Wilhelm Gronau Verlag
Der Wilhelm Gronau Verlag war ein Wissenschaftsverlag in Jena, Leipzig, Chemnitz und Berlin im 19. und 20. Jahrhundert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wilhelm Gronau betrieb eine Buchdruckerei und Schriftgießerei in Schöneberg bei Berlin seit den 1860er Jahren.[1] Seit den 1880er oder frühen 1890er Jahren führte er die Verlagsbuchhandlung von Wilhelm Gronau in Jena und Leipzig. Dort erschienen vor allem Werke zur Literatur- und Sprachwissenschaft.
1904 verkaufte er den Verlag an Walter Agricola (1870–1967), der ihn in Chemnitz-Erfenschlag und Leipzig weiterführte.[2][3] Ab etwa 1919 war der Verlagssitz wieder in Jena und Leipzig. Es erschienen dort weiter vor allem literatur- und sprachwissenschaftliche Werke. Auch nach 1933 bestand der Verlag mit einem breiten Verlagsprogramm bis 1944 weiter.
1947 erhielt Walter Agricola eine neue sowjetische Vertragslizenz.[4] Seitdem erschienen dort auch einige wissenschaftlich-technische Bücher. 1957 starb Walter Agricola. Die letzten Bücher des Verlages erschienen 1964/65. Danach wurde er im Zuge der Verlagsumstrukturierungen in der DDR aufgelöst. Einige Bestände gingen möglicherweise an den Gustav Fischer Verlag in Jena über.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Börsenblatt für den deutschen Buchhhandel, 1870–1940 (digital), mit vielen Erwähnungen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dokumente über den Wilhelm Gronau Verlag in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Publikationen aus dem Wilhelm Gronau Verlag Booklooker
- Publikationen aus dem Wilhelm Gronau Verlag WorldCat (auch einzelne Jahre suchen)
- Zeitschriften aus dem Wilhelm Gronau Verlag Zeitschriftendatenbank
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, 1870 bis etwa 1892 erwähnt, auch in Berliner Adressbücher (in Schöneberg)
- ↑ Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 6. Dezember 1904, S. 283 Digitalisat; Verkaufsurkunde in DNB
- ↑ Walter Wilhelm Otto Agricola Gedbas (oder Wilhelm Otto Walter?) ein Neffe des Landrats Otto Agricola
- ↑ Bettina Jütte, Verlagslizenzierungen in der Sowjetischen Besatzungszone 1945–1948, 2010, S. 270ff.