen, dass die beiden Bilder, die es vom rechten und vom linken Auge empfängt, zu einem einzigen Bild verschmolzen werden. Dabei kann es vorkommen, dass ein Muskel auf einmal etwas zu stark zieht oder ein anderer sich nicht genügend entspannt. Dann gerät das Gleichgewicht der Muskeln durcheinander, und ein Auge beginnt zu schielen. Hierbei schaut es in eine bestimmte Richtung während das andere Auge in eine andere Richtung blickt. So passiert es, dass das schielende Auge zwar auch das Bild wahrnimmt, welches das andere Auge sieht, dies aber in einer ganz anderen Richtung vermutet. Das Gehirn ist jetzt nicht mehr in der Lage, die beiden Bilder zu einem einzigen zu verschmelzen, und wir sehen sie doppelt. Das Gehirn von Kindern kann das zweite Bild meist abschalten, so dass es nicht mehr wahrgenommen wird, Erwachsene sehen beim Schielen häufig ein Doppelbild.
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