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\subsection{Gemeine Esche} \label{sec:GemeineEsche}
Bild:Fraxinus excelsior Blatt.jpg|thumb|280px|Blattansicht von Gemeiner Esche
Volkstümlich trägt sie auch die Namen \textit{Asche, Geisbaum, Oesch} oder \textit{Wundbaum.} In der nordischen Mythologie spielt sie als Weltenesche Yggdrasil eine wichtige Rolle.
\subsubsection{Beschreibung} \label{sec:Beschreibung}
Die Gemeine Esche kann bis zu 40 Meter hoch werden und einen Stammdurchmesser bis 2 Meter erreichen. Ihr Höchstalter liegt bei 250 Jahren. In der Jugend besitzt sie eine glatte, graue Rinde, im Alter entsteht eine längs- und querrissige Borke.
\begin{floatingfigure}[r]{6cm} \includegraphics[width=6cm]{abb/Illustration_Fraxinus_excelsior0.jpg} \caption{Illustration von \textit{Fraxinus excelsior}} \end{floatingfigure}
Die Esche bildet ein intensives Senkerwurzelsystem aus. Die Winterknospen sind matt samtschwarz gefärbt. Aus ihnen bilden sich gegenständige, bis 35 Zentimeter lange Fliederblätter. Die Esche beginnt mit 20 Jahren zu blühen, Blütezeit ist im Mai. Sie bildet sowohl männliche und weibliche als auch zwittrige, unauffällig gefärbte Blüten in Rispen. Die geflügelten 2 bis 3,5 Zentimeter langen Nussfrüchte reifen von September bis Oktober. Sie werden durch den Wind verbreitet und keimen erst im zweiten Frühjahr.
\subsubsection{Vorkommen} \label{sec:Vorkommen}
Die Gemeine Esche kommt in ganz Europa, außer in Südspanien und Nordskandinavien, vor. Im Osten reicht ihr Verbreitungsgebiet bis zur Wolga, in den Kaukasus und nach Kleinasien. In den Alpen steigt sie bis auf 1600 Meter Höhe. Sie bevorzugt kalkhaltige, nährstoffreiche Böden, vom trockenen bis feuchten Bereich. Sie kommt in Auwäldern, Schluchtwäldern, Niederungen und Eichen-Hainbuchenwäldern in höheren Anteilen vor. Durch ihre hohe Stockausschlagsfähigkeit wurde sie in Mittel- und Niederwäldern gefördert.
\subsubsection{Nutzung} \label{sec:Nutzung}
\subsubsection{Heilkunde} \label{sec:Heilkunde}
Früher wurden die getrockneten Eschenblätter als harntreibender Tee bei Gicht und Rheuma angewendet. Die getrockneten Samen wurden bei Wassersucht (Oedeme) verwendet. Der Eschenblättersaft galt als Gegenmittel bei Schlangenbissen. Noch heute wird in einigen Regionen Eschengeist, in Alkohol eingelegte Eschensamen, hergestellt und bei rheumatischen Beschwerden äußerlich angewendet. In der modernen Pflanzenheilkunde werden standardisierte, alkoholische Tinkturen verwendet, in der Homöopathie alkoholische und wässrige Lösungen und Pulver aus frischer Rinde.
\subsubsection{Literatur} \label{sec:Literatur}
- Christian Wild (Red.) et al.: Beiträge zur Esche. Fachtagung zum Baum des Jahres 2001. Berichte aus der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Nr. 34. Herausgegeben von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). LWF, Freising 2002
- José-Vicente Oliver-Villanueva: Holzeigenschaften der Esche (Fraxinus excelsior L.) und ihre Variabilität im Hinblick auf Alter und Standraum. (Dissertation.) Cuvillier, Göttingen 1993
- Franz Kollmann: Die Esche und ihr Holz. Schriftenreihe Eigenschaften und Verwertung der deutschen Naturhölzer, Band 1. J. Springer, Berlin 1941