Wilhelm I. (Jülich)

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Wappen Wilhelms von Jülich

Wilhelm von Jülich (* um 1299; † 26. Februar 1361) war ab 1328 als Wilhelm V. Graf von Jülich. Die Nummerierung der Grafen von Jülich ist jedoch in der Literatur nicht einheitlich, so wird er mitunter auch als Wilhelm VI. gezählt, da der Sohn und Mitregent Wilhelms IV. ebenfalls als Wilhelm V. gezählt wird. Als Markgraf (seit 1336) und als Herzog (seit 1356) wird er als Wilhelm I. gezählt.

Wilhelm war der Sohn von Graf Gerhard V. von Jülich und Elisabeth von Brabant-Arschot, einer Tochter Graf Gottfrieds. Er folgte seinem Vater 1328 als Graf von Jülich. Sein Bruder Walram wurde 1332 Erzbischof von Köln. Damit wurden die einstigen Gegner Kurköln und Jülich zu Verbündeten. In der Folgezeit rückten sie von Frankreich ab und unterstützten Kaiser Ludwig IV., der Wilhelm 1336 zum Markgrafen und Reichsfürsten erhob. Nach dem Tod Ludwigs wechselte Wilhelm in das Lager Karls IV. 1340 wurde er von Eduard III. zum Earl of Cambridge ernannt.[1] Die Ehe seines ältesten Sohnes Gerhard führte zum Anfall von Ravensberg (1346) und Berg (1348). Einem Aufstand der Jülicher Ritterschaft schlossen sich auch seine Söhne an. Er wurde 1349 gefangen genommen und erst 1351 – auf äußeren Druck – wieder freigelassen. Im Jahre 1356 wurde er zum Herzog erhoben. Nach seinem Tod 1361 fiel das Herzogtum Jülich an seinen zweitältesten Sohn Wilhelm II. Die Nachfolger seines ältesten Sohns Gerhard regierten in Berg und Ravensberg. Nach dem Tod seines Enkels Rainald, 1423, wurden die Herzogtümer Jülich und Berg sowie die Grafschaft Ravensberg von seinem Urenkel Adolf aus der Seitenlinie Berg in einer Hand vereinigt. Wilhelm wurde wie auch seine 1374 verstorbene Gattin in Nideggen beigesetzt.

Wilhelm heiratete 1324 Johanna (1315–1374), eine Tochter von Wilhelm III. Graf von Holland und Johanna von Valois. Der Ehe entstammten sechs Kinder:

  • Otto Reinhard RedlichWilhelm I. (Herzog von Jülich). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 97–99.
  • Gisela Meyer: Wilhelm V. von Jülich (Markgraf und Herzog) 1328–1361. Dissertation, Bonn 1968.
  • Wilhelm Janssen: Wilhelm von Jülich (um 1299–1361). In: Rheinische Lebensbilder Band 6, 1975, S. 24–54.
  • Wolfgang Herborn: Wilhelm V. (I.), Gf., Mgf. Und Hzg. v. Jülich. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 9. LexMA-Verlag, München 1998, ISBN 3-89659-909-7, Sp. 348 f.
  • Werner-Dieter Klucke: Die Außenbeziehungen der Grafen von Jülich aus dem Hause Heimbach (1207–1361). Bonn 1994, S. 255–350
  • Jörg Peltzer: Fürst werden. Rangerhöhungen im 14. Jahrhundert – Das römisch-deutsche Reich und England im Vergleich (= Historische Zeitschrift. Beiheft. Neue Folge, Beiheft 75). De Gruyter Oldenbourg, Berlin u. a. 2019, ISBN 978-3-11-063902-5.
  1. Hans Hoster: Das Hauptquartier in Mönchengladbach: Der unbekannte Stadtteil „JHQ“. Hrsg.: Otto von Bylandt-Gesellschaft, Förderverein des Städtischen Museums Schloss Rheydt. Mönchengladbach 2004, ISBN 3-925256-67-9, Geschichte und Archäologie, S. D-10.
VorgängerAmtNachfolger
Gerhard VII.Graf von Jülich
ab 1336 Markgraf
ab 1356 Herzog

1328–1361
Wilhelm II.
Titel neu geschaffenEarl of Cambridge
1340–1361
Titel erloschen