Wikipedia:Weihnachten/Strauchschmätzer
Strauchschmätzer | ||||||||||||
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Männlicher Strauchschmätzer | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Copsychus fulicatus | ||||||||||||
(Linnaeus, 1766) |
Der Strauchschmätzer (Copsychus fulicatus, Synonym: Saxicoloides fulicatus) ist ein in Indien vorkommender Vogel aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae).
Merkmale
[Quelltext bearbeiten]Der Strauchschmätzer ist ein schlanker Vogel, der gelegentlich plump wirkt, und hat eine Länge von 16 bis 19 cm. Er hat lange Beine, einen langen Schwanz und einen leicht gekrümmten Schnabel. Die Art weist einen ausgeprägten Sexualdimorphismus auf.
Die Weibchen sind fast vollständig gräulich-braun gefärbt, wobei der Kopf stärker in die bräunliche Färbung geht. Die Schwanzfedern zeigen ein dunkleres Braun, das bis ins Schwarze übergehen kann. Unter dem Schwanz zeigen die Federn einen matten kastanienbraunen Ton. Die Schwungfedern sind dunkelgrau mit einem graubraunen Saum. Weibchen der südlichen Unterart Copsychus fulicatus leucopterus sind etwas dunkler gefärbt als die anderen Populationen.
Der männliche Strauchschmätzer ist auf der Stirn, im Rückenbereich und auf der Flügeloberseite braun gefärbt. Bei angelegten Flügeln zeigt sich darauf ein weißer Strich oder weiße Flecken. Der Rest der Flügel und des Schwanzes geht ins Schwarze über. der Kopf und der Bauchbereich sind bläulich-schwarz und glänzend gefärbt. Unter dem Schwanz zeigen die Federn eine helle kastanienbraune Färbung.
Jungvögel ähneln den Weibchen.[1]
Gesang
[Quelltext bearbeiten]Der Strauchschmätzer hat in unterschiedlichen Situationen verschiedene Gesangsmuster. So besteht sein Gesang, wenn er entspannt ist aus zwei Noten, die weit getragen werden und sich anhören wie cheery-we oder pi-peear. Wenn er Alarm schlägt, kommt ein harsches, schimpfendes cheee.
Beim Gesang sitzt das Männchen meist auf erhöhten Plätzen, wie den Spiten von Büschen, Dächern oder Zäunen. Ersingt meist in der Morgendämmerung und in der Abenddämmerung.[1]
Lebensweise
[Quelltext bearbeiten]Der Strauchschmätzer ist meist einzelgängerisch oder in Paaren unterwegs. Er bewegt sich springend oder laufend am Boden. In der Nähe des Menschen kann der Strauchschmätzer auch zahm werden.
Er hat ein Revier, das er aggressiv verteidigt, vor allem wenn er Jungvögel im Nest großzieht.[1]
Lebensraum
[Quelltext bearbeiten]Der Strauchschmätzer ist in offenem Buschland und an Waldrändern in trockenen und steinigen Gebieten weit verbreitet. In diesen Gebieten finden sich meist Gras, viele Felsen und verstreute Büsche, wie Wolfsmilchgewächse, Kakteen, Tamarisken oder Kameldorn. Außerdem findet man den Vogel am Rand von Kulturlandschaften, an Sanddünen, in Schluchten, Steinbrüchen, in Palmenhainen und Gärten
Die Art findet man in Höhen von bis zu 1500 m, vereinzelt bis 1800 m über der Meereshöhe.[1]
Fortpflanzung
[Quelltext bearbeiten]Die Art brütet in der Regel zwei- bis dreimal im Jahr.
