Wilhelm Appuhn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

August Wilhelm Appuhn (* 4. Oktober 1804 in Gröningen; † 6. Juni 1882 in Wernigerode) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Er wurde als Sohn des Organisten und Lehrers Johann Christoph David Appuhn und dessen Ehefrau Marie geb. Jaeger in Gröningen geboren und besuchte die Schule in Magdeburg. 1819 wechselte er an das Domgymnasium nach Halberstadt, das er 1824 mit dem Abitur verließ. Danach ging er an die Universität Halle-Wittenberg, um evangelische Theologie zu studieren. Zu seinen universitären Lehrern zählte u. a. August Tholuck.

1827 wurde Wilhelm Appuhn Privatlehrer bei Karl Graf von der Schulenburg in Altenhausen, wo er bis 1830 blieb. In dieser Zeit legte er am 12. Februar 1828 sein erster theologisches Examen ab, dem am 21. Juli 1829 das 2. Examen folgte.[1]

Im Jahre 1830 wurde Wilhelm Appuhn Adjunkt des hochbetagten Pfarrers von Altenhausen, bis er 1834 diese Pfarrstelle übernahm, zu der auch Ivenrode gehörte. 1852 wurde er zum Konsistorialrat und Domprediger am Magdeburger Dom. Im dortigen Konsistorium wurde ihm die Zuständigkeit für Personal, die Kirchenvisitationen und die Durchführung von Konfirmationen übertragen. 1871 sah er sich aufgrund seines lutherischen Bekenntnisstandes gezwungen, seine Emeritierung zu beantragen.[2] Appuhn verlebte seine letzten Jahre in Naumburg (Saale) und Wernigerode, wo er 1882 starb.

Er hatte 1835 in Altenhausen Christiane Philippine geb. Herzog geheiratet. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor, der Amtsrat in Klein-Gröningen wurde.

Wilhelm Appuhn publizierte eine Reihe von Predigten und mehrere theologische Abhandlungen, wobei er inhaltlich den Gedanken einer Union der lutherischen und reformierten Kirchen im Königreich Preußen vertrat. Dies brachte er auch mehrfach bei den Zusammenkünften der konfessionell-lutherisch eingestellten Pfarrer der Kirchenprovinz Sachsen bei den Gnadauer Konferenzen zum Ausdruck.

Zu seinen bedeutendsten Publikationen zählen:

  • Gedichte von Heinrich Möwes, nebst einem Abrisse seines Lebens, 1836
  • Die heilige Passion, gefeiert in Liedern, Betrachtungen und Gebeten, 1841
  • Mose, der Knecht, 1845
  • Festpredigten, 1857
  • Casual-Reden, 2 Bde., 1872
  • Das heilige Vater Unser, 1873
  • Entwürfe zu Predigten an den Festen und in den Festzeiten, 1876
  • Das Lebensbild des Grafen Karl Ludwig von der Schulenburg-Altenhausen, 1882.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen, Bd. 1, Leipzig 2003, S. 133.
  2. Allgemeine evangelisch-lutherische Kirchenzeitung. Dörffling u. Franke, 1882 (google.com [abgerufen am 20. Mai 2024]).