Wilhelm Jungermann
Wilhelm Jungermann (* 20. Juli 1829 in Schönstadt; † 2. Mai 1888 in Berlin) war Redakteur, Beamter und Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jungermann besuchte nach Abschluss des Gymnasiums die Universität Marburg, wo er Rechts- und Staatswissenschaften von 1839 bis 1852 studierte. 1860 wurde er zum Assessor am Stadtgericht zu Kassel ernannt. 1861 nahm er seinen Abschied aus dem Staatsdienst, um als Mitredakteur für die Frankfurter Zeit und Süddeutsche Zeitung zu arbeiten. 1863 wurde er in den kurhessischen Landtag gewählt, dem er bis 1866 angehörte. 1864 stellte er im Landtag den Antrag, den Kurfürsten abzusetzen. 1864 wurde Jungermann zum Bürgermeister der Stadt Bockenheim, allerdings ohne die Bestätigung der Regierung zu erlangen. 1865 trat er als Chefredakteur in die Redaktion des Frankfurter Journal ein, verließ diese Stellung infolge des Gesinnungswechsels dieses Blattes im Juni 1866 und trat sodann in den preußischen Staatsdienst ein, war 1866 in der Verwaltung des von Preußen annektierten Hessen, kurzzeitig Regierungsrat im Kanzleramt des Norddeutschen Bundes. Nach Wechsel vom Verwaltungsdienst in den juristischen Dienst war er Justizrat am Landgericht in Berlin.[1]
1867 war er Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes für den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 5 (Marburg, Frankenberg) und die Nationalliberale Partei.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ewald Grothe (Hrsg.): Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 13 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 43). Historische Kommission für Hessen, Marburg 2016, ISBN 978-3-942225-33-5, Nr. KSV-219.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 203–204.
- Philipp Losch: Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlung 1830–1866. Elwert, Marburg 1909, S. 31.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Wilhelm Jungermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wilhelm Jungermann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Wilhelm Jungermann. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Jungermann, Wilhelm. Hessische Biografie. (Stand: 3. September 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Wilhelm Jungermann. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen am 8. Oktober 2024 (Stand 20. Juli 2024).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 185, Kurzbiographie S. 422–423.
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 150.
Personendaten | |
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NAME | Jungermann, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Redakteur, Beamter und Reichstagsabgeordneter |
GEBURTSDATUM | 20. Juli 1829 |
GEBURTSORT | Schönstadt |
STERBEDATUM | 2. Mai 1888 |
STERBEORT | Berlin |