Wilhelm Hirte (Weltumsegler)
Wilhelm Hirte (* 1. September 1902 in Bremerhaven; † 16. November 1991 in Hannover) war ein deutscher Gastronom und Weltumsegler, Weltrekordhalter und Stifter[1] der nach ihm benannten Wilhelm-Hirte-Stiftung.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geboren in Bremerhaven als Sohn eines Kaufmanns, studierte Wilhelm Hirte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg sowie an der Universität zu Köln, bevor ihn seine Lehr- und Wanderjahre durch Europa und nach Amerika und Afrika führten.[2]
Zurück in Deutschland stieg Hirte in den Wirtschaftszweig der Gastronomie ein. Der begeisterte Sportsegler nahm während der Zeit des Nationalsozialismus an den Ausscheidungsregatten für die Olympischen Sommerspiele 1936 teil. Im Jahr des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges war der Gastronom 1939 Eigentümer „der Kurhäuser in Swinemünde und Kolberg [an der Ostsee]“, nach dem Krieg floh er mit einem Fahrrad und einem Faltboot ins Ausland.[2]
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus eröffnete Wilhelm Hirte in dem durch die vorherigen Luftangriffe auf Hannover ausgebombten Gebäude des Georgspalasts (GOP) seine Georgstuben. In kurzer Folge übernahm er im Zuge des Wirtschaftswunders und des Wiederaufbaus dann auch die verschiedenen GOP-Betriebe mit dem Varieté und der Gondel sowie das Haus der 1000 Schnäpse, die Operngaststätten sowie die Gaststätten am Maschsee. Für den Umbau des Georgspalastes (Architekten: Grau, Schweger + Partner, Hamburg/Hannover)[3] trat Hirte als Bauherr auf. Bis 1967 veräußerte Hirte seine Betriebe dann wieder und stieg stattdessen in internationale Anlagengeschäfte ein.[1]
Im Laufe seines Lebens hatte der Wahlhannoveraner drei Mal einen Segel-Weltrekord aufgestellt. 1977 erhielt er einen Eintrag in Guinness-Buch der Rekorde.[1]
Wilhelm Hirte, der zu den reichsten Männern der niedersächsischen Landeshauptstadt gehörte,[2] errichtete die nach ihm benannte Wilhelm-Hirte-Stiftung.[2]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Deutsche Hockey Club Hannover organisiert mit dem jährlich stattfindenden Wilhelm-Hirte-Cup „das größte Kinderturnier in Norddeutschland“;[4] So nahmen 2012 46 Hockey-Mannschaften unter anderem aus Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Lübeck und Mülheim an der Ruhr daran teil.[5]
- Das Cochlear Implant Centrum (CIC) „Wilhelm Hirte“ Hannover im Stadtteil Hannover-Bult hält in seinem Namen die Erinnerung an den Stifter wach.[6]
Der Wilhelm-Hirte-Gedächtnispreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wilhelm-Hirte-Gedächtnispreis wurde von der Wilhelm-Hirte-Stiftung eingerichtet und erstmals 1999 an der Medizinischen Hochschule Hannover vergeben (an die Mediziner Gerald Neitzke und Professor Dieter Bitter-Suermann).[7] 2002 wurde der Preis „zur Förderung herausragender Leistungen in der klinischen Lehre“ beispielsweise an das Praktikum Notfallmedizin des Zentrums Anästhesiologie der MHH vergeben (Direktor: Siegfried Piepenbrock).[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Waldemar R. Röhrbein: HIRTE, Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 170; online über Google-Bücher
- Waldemar R. Röhrbein: Hirte, Wilhelm. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 298.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Waldemar R. Röhrbein: HIRTE, Wilhelm (siehe Literatur)
- ↑ a b c d Waldemar R. Röhrbein: Hirte, Wilhelm (siehe Literatur)
- ↑ N.N.: Umbau des Georgspalastes in Hannover (Vorschau durch Google-Bücher), in: Architektur und Wettbewerbe, gebundene Ausgaben 121–124 sowie 133–136, Karl Krämer Verlag, 1985, S. 30
- ↑ Geschichte: Von 1910 bis heute ( des vom 5. April 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Seite dhc-hannover.de [ohne Datum, 2012?], abgerufen am 10. Juli 2013
- ↑ Ralf: Wilhelm Hirte Cup 2012 ( des vom 3. Juli 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Seite dhc-hannover.de [ohne Datum, 2012?], abgerufen am 10. Juli 2013
- ↑ Björn-Oliver Bönsch (Vorstandsreferent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit): Cochlear Implant Centrum (CIC) "Wilhelm Hirte" Hannover auf der Seite cic-hannover.de [ohne Datum], abgerufen am 10. Juli 2013
- ↑ Christa Möller: Einladung zur ersten zentralen Promotionsfeier am 29. Oktober auf der Seite vom Informationsdienst Wissenschaft, idw-online.de, vom 25. Oktober 1999, abgerufen am 10. Juli 2013
- ↑ EB: VARIA: Preise / Verleihungen im online-Archiv des Deutschen Ärzteblattes, abgerufen am 10. Juli 2013
Personendaten | |
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NAME | Hirte, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gastronom, Weltumsegler, Rekordhalter und Stifter |
GEBURTSDATUM | 1. September 1902 |
GEBURTSORT | Bremerhaven |
STERBEDATUM | 16. November 1991 |
STERBEORT | Hannover |