Wikipedia:Wikiprojekt Design for Democracy/Design Diskurs

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Wikipedia:WikiProjekt_Design_for_Democracy


„Jeder entwirft, der Handlungsweisen entwickelt, die darauf abzielen, bestehende Situationen in bevorzugte Situationen zu verwandeln.“

Herbert A. Simon: The Sciences of the Artificial, 1969, p. 55.

„Vertrauen in die Möglichkeit von Veränderung ist die Voraussetzung für die Möglichkeit zur Verbesserung, insbesondere wenn alle Zeichen darauf stehen, dass die Wege, die wir aktuell beschreiten, vielfach Sackgassen sind..“

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Herbert A. Simon: Die Wissenschaften vom Künstlichen

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Die Bezeichnung „Die Wissenschaften vom Künstlichen“ geht auf einen Buchtitel des amerikanischen Nobelpreisträgers Herbert A. Simon zurück, der 1969 „The Sciences of the Artificial“ veröffentlichte. Geradezu prophetisch beschreibt er in seinem Buch die Zukunft der Forschung als Technikwissenschaft, die sich mit dem Künstlichen und Komplexen auseinandersetzen muss. Im Vorwort zur deutschen Ausgabe von 1990 problematisiert er die Vorstellung einer „natürlichen“ Welt:

"Mit der Zunahme unserer Fähigkeit, die uns umgebende Welt zu verändern, wird es gleichermaßen wichtig für uns, den Zusammenhang zwischen den natürlichen und den künstlichen Welten besser zu verstehen. Auch Weizenfelder hat es nicht zu Zeiten des ursprünglichen Naturzustands gegeben — sie sind Artefakte des Menschen. Und heute sieht es so aus, als ob auch das Klima der Erde zu einem unbeabsichtigten Ergebnis der Abhängigkeit des Menschen von fossilen Brennstoffen für die Herstellung und den Gebrauch seiner Produkte werden könnte. Es ist daher nicht genug damit getan, dass unsere Wissenschaft die Naturphänomene umfasst. Wir müssen auch ein wissenschaftliches Verständnis des Künstlichen entwickeln."

Designwissenschaft: Die Erschaffung des Künstlichen

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"Historisch und traditionell war es die Aufgabe der wissenschaftlichen Disziplinen, über natürliche Dinge zu lehren: wie sie sind und wie sie funktionieren. Die Aufgabe der Ingenieurschulen war es, über künstliche Dinge zu lehren: wie man Artefakte mit gewünschten Eigenschaften herstellt und wie man gestaltet. Ingenieure sind nicht die einzigen professionellen Designer. Jeder entwirft, der Handlungsweisen entwirft, die darauf abzielen, bestehende Situationen in bevorzugte Situationen zu verwandeln. Die intellektuelle Tätigkeit, die materielle Artefakte hervorbringt, unterscheidet sich nicht grundlegend von derjenigen, die einem kranken Patienten Heilmittel verschreibt, oder derjenigen, die einen neuen Verkaufsplan für ein Unternehmen oder eine Sozialpolitik für einen Staat entwirft. Design, so verstanden, ist der Kern jeder Berufsausbildung; es ist das Hauptmerkmal, das die Berufe von den Wissenschaften unterscheidet. Ingenieurschulen, aber auch Schulen für Architektur, Wirtschaft, Pädagogik, Recht und Medizin befassen sich zentral mit dem Prozess der Gestaltung. Angesichts der Schlüsselrolle des Designs in der beruflichen Tätigkeit ist es ironisch, dass in diesem Jahrhundert die Naturwissenschaften die Wissenschaften des Künstlichen fast aus den Lehrplänen der Berufsschulen verdrängt haben, eine Entwicklung, die etwa zwei oder drei Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Höhepunkt erreichte. Ingenieurschulen wurden allmählich zu Schulen für Physik und Mathematik." Herbert A. Simon


Mainzer, K. (2011). Eine Wissenschaft vom Künstlichen und Komplexen: Synthetische Biologie als Technikwissenschaft des 21. Jahrhunderts. In: Pühler, A., Müller-Röber, B., Weitze, MD. (eds) Synthetische Biologie. acatech DISKUSSION. Springer, Berlin/Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-22354-9_2

  • Xinya You & David Hands (2019)> A Reflection upon Herbert Simon's Vision of Design in The Sciences of the Artificial Link

Horst Rittel: "Wicked Problems" und IBIS

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Horst Rittel (1930 - 1990) war ein deutscher Designtheoretiker (Stichwort "Wicked Problems"), der mit IBIS (Issue-Based Information System) die Grundlagen für Hypertextstrukturen, Issue-Mapping und Dialogue-Mapping legte. en Wikipedia-Link

WDO Definition "Industrial Design"

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"Industriedesign ist ein strategischer Problemlösungsprozess, der Innovationen vorantreibt, den Unternehmenserfolg fördert und durch innovative Produkte, Systeme, Dienstleistungen und Erfahrungen zu einer besseren Lebensqualität führt. Industriedesign überbrückt die Kluft zwischen dem, was ist, und dem, was möglich ist. Es ist ein transdisziplinärer Beruf, der die Kreativität nutzt, um Probleme zu lösen und Lösungen mit dem Ziel zu schaffen, ein Produkt, ein System, eine Dienstleistung, ein Erlebnis oder ein Unternehmen zu verbessern. Im Kern bietet das Industriedesign eine optimistischere Sichtweise auf die Zukunft, indem es Probleme als Chancen begreift. Es verbindet Innovation, Technologie, Forschung, Wirtschaft und Kunden, um neue Werte und Wettbewerbsvorteile in wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bereichen zu schaffen." LINK