Bei der Balz, die am Grund stattfindet, präsentiert das Männlich auf dem Weibchen seine weißen Streifen auf den Flügeln, während es den Kopf und Schnabel zum Himmel richtet und den Schwanz hebt, um den kastinienbraunen Flaum darunter zu zeigen. Teilweise zeigt es einen Balzflug über seinem Brutrevier.[1]
Das Nest wird größtenteils, aber nicht ausschließlich vom Weibchen gebaut.[2] Hierbei baut sie eine flache Konstruktion aus Gräsern, kleinen Wurzeln, Pflanzenfasern und Tierhaaren. Das Nest wird in der Regel in Höhlen in Wänden, in Bäumen, unter Felsblöcken oder in Felsspalten gebaut. Auf Sri Lanka dienen auch oft Löcher in Termitenhügeln als Nistplatz. Die Nester werden meist in einer Brutsaison wieder benutzt. Außerdem benutzen die Weibchen oft denselben Platz über Jahre hinweg für den Nestbau.[1]
Die Gelegegröße beträgt je nach Region zwei bis drei Eier bei südlichen Populationen oder drei bis vier Eier in nördlichen Populationen. Die Eier haben eine Blasse grüne, gräuliche oder gelblich-weiße Färbung mit rötlich-braunen feinen Punkten oder Flecken. Die Brutdauer beträgt 11 bis 12 Tage und wird fast ausschließlich vom Weibchen verrichtet. Die Küken werden von beiden Eltern gefüttert.[1]
Ernährung
[Quelltext bearbeiten]Die Nahrung sucht der Strauchschmätzer meist am Boden, wobei er bei der Suche nach Beute Laub und kleine Steine umdreht. Teilweise lauert er von niedrigen oder halbhohen Ansitzen auf mögliche Beute. Teilweise erbeutet er seine Nahrung auch im Flug.
Er ernährt sich meist von Insekten, ihren Larven und Eiern. Seine Beutetiere sind oftmals Ameisen, Termiten, Fliegen, Käfer, Heuschrecken und Spinnen. Vereinzelt erbeutet er auch kleine Wirbeltiere wie kleine Geckos oder Frösche.[1]
Verbreitung und Gefährdung
[Quelltext bearbeiten]Der Strauchschmätzer ist in großen Bereich des Indischen Subkontinents verbreitet. Vor allem in Indien und Sri Lanka ist die Art weit verbreitet. Außerdem findet man ihn in Pakistan, Bhutan, Nepal und Bangladesh. In Afghanistan und auf den Malediven wurde die Art auch nachgewiesen, wobei man davon ausgeht, dass es sich um aus Gefangenschaft entflohene Individuen handelt. Hierbei werden fünf getrennte Unterarten unterschieden.[1][3]
Er wird wegen seiner großen Verbreitung und wegen der wahrscheinlich stabilen Populationsgröße von der IUCN als Least Concern („nicht gefährdet“) eingestuft.[4]
Unterarten
[Quelltext bearbeiten]Es sind fünf Unterarten des Strauchschmätzers bekannt:[1]
- Copsychus fulicatus cambaiensensis (Latham, 1790)
- Copsychus fulicatus erythrurus (Lesson, 1832)
- Copsychus fulicatus intermedius Whistler & Kinnear, 1932
- Copsychus fulicatus fulicatus (Linnaeus, 1766)
- Copsychus fulicatus leucopterus (Lesson, 1840)
Weblinks
[Quelltext bearbeiten]- Copsychus fulicatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 4. Dezember 2024.
- Strauchschmätzer (Copsychus fulicatus) bei Avibase
- Strauchschmätzer (Copsychus fulicatus) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Strauchschmätzer (Copsychus fulicatus)
- Indian Robin (Copsychus fulicatus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise
[Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j Peter Clement: Robins and Chats. Bloomsbury Publishing, London 2016, ISBN 978-1-4081-5597-4, S. 389 ff. (google.de).
- ↑ Charn Kumar, Sandeep Kaur Thind und Amritpal Singh Kaleka: Some notes on breeding behaviour of Brown-backed Indian Robin Copsychus fulicatus cambaiensis (Latham, 1790) in agricultural landscape of Punjab. In: Eco. Env. & Cons. Band 27, 2021, S. 5330–5349.
- ↑ Copsychus fulicatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ Indian Robin Copsychus fulicatus. In: birdlife.org. Abgerufen am 4. Dezember 2024.