Wilhelm Leopolski
Wilhelm Jan Nepomucen Leopolski (auch: Wilhelm Postel de Leopolski, Wilhelm Postel Edler von Leopolski oder Wilhelm von Postel-Leopolski) (* 5. Mai 1828 in Drohobytsch, Galizien, Kaisertum Österreich, heute Ukraine; † 29. Januar 1892 in Wien) war ein galizisch-österreichischer[2] Historien- und Porträtmaler des Realismus.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leopolski war Sohn des Beamten Franciszek Leopolski[3]. Von 1848 bis 1852 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität in Lemberg. Nach Abschluss dieses Studiums besuchte er von 1853 bis 1856 und von 1858 bis 1859 die Akademie der bildenden Künste Krakau. Hier studierte er Zeichnen und Malerei unter Leitung von Wojciech Stattler und Władysław Łuszczkiewicz.
Unterstützt vom Grafen Władysław Tarnowski setzte er 1860 bis 1861 seine Ausbildung an der Akademie in Wien bei Christian Ruben fort. Im Jahr 1862 kehrte er nach Polen zurück und lebte in Brody, Krakau und Lemberg (ab 1866). 1874 und 1875 besuchte er die Akademie in München bei Sándor Wagner. Im Jahr 1876 kam es zu einem vor Gericht ausgetragenen Verleumdungsstreit zwischen Leopolski und dem jüngeren Jan Matejko, der in Krakau zum bekannteren Historienmaler aufstieg und so den Unmut des Älteren auf sich gezogen hatte[4][5].
1879 ließ er sich dann dauerhaft in Wien nieder. Hier wurde er ein beliebter Porträtmaler, der vor allem bei den hier lebenden polnischen Aristokraten sehr geschätzt war. Er porträtierte Kaiser Franz Joseph I. und stellte häufig in Wien, München und Polen aus. Im Alter wurde er zeitweise in eine psychiatrische Klinik in der Nähe Wiens eingewiesen, gab die Malerei auf und starb verarmt.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben Porträts schuf Leopolski historische Kompositionen, Genrebilder, Stadtansichten sowie architektonische Innenräume und Landschaften. Vorwiegend malte er in Öl; es entstanden aber auch Aquarelle und Zeichnungen sowie Karikaturen für die Lemberger Zeitschrift „Szczutek“. Sein Malstil war von der Lehre der Münchner und Wiener Akademien geprägt; den Stilbewegungen europäischer Malerei folgte er. Er zeichnete sich durch seine außergewöhnliche technische Fertigkeit aus. Die Auswahl vorwiegend polnischer Motive zeigt die Verbundenheit zur Heimat.
Die größte Sammlung seiner Werke befindet sich im Breslauer Nationalmuseum. Einzelne Gemälde befinden sich in den Nationalmuseen in Krakau und Warschau, im Museum in Kórnik und in der Lemberger Gemäldegalerie.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das Thema bezieht sich auf die polnische Literaturgeschichte; es wird das Sterben des Renaissance-Dichters Sebastian Fabian Klonowicz gezeigt. Dargestellt wird das Sündenbekenntnis des Sterbenden im Beisein eines Jesuitenpaters und des Leibarztes des Königs Stefan Batory, Wojciech Oczko
- ↑ gem. Andrzej Ryszkiewicz, Malarstwo polskie. romantyzm, historyzm, realizm, Reihe 6, Band 4 Malarstwo polskie, ISBN 9788322103845, Auriga, 1989, S. 280 (in Polnisch)
- ↑ gem. Katarzyna Rutkowska, Malarstwo Wilhelma Leopolskiego, ISBN 9788389729002, Verlag Neriton, 2004, S. 13
- ↑ gem. Marek Sołtysik, Talent pod presją – przypadek Leopolskiego bei der juristischen Zeitschrift Palestro (abgerufen am 5. September 2012, in Polnisch)
- ↑ gem. Stanisława Serafińska, Jan Matejko. Wspomnienia rodzinne. Pamiętniki i wspomnienia, Verlag: Wydawnictwo Literackie, 1958, S. 541 (in Polnisch)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jens Christian Jensen (Hrsg.), Polnische Malerei von 1830 bis 1914, Katalog zur Ausstellung vom 24. Juni bis zum 20. August 1978 in der Kunsthalle zu Kiel, DuMont, Köln 1978, S. 222 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Leopolski, Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Postel Edler von Leopolski, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Maler |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1828 |
GEBURTSORT | Drohobytsch |
STERBEDATUM | 29. Januar 1892 |
STERBEORT | Wien |