Wilhelm Muthmann (Chemiker)
Wilhelm Muthmann (* 8. Februar 1861 in Elberfeld; † 3. August 1913 in München) war ein deutscher Chemiker (Anorganische Chemie).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sein Vater Wilhelm Muthmann war Stadtverordneter in Elberfeld und ab 1895 Fabrikbesitzer der C. Blumhardt Fahrzeugwerke in Vohwinkel.
Muthmann studierte Chemie in Leipzig, Berlin und an der Universität Heidelberg (bei Robert Bunsen) und war ab 1884 am chemischen Staatslaboratorium in München, an dem er 1886 bei Clemens Zimmermann (1856–1885) mit der Arbeit Ueber niedere Oxyde des Molybdäns promoviert wurde.[1] Danach lehrte er kurzzeitig in Boston, bevor er 1888 Assistent bei Paul Heinrich von Groth am Institut für Mineralogie der Universität München wurde, an dem er sich 1894 habilitierte (Beiträge zur Volumtheorie der kristallisierten Körper).[2] 1895 wurde er außerordentlicher Professor und 1899 ordentlicher Professor für anorganische und physikalische Chemie an der TU München als Nachfolger von Wilhelm von Miller.
Er befasste sich insbesondere mit Metallen der Seltenen Erden (besonders Cerite), deren Reindarstellung, ihren Salzen, physikalischen und spektroskopischen Eigenschaften. Er hoffte auch dabei ein neues Element zu entdecken, war darin aber nicht erfolgreich.
Seine Arbeit von 1903 über Stickstoff-Oxidation im Lichtbogen war wichtig für die Entwicklung des Luftverbrennungsverfahrens der Salpetersäure-Synthese (später im Birkeland-Eyde-Verfahren von Kristian Birkeland in Skandinavien realisiert).
Muthmanns Flüssigkeit (1,1,2,2-Tetrabromethan) zur Trennung von Schwermineralien ist nach ihm benannt.[3]
1903 wurde er außerordentliches und 1909 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ein 1911 von Ferruccio Zambonini erstbeschriebenes Mineral erhielt ihm zu Ehren den Namen Muthmannit.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Claus Priesner: Muthmann, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 654 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Informationen zu und akademischer Stammbaum von Friedrich Wilhelm Muthmann bei academictree.org, abgerufen am 4. Januar 2019.
- ↑ Veröffentlicht in Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie, Band 22, 1894, 497–551
- ↑ Über eine zur Trennung von Mineralgemischen geeignete schwere Flüssigkeit, Z. für Krystallographie und Mineralogie, Band 30, 1899, 73–74
- ↑ Ferruccio Zambonini: XIX. Über den Muthmannit, ein neues Mineral. In: Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie. Band 49, Nr. 1, 1911, S. 246–249, doi:10.1524/zkri.1911.49.1.246 (rruff.info [PDF; 343 kB; abgerufen am 6. November 2024]).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Muthmann, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker (Anorganische Chemie) |
GEBURTSDATUM | 8. Februar 1861 |
GEBURTSORT | Elberfeld |
STERBEDATUM | 3. August 1913 |
STERBEORT | München